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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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selten mit offener Feindseligkeit empfangen«, murmelte Boylan, »aber das ist auch die erste, an der ich beteiligt bin, die angegriffen wird, bevor überhaupt eine richtige Kontaktaufnahme stattgefunden hat.« Araza war zu einem Lagerschuppen hinübergegangen und öffnete die Verschlüsse. »Einige von Ihnen möchten vielleicht lieber Handschuhe tragen«, fuhr Boylan fort. Er deutete mit einer Hand auf die Lücke im Perimeter, an der die Eindringlinge durchgebrochen waren. »Wir müssen eine vollständige Barriere aufbauen. Das können Salvador und ich übernehmen, aber es würde sehr viel schneller gehen, wenn Sie alle mit anfassen. Ich befehle niemandem von Ihnen, uns dabei zu helfen.« Diese Worte wurden von einem schiefen Grinsen begleitet. »Aber je schneller die Hauptbarriere errichtet und aktiviert ist, desto besser können wir alle schlafen.«
    Boylan log, das wusste Tellenberg genau. Als Captain, Kommandant und derjenige, der bei dieser unterdimensionierten Expedition in militärischen Dingen das Sagen hatte, hätte er ihnen allen befehlen können, ihm zu helfen. Doch er war weise genug gewesen, die Notwendigkeit als Bitte und nicht als Befehl zu verkleiden. Die Forscher, die auf so grobe Weise aus dem Schlaf gerissen und brutal angegriffen worden waren, wollten natürlich ebenso wie ihr Anführer, dass die aufgeladene Barriere schnellstmöglich errichtet wurde.
    Da sich alle sechs an der Arbeit beteiligten, wurde ein Pfosten nach dem anderen rasch und effizient errichtet. Dennoch mussten sie alle fast die ganze Nacht durcharbeiten, um das Lager rundherum zu sichern. Doch Boylans Prophezeiung erwies sich als zutreffend. Sobald das verbesserte Verteidigungssystem vollständig aufgebaut und erfolgreich getestet worden war, begaben sich alle zurück in ihre Quartiere und schliefen erschöpft ein. Das schloss Boylan und Araza mit ein. Sie waren völlig ausgelaugt und mussten sich daher auf die Automaten verlassen, die sie aufgebaut hatten, dass diese sie warnten, falls die Eingeborenen einen weiteren Angriff starten sollten.
    Zu ihrem Glück blieben die restliche Nacht und der frühe Morgen ruhig, und die neu errichtete Abwehrbarriere musste sich keinem ernsthaften Test unterziehen. Einige kleine hüpfende Wesen hatten die sich überschneidenden Strahlen unabsichtlich gekreuzt und waren prompt gegrillt worden. Die KI des Systems war fortschrittlich genug, um diese Begegnungen analysieren und daraus schließen zu können, dass sie keine wirkliche Gefahr für das Lager, das sie zu beschützen hatte, darstellten, daher wurde der Alarm auch nicht aktiviert.
    Das Verlangen nach Wissen erwies sich als noch mächtigerer Motivator als Koffein und seine synthetischen Derivate, sodass sich alle vier Xenologen am nächsten Morgen im Wohnbereich des Lagers versammelten. Boylan und Araza, die weniger motiviert und vermutlich auch deutlich erschöpfter waren, schlossen sich ihnen nicht an. Über den Tassen voller belebender Flüssigkeit und den sich selbst erhitzenden Frühstückspackungen diskutierte das Wissenschaftsteam der Expedition über den Angriff der vergangenen Nacht und die Möglichkeiten, die der heutige Nachmittag bot. Beides war nun unausweichlich miteinander verbunden.
    »Ich möchte zurück zu diesem Fluss.« Ohne jegliches Make-up, das sie ohnehin nicht benötigte, schlang Haviti ihr Essen derart voller Energie und Appetit herunter, als wäre sie ein stämmiger Frachtliftfahrer. »Allein der Sand und der Schlamm enthalten so viele unglaubliche arthropoidale Krümmer und bizarre Muscheln, wie ich sie nie zuvor an einem Ort gesehen habe. Und dazu kommen noch die großen Wesen, die an einem vorbeischwimmen, -paddeln oder -sausen.« Sie hielt in ihrer schnell vorgebrachten Rede inne und sah jedem Einzelnen in die Augen. »Aber wir können unter Bedingungen wie letzte Nacht nicht arbeiten.«
    Valnadireb saugte sein Frühstück durch den spiralförmigen Siphon eines typischen Thranx-Gefäßes ein und stimmte ihr unumwunden zu. »Der nächste Angriff, sollte es denn noch einen geben, könnte auch mitten am Tag und an einem weniger gut gesicherten Ort stattfinden.« Er deutete in Havitis Richtung. »Beispielsweise wenn einer oder zwei von uns allein im Freien arbeiten. Unter solchen Bedingungen und angesichts unserer zahlenmäßigen Unterlegenheit könnten selbst moderne Waffen nicht ausreichen, um einen Angriff entschlossener feindseliger Einheimischer abzuwehren.«
    »Ich verstehe das alles nicht.« Tellenberg,

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