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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seriösen Folge einer 3-D-Serie.
    Wie sich jedoch herausstellte, war er nicht dazu gezwungen, sich dieser unerfreulichen Aktivität lange widmen zu müssen. Im Gegensatz zu Boylans Befürchtung stellte sich nach kurzer Suche heraus, dass die überlebenden Angreifer geflohen waren. Die Tatsache, dass sie ihre Verwundeten mitgenommen hatten, bestätigte nur die Vermutung, dass sich ihre Intelligenz nicht allein auf das Werfen von Steinen beschränkte.
    Die Wissenschaftler warteten geduldig, während der zornige Boylan zusammen mit dem wie immer phlegmatischen Araza um das Lager herumging. Sobald sie davon überzeugt waren, dass keine Einheimischen in einem Hinterhalt lauerten, machten sie sich daran, das Shuttle zu inspizieren. Dadurch bekamen Tellenberg und seine Gefährten die Gelegenheit, ein wenig zu Atem zu kommen und über die außergewöhnliche Kakofonie nächtlicher Geräusche nachzudenken, die anfänglich nur in den Gebäuden zu hören gewesen war.
    »Ziemlich erstaunlich.« N'kosi beobachtete drei mehrgliedrige Baumbewohner, die auf einem Baum in der Nähe herumturnten. Tellenberg wusste nicht genau, ob sich sein Kollege mit seiner Aussage auf das seltsame Gewächs an sich bezog, das an eine Kreuzung zwischen einer riesigen, dornigen Sukkulente und einem Haufen Amethystkristallen erinnerte, oder auf die leise heulenden Tiere, die akrobatisch zwischen seinen Dornenästen herumkletterten. Die Tierchen waren ebenso unklassifizierbar wie die Pflanze, in der sie sich befanden, und schienen von innen heraus in einem seltsamen grünen Licht zu leuchten. Als sie bemerkten, dass sich die aufmerksamen Wissenschaftler ihrem Baum näherten, flohen sie wie drei übergroße, vielarmige Glühwürmchen in die Tiefen des Waldes.
    »Seht doch mal da!« Haviti deutete aufgeregt auf etwas, als hätte der Angriff auf das Lager niemals stattgefunden. Diese instinktive Abnabelung von der Realität im Angesicht neuen Wissens war überaus charakteristisch für Wissenschaftler bei einer Expedition und wurde von allen geteilt. Auch Tellenberg stellte keine Ausnahme von dieser Regel dar und starrte die leichte Erderhebung an, auf die seine Kollegin soeben zeigte.
    Und dieser Buckel bewegte sich. Er näherte sich ihnen bis auf wenige Meter, bevor er innehielt. Schmutz und Erde wurden beiseitegeschoben, als ein Bohrer aus der Erde kam. Er bestand aus einem dunklen, kieselartigen Material und entsprang dem Rücken eines kleinen Wesens mit schlaffer Haut, das nur zwei Vorderbeine zu besitzen schien. An beiden Seiten des Bohrers ragten sogleich zwei weitere Köpfe aus dem Boden. Verkümmerte Augen blickten die vor Ehrfurcht erstarrten Wissenschaftler an. Offenbar sahen oder rochen sie etwas, das ihnen nicht gefiel, denn die beiden Neuankömmlinge packten den Bohrerträger mit ihren Vorderflossen und drehten ihn einmal um seine eigene Achse. Dann verschwanden die drei unterirdisch hausenden Wesen wieder zurück in der Erde.
    Die erstaunten Forscher hatten eine neue Spezies in den Bäumen ausgemacht. Sie hatten eine neue Spezies entdeckt, die unter der Erde lebte. Taxonomisch und physiologisch waren sich die beiden überhaupt nicht ähnlich. Und dann war da noch die Sache mit den Einheimischen, die das Lager angegriffen hatten. Ihre massiven und schwerfälligen Körper hatten eine einzigartige Methode der Fortbewegung entwickelt. Quadrisymmetrisch und streitlustig, wie sie waren, verfügte ihr Körper passenderweise über ein Arsenal an Fängen, Klauen und Stacheln. Tellenbergs mentales Unbehagen wuchs. Er mochte es nicht, wenn mit den Gesetzen der Wissenschaft herumgespielt wurde. Diese immerwährend voller Überraschungen steckende Welt hatte möglicherweise noch ein oder zwei Asse im Ärmel, die sie ihnen zeigen wollte, doch bis dato schien der lokale Kartensatz nur aus Jokern zu bestehen.
    Er dachte darüber nach, ob einer der anderen seine wachsende Unruhe teilte. Doch um das zu erfahren, würde er sie danach fragen müssen. Wem seiner Kollegen konnte er sich anvertrauen. Vielleicht Haviti?
    Nein. Ein allgemeines Gefühl der Unruhe war kein wissenschaftlicher Lehrsatz. Bevor er mit irgendjemandem darüber reden konnte, musste es ihm erst gelingen, seine Sorge in andere Worte zu fassen.
    Seine Aufmerksamkeit wurde ebenso wie die seiner Begleiter abgelenkt, als Boylan zusammen mit dem schweigsamen Araza zurückkehrte. Der Captain hatte sein Gewehr auf die Schulter gelegt. Das war ein gutes Zeichen, fand Tellenberg.
    »Expeditionen werden

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