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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Verwirrung seiner Begleiter gelang es ihm sogar, die beiden zweifelhaften und unnötigen Alarme der KI zu verschlafen.
    Er erwachte erst, als ihm N'kosi sehr präzise eine halbe Tasse Flusswasser ins Gesicht tropfen ließ, was diesem großen Spaß zu machen schien. Prustend richtete sich Tellenberg auf.
    »Hey, was ist denn ...?«
    Valnadireb schnitt ihm mit einer entsprechenden vierarmigen Geste das Wort ab. »Ich habe schon Tote gesehen, die sich leichterwecken ließen. Wir sind alle sehr neidisch. Wie machen Sie das?«
    Tellenberg setzte sich nun auf seiner Schlafplattform gerade hin, wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und murmelte: »Wie mache ich was?«
    »Dass Sie alles verschlafen. Sie scheinen die Schreie aus dem Wald nicht zu hören, die Lichter nicht zu sehen, die ebenso grell leuchten wie die unangenehmen Werbetafeln in den Städten, und Sie wachen sogar vom Alarm des Bootes nicht auf.«
    Unbehaglich sah sich Tellenberg um. »Ich habe einen Alarm verschlafen?«
    »Zwei.« N'kosi bereitete nun in derselben Tasse, deren Inhalt seinen Kollegen geweckt hatte, ein heißes Getränk zu. »Sehr bemerkenswert.«
    Tellenberg sah nun ganz schuldbewusst drein. »Ich konnte schon immer überall schlafen, sogar bei einem Einsatz.« Dann grinste er schüchtern. »Anscheinend habe ich ein ruhiges Gewissen.«
    »Oder gar keins.« Valnadireb wandte sich ab, indem er sich auf allen vier Echtbeinen und beiden Fußhänden umdrehte. Dabei bemerkte Tellenberg, dass sich die stützenden Gliedmaßen des Thranx nicht mehr so nah ans Deck schmiegten wie zu Beginn ihrer Reise, dass sie aber auch noch nicht völlig entspannt waren. Nicht einmal der Respekt gebietende Valnadireb konnte völlig ignorieren, dass sich unter ihren Füßen noch immer Wasser befand, selbst wenn sie von diesem durch den Schiffsrumpf getrennt waren.
    Etwa eine Stunde später rief Haviti, die sich ebenso attraktiv wie professionell auf dem Beobachtungssitz im Bug postiert hatte, N'kosi zu, er möge die Geschwindigkeit drosseln. Ihr Xenologen-Kollege, der es sich entspannt auf dem Kapitänssessel hinter der wasserdichten Konsole bequem gemacht hatte, kam dieser Bitte sofort nach, und Tellenberg und Valnadireb eilten zum Bug.
    »Ganz langsam«, rief sie nach hinten. Das Schiff fügte sich gehorsam N'kosis Anweisungen, bis es sich gegen die Strömung kaum noch vorwärts bewegte.
    Es dauerte nur einen Moment, bis sie sahen, was Haviti erblickt und dazu bewogen hatte, N'kosi anzuweisen, das Tempo zu verringern. Eigentlich hörte Tellenberg es bereits, bevor er es sehen konnte. Valnadireb stand derart dicht neben ihm, dass der Körpergeruch des Thranx ihn beinahe überwältigte. Anstatt vertikal ausgerichtet zu sein, zeigten die beiden Fühler des insektoiden Xenologen nach vorn in Richtung des nächsten Ufers.
    Auf der Steuerbordseite lichtete sich der Wald zunehmend. Als das Boot um eine Flussbiegung herumglitt, wurde der Lärm, den sie auf einmal vernommen hatten, sogar noch lauter und vielschichtiger. Der Krach war unvorstellbar. Es klang, als hätte ein durchgedrehter Musiker die Aufzeichnungen von Revolten auf einem halben Dutzend Welten - von denen keine einzige von Menschen bewohnt war - miteinander vermischt, anstatt Rhythmen und Melodien zu vereinen. Die schrille, fanatische Kakofonie war derart penetrant, dass alle an Bord, Valnadireb eingeschlossen, rasch befürchteten, heftige Kopfschmerzen zu bekommen. Diese Sorge war jedoch schnell wieder vergessen, als sie einen ersten Blick auf den Grund für diesen Tumult werfen konnten.
    Es wurde Krieg geführt.
    Allerdings war es nur ein sehr begrenzter Krieg, und zwar ebenso hinsichtlich der Anzahl der Kriegführenden als auch hinsichtlich der primitiven Art der Waffen, die sie dabei benutzten. Aber es war nichtsdestotrotz ein Krieg, mit potenziell ernstem und tödlichem Ausgang für alle, die daran beteiligt waren. Ein Dorf brannte. Eigentlich war diese Bezeichnung schon viel zu fortschrittlich für die Gemeinde, die belagert wurde, fand Tellenberg, denn es glich eher einer Ansammlung von einfachen Hütten, die man offenbar hastig aus herabgefallenen Blättern und herumliegenden Ästen zusammengebaut hatte. Dennoch war dies das Heim derjenigen, die momentan angegriffen wurden.
    Selbst aus der Flussmitte fiel es nicht schwer, die Kämpfenden auseinanderzuhalten. Die Gemeinde, die von den Stock-Gelees verteidigt wurde, agierte gemeinsam mit einer Gruppe der Pelzigen. Angegriffen wurden sie von einer Reihe von

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