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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mal Fleischfresser sein mussten. Und Fleischfresser sind vor allem neugierig. Wenn sie etwas völlig Neues entdecken, dann ist der einzige Weg, um herauszufinden, ob man es auch essen kann, es einfach zu kosten.
    Doch da weder er noch Araza gekostet werden wollten, feuerten sie beide nahezu automatisch.
    Der erste von etwa einem halben Dutzend zahniger Baumbewohner, die auf das Dach hinabtauchten, explodierte in einem Hagel aus Alien-Knochen, -Innereien und etwas, das an einen zerberstenden Ball aus gelben Bindfäden erinnerte. Einen Augenblick lang wurde ein kleiner Teil des Himmels über ihnen dunkler als das übliche Rosa. Die membranösen Flügel, an denen jetzt der Großteil des Körpers fehlte, flatterten und sanken in Richtung Boden, wo sie auf der runden Lichtung aufprallten, die sie rund um die drei miteinander verbundenen Wohnmodule des Lagers angelegt hatten.
    Die explosive Demonstration zeigte eine einschüchternde Wirkung auf den Rest des herabsinkenden wilden Schwarms. Sie hatten zwar keine Ahnung, was die plötzliche Disintegration ihres Anführers bewirkt hatte, doch kollektive Vorsicht sagte ihnen, dass es sich als ungesund erweisen könnte, in der Nähe der Stelle herumzuschweben, an der das lautstarke und unschöne Ableben ihres Patriarchen stattgefunden hatte. Daher wirbelten sie herum und flatterten zurück zu den Bäumen, aus denen sie gekommen waren.
    Der zufriedene Boylan stand auf und ging zum Rand des Daches, wo er nach unten auf den zerschmetterten Leichnam des Lufträubers starrte, den er erschossen hatte. Der seltsame Haufen fädigen organischen Materials war beim Aufprall ein wenig abgewickelt worden und reichte nun halben Wegs von dem verstümmelten Körper bis zum inneren Rand des geänderten Lagerperimeters. Araza stellte sich neben ihn. Trotz seiner ruhigen, phlegmatischen Art konnte der Techniker einem unabsichtlich Unbehagen verursachen. Manchmal tauchte er einfach geräuschlos aus dem Nichts auf. Haviti hatte einmal gesagt, er würde nicht gehen, sondern schweben. Seine Schritte konnten ebenso leise sein wie seine Stimme.
    Der Captain deutete nach unten. »Sehen Sie das fadenartige Material? Ich frage mich, was das für eine Funktion hat.«
    »Das weiß ich auch nicht.« Dennoch beugte sich der neugierige Araza vor und sah hinunter, um den Leichnam zu studieren. »Eine Art innere Stütze vielleicht. Hautstränge oder Sehnen. N'kosi wird es wissen. Oder Haviti.«
    »Ja, Haviti wird es wissen«, murmelte Boylan. »Das ist schon eine Frau.«
    Der Techniker zuckte mit den dürren Achseln. »Die ist mir zu klug. Manchmal, wenn ich ihr länger zuhöre, tut mir hinterher der Kopf weh.«
    Er hätte die Unterhaltung zwar fortsetzen können, doch Boylan entschied sich dagegen. Im Verlauf der Reise vom Commonwealth-Raum hierher hatte er, ebenso wie das restliche Team, sehr schnell gemerkt, dass so ziemlich jede Art der Konversation Araza Kopfschmerzen bereitete. Der Techniker war zwar nicht offen antisozial, konnte einem aber wortlos vermitteln, dass er die Gesellschaft seiner Werkzeuge und Handbücher der anderer Menschen vorzog. Oder Thranx, was das anging. Diese Tatsache störte niemanden. Boylan wusste seine Privatsphäre auch sehr zu schätzen. Und wie sich gerade wieder gezeigt hatte, konnte Araza auch kaum etwas zu einer beiläufigen Unterhaltung beitragen, und das erst recht nicht, wenn diese von vier erfahrenen und kundigen Wissenschaftlern geführt wurde.
    Und es war auch nicht Geplauder, was Boylan vom Techniker des Teams wollte. Es war Wasser.
    Araza hielt sein Wort. Zog man die Zeit ab, die er gezwungen war, seine Arbeit zu unterbrechen, um bei der Abwehr der fliegenden Raubtiere zu helfen, hatte die letzte Reparatur der ausgefallenen Filtereinheit weniger als zehn Minuten gedauert. Einige weitere folgten, in denen die Außenhülle des Kondensators wieder angebracht und gesichert wurde.
    »Fertig«, verkündete er dann und begann, seine Werkzeuge einzupacken.
    »Das hoffe ich«, knurrte Boylan. »Der Perimeter steht, aber ich möchte die restliche Laborausrüstung auspacken und verstauen. Das wäre ein schöner Willkommensgruß für unsere zurückkehrenden Freunde. Nach allem, was sie gesehen haben, werden sie sich direkt in die daran anschließenden Studien stürzen wollen, schätze ich. Da wäre es doch schön für sie, wenn die ganze Ausrüstung bereits funktionstüchtig und einsatzbereit auf sie warten würde.«
    »Ich mache mich gleich ans Werk.« Araza ging auf die Treppe

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