Quofum
oder nicht, und sogar auf unerforschten Welten.« Jetzt war es an ihr, die Tür zu ihrem eigenen Zimmer anzublinzeln, das direkt neben Tellenbergs lag. »Gut, dass unsere Wohnquartiere schallgedämpft sind. Wir wollen doch nicht, dass Sie mein Schnarchen unnötig wach hält.« Als die Tür beiseiteglitt, schritt sie hindurch. »Ich schlafe jedenfalls wie ein Stein. Nach allem, was heute passiert ist, gehe ich davon aus, dass es heute Nacht ebenso sein wird.«
Aber sie hatte sich geirrt, und der Grund für ihre Schlafstörungen hatte weder etwas mit ihrer gelegentlich unregelmäßigen Atmung noch mit den egoistischen Wünschen ihres von ihr faszinierten Zimmernachbarn zu tun.
3
Tellenberg hatte nur teilweise recht behalten. Die Oberflächen-Lebenserhaltungsmodule waren zwar schalldämmend, doch ihre Schalldämpfungseigenschaften ließen zu wünschen übrig - insbesondere dann, wenn große, schwere Objekte mitten in der ansonsten friedlichen und totenstillen Nacht gegen sie knallten und schepperten.
Er glitt von seiner aufblasbaren Schlafplattform, taumelte zur Zimmertür und öffnete sie. Die Leuchttafeln gaben ein sanftes, blaues Licht ab, das es ihm ermöglichte, beide Seiten des Ganges einzusehen, ohne die Beleuchtung durch Berühren der Wand heller stellen zu müssen. Er benötigte auch kein verstärkendes Gerät, um den wütenden Boylan in der Ferne brüllen zu hören. Das leidenschaftliche Geschrei des Captains übertönte sogar jeglichen anderen Lärm, als würde sich das Bläserensemble über den Rest des kompletten Orchesters hinwegsetzen.
Eine weitere Tür etwas weiter den Korridor entlang wurde geöffnet, und N'kosi trat hindurch. Der Xenologe war bereits vollständig angekleidet. Und nicht nur das, in einer Hand hielt er außerdem seine Standard-Feldpistole. Der immer noch schläfrige Tellenberg musste zugeben, dass sein wachsamer Kollege äußerst vernünftig auf den unerwarteten gewaltigen Krach, der von der Andeutung zunehmenden Chaos begleitet wurde, reagierte. Während die entsprechenden Neuronen auf seinen ansteigenden Wachzustand reagierten und begannen, mit gesteigerter Frequenz zu feuern, überlegte er, ob er in sein Zimmer zurückgehen, sich anziehen und sich einige Ausrüstungsgegenstände holen sollte. Andererseits sagte er sich, dass die Ursache für den Krawall, der ihn geweckt hatte, auch nichts weiter als die ungewöhnliche Fehlfunktion irgendeines Gerätes sein konnte. Wie dem Tonfall seiner Stimme zu entnehmen war, hatte sich der Captain der Sache bereits angenommen.
Der vorsichtige N'kosi stellte sich neben ihn, sodass die beiden Männer jetzt zusammen den verdunkelten, aber immer noch angemessen hell erleuchteten Gang hinabblickten. »Haben Sie eine Ahnung, was hier los ist?«
Tellenberg schüttelte den Kopf. »Ich wurde geweckt, weil irgendetwas gegen die Außenwand geschlagen hat. Und jetzt klingt es so, als hätte man es nach innen geholt.«
»Bei mir war es genauso.« Der andere Xenologe machte eine entsprechende Geste. »Ich glaube, Boylan kommt jetzt in diese Richtung.«
Da er nicht so gut sehen konnte wie seine Gefährten, konnte man N'kosi für diesen Fehler keinen Vorwurf machen. Er wurde jedoch korrigiert, als das Wesen, das auf sie zueilte, langsam Gestalt annahm. Bei diesem handelte es sich eindeutig nicht um den Captain, denn es besaß nicht einmal im Entferntesten eine menschliche Form.
Rundlich und gedrungen, war es kleiner als jeder der beiden sie anstarrenden Wissenschaftler, sogar kleiner noch als Valnadireb. Anstatt sich wie die Gliedmaßen eines terrestrischen Vierfüßlers abwechselnd zu bewegen, schienen die vier Beine der Kreatur von hinten nach vorn kreisförmig zu rotieren, wie bei einem Kettenfahrzeug. Die kräftigen, aber kurzen Arme führten zu runden Händen, die wiederum in nach innen geschwungenen Klauen endeten. Weitere Krallen waren an den Füßen zu erkennen, während der breite Mund in der Mitte des halbkreisförmigen Schädels voller Fänge war, die in alle Richtungen abstanden. Paarweise oben und unten am Schädel angeordnet blitzte ein Quartett aus purpurroten Augen im reflektierten Licht des Korridors auf. Weitere spitze Stacheln ragten aus den Gelenken, dem Rücken und den Flanken der Kreatur hervor.
Ein Arm umklammerte einen Eimer voller runder Steine. Das Wesen stieß einen Schrei aus, griff hinein, wählte einen etwa faustgroßen Klumpen aus und schleuderte ihn in Richtung der Xenologen. N'kosi duckte sich zur einen Seite und der
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