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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatte sein Reparaturkit auf einer Seite ausgebreitet und mehrere abgeschraubte Komponenten des großen, klobigen Kondensators an anderen Stellen vorsichtig abgelegt, wo sie innerhalb seiner Reichweite lagen und nicht vom Dach rutschen konnten.
    »Wie läuft's?« Unter Druck hätte Boylan die notwendigen Reparaturarbeiten auch allein ausführen können. Die moderne wissenschaftliche Ausrüstung war zu einer Selbstdiagnose fähig, und bei einer Reparatur mussten im Allgemeinen einfach nur Module ausgetauscht werden. Aber er wäre der Erste, der zugeben würde, dass Araza diese Arbeiten besser und überdies weitaus schneller ausführen konnte.
    »Dasselbe Problem wie beim letzten Mal«, erklärte der Techniker. »Das ist die zweite dreistufige antibakterielle Reinigungseinheit, die ausgefallen ist.« Seine Stimme hatte einen leichten Nachhall, da er sprach, während sich sein Kopf und Oberkörper noch immer in der Schutzhülle des Kondensators befanden. »Ich habe einige Tests gemacht. Der erste Hinweis ist, dass das fragliche Modul überlastet sein könnte. Als vorübergehende Lösung und bis ich die restlichen Ersatzteile getestet habe, werde ich einen Bypass über einen Reduzierungsschaltkreis legen. Das wird die Energiezufuhr zu dem dreistufigen Reiniger reduzieren und gleichzeitig dafür sorgen, dass er normal funktioniert.« Dann rutschte er auf Händen und Knien nach hinten, streckte sich und wischte sich mit einem Lappen den Schweiß von der Stirn.
    Araza war deutlich größer als der Captain, und dabei schlank und muskulös wie ein Marathonläufer. Sein Hemd und seine Hose waren schweißdurchtränkt. Bei der Arbeit auf dem Boden war einem schon heiß, aber bei Reparaturen auf dem Dach wurde es noch viel schlimmer. An diesem Morgen wehte überdies nicht einmal eine leichte Brise.
    »Wie lange?«, wollte Boylan wissen.
    Der Techniker überlegte. »Noch fünf Minuten, maximal zehn.«
    »Dann haben wir Wasser?«
    Der größere Mann grinste schief. Manchmal war es einfach unmöglich zu ergründen, was der Mann gerade dachte, das hatte Boylan längst begriffen. Doch das war ihm egal. Alles, was zählte, war, dass der Techniker die anfallende Arbeit erledigte.
    »Dann haben wir Wasser«, versicherte Araza ihm, kniete sich wieder hin, hob ein Werkzeug auf und steckte seinen Torso erneut in die offene Kondensatorumhüllung.
    Boylan beugte sich vor, um ebenfalls hineinzusehen, und legte eine Hand auf den Rand der Öffnung. »Wissen Sie«, begann er beiläufig, »wenn Sie das gleich beim ersten Mal repariert hätten, dann müssten Sie jetzt nicht hier hocken und sich zu Tode schwitzen.«
    »Mit diesem Problem konnte niemand rechnen.« Araza setzte seine Arbeit fort, während er sprach, und seine Stimme klang aus den Tiefen des Kondensators heraus leicht verzerrt. »Es ist sehr uncharakteristisch für derart einfache Module zu versagen. Eine offizielle Beschwerde an den Hersteller wäre durchaus angebracht.«
    »Schreiben Sie sie«, meinte Boylan gereizt. »Ich werde Sie unterstützen und unterschreiben.« Dann sah er auf und blickte mit zusammengekniffenen Augen durch seinen getönten Visor zum Himmel empor. »Zum Glück haben wir unser Lager in einem feuchten Wald und nicht in einer Wüste aufgeschlagen.« Bei diesen Worten wechselte er die Position, lehnte sich mit dem Rücken an die Einheit und faltete die Hände vor seinem Bauch zusammen. »Wenn wir in der Wüste landen, dann fällt natürlich die Klimaanlage oder etwas Ähnliches aus. Das ist die erste ungeschriebene Regel bei Expeditionen.« Er beendete seine Rede, indem er die Pistole zog, die er stets an der Hüfte trug. »Eine weitere Regel ist, dass die einheimischen Lebensformen keine Angst vor Menschen oder Thranx haben. Wie beispielsweise die, die in diesem Moment auf mich zukommen.«
    Araza krabbelte schnell wieder aus der Einheit heraus. Seine eigene Waffe lag in der Nähe zwischen den anderen Werkzeugteilen. Als sich Boylan in der Nähe hinhockte und die rechteckige Masse der Kondensatoreinheit als Deckung nutzte, zielten beide Männer auf diese neueste Manifestation des räuberischen quofumianischen Tierlebens. Der Captain seufzte, als er vorsichtig über die Kimme seiner Waffe hinwegblickte, und dachte, dass die unglaubliche Vielfalt an hiesigen Lebensformen ja nicht untypisch feindselig gesinnt war. Es war einfach nur so, dass bei derart vielen Kreaturen am Himmel, im Fluss und im Wald in der Gegend, in der sie gelandet waren, ein gewisser Anteil nun

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