Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
weder einzeln noch in Gruppen, versucht hatten, nach ihrem anfänglichen gescheiterten Angriff erneut in das Lager einzudringen. Vielleicht hatte es aber doch einer versucht und war geröstet worden, dachte Boylan, und danach hatten seine überlebenden Gefährten die Leiche weggeschafft. Aber seit diesem ersten Angriff hatte es keine weiteren Alarme mehr gegeben. Die Anlage war so programmiert, dass sie die Bewohner des Lagers nur informierte, wenn der Perimeter durchbrochen wurde. Wäre sie jedes Mal, wenn der Versuch dazu unternommen worden war, losgegangen, hätte es im Inneren des Gebäudes vermutlich gar nicht mehr aufgehört zu klingeln, wenn er berücksichtigte, was er bei seiner beiläufigen Inspektion schon alles entdeckt hatte.
    Die tödliche Verteidigungslinie hatte noch einen weiteren Vorteil. Sie generierte einen Überfluss an Exemplaren, die die Wissenschaftler studieren konnten, eine Sammlung, die sie nur aufheben mussten. Zugegebenermaßen waren die meisten Exemplare, die auf diese Weise in ihren Besitz kamen, nicht gerade in ihrem Bestzustand. Aber als Ergänzung zur Feldarbeit der Forscher würden sie immer noch sehr willkommen sein.
    Er verweilte noch einen Moment, um etwas von der Größe eines Hundes zu studieren. Das Wesen hatte sechs Beine, von denen zwei durch den Schock des Ablebens gebrochen waren. Es lag auf der Seite, und er konnte nicht mit Gewissheit sagen, wo vorne und wo hinten war oder ob es im Fall dieses Waldbewohners überhaupt derart regionale Unterschiede gab.
    Im Grunde genommen war er sehr zufrieden. Jeder Aspekt des Zauns schien zu funktionieren. Ein Grund weniger, Araza zu tadeln. Als Boylan seinen Inspektionsgang fortsetzte, fiel ihm auf, dass niemand auf seinen Ruf reagiert hatte.
    »Hier ist Tellenberg, Nicholai.« Der Wissenschaftler wusste, dass es Boylan war, weil jede Kommunikationseinheit des Teams eine eigene Signatur besaß. Außerdem konnte der Forscher den Captain auf dem Bildschirm seiner eigenen Einheit sehen, ebenso wie Boylan Tellenberg sah. Keiner der Männer passte sein Gerät an, um ein dreidimensionales Bild zu erhalten. Sie wussten ja bereits, wie der Hinterkopf des anderen aussah. Und die höchste Auflösung würde auch unnötig viel Energie verschwenden. Boylan dachte grinsend, dass er das vielleicht anders gesehen hätte, wenn Haviti am anderen Ende der Leitung gewesen wäre.
    »Ist alles okay?«, fragte Boylan. »Ist bei Ihnen und den anderen alles in Ordnung?«
    »Ja, alles ist gut.« Von den vier Forschern war Tellenberg derjenige, der den schroffen Tonfall des Captains am besten nachmachen konnte. »Mama«, setzte er hinzu.
    »Alles klar, machen Sie sich nur lustig über Nicholai. Ich bin nur verantwortlich für das Lager, für den Erfolg dieser Mission und dafür, dass Sie gesund bleiben und in Sicherheit sind. Ich habe keine Sorgen und kann mich den ganzen Tag entspannen und mir schlechte 3-D-Aufzeichnungen ansehen. Ganz anders als Sie mit Ihrer schweren Aufgabe, jeden Tag einige Stunden lang Schmetterlinge zu fangen.«
    »Einige der hiesigen Schmetterlinge beißen«, erwiderte Tellenberg.
    Boylans sorgenvolle Reaktion kam sofort und war nicht gespielt. »Wurde jemand gebissen? Mir ist bereits klar, dass es sich auf dieser Welt schwierig gestalten könnte, sich gegen so viele mögliche Gefahren, große wie kleine, zu verteidigen.«
    »Nein, nein.« Der Wissenschaftler korrigierte ihn rasch. »Wie schon gemeldet, gab es einige Begegnungen mit den einfacheren hiesigen Lebensformen. Sie wissen ja, wie das ist. Sehr typisch für einen Planeten, dessen räuberische Fauna keinen Grund hat, sich vor Außenweltlern zu fürchten. Aber solche Angriffe ermöglichen es uns nur, unsere Sammlung zu vergrößern.«
    Boylan ging hinter dem Zaun auf und ab und traf auf einen weiteren Haufen toter Tiere. »Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, tut das Lager ebenfalls sein Bestes, um Ihre Kollektion zu erweitern. Oder unser Abendessen zu bereichern. Ich werde es Ihren Fachkenntnissen überlassen, die entsprechenden Kategorisierungen festzulegen.«
    »Das klingt appetitlich«, konterte Tellenberg. Die Darstellung auf dem Bildschirm des Captains änderte sich, als der Wissenschaftler sein eigenes Kommunikationsgerät von seinem Gesicht abwendete. »Was denken denn die anderen darüber?«
    Da Tellenbergs Kamera nun in ihre Richtung zeigte, konnte Boylan die anderen Mitglieder der Gruppe sehen, die an verschiedenen Stellen im Boot saßen. Auf dem Sitz an der

Weitere Kostenlose Bücher