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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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suchen. Araza antwortete sofort, als der Captain ihn anpingte. Die miniaturisierte Kommunikationseinheit, die an Boylans rechtem Ohr angebracht war, diente ebenso als Mikrofon wie auch als Kopfhörer.
    »Es ist wieder der Wasserkondensator«, keifte er. »Er muss es sein. Es kommt nichts aus den Rohren.«
    »Was ist mit der Bewässerung?« Araza war ein Meister der knappen Fragen.
    »Ich habe nach Lecks gesucht, aber ich wüsste nicht, was an diesem Teil des Systems anders sein sollte. Wir wissen, dass es kein Verdampfungsproblem sein kann.« Zumindest war in diesem Teil von Quofum die Luft feuchtigkeitsgesättigt. Stand eine derart getränkte Atmosphäre zum Anzapfen zur Verfügung, musste selbst ein nur halbwegs funktionstüchtiger Kondensator alle Teile des Lagers mit Wasser versorgen können.
    »Ich überprüfe die Bewässerung«, erwiderte Araza. »Wenn da auch alles trocken ist, dann gehe ich direkt zum Kondensator.«
    Boylan war nicht in der Stimmung, Verzögerungen zu akzeptieren. »Ich sagte doch, es gibt keinen Grund, die Bewässerung zu überprüfen. Ich gehe zur Installation. Wir treffen uns da.«
    Am anderen Ende herrschte kurz Stille. »Ich würde wirklich gern vorher eine Systemanalyse der Bewässerung durchführen.«
    »Kondensatorinstallation«, erwiderte Boylan barsch und mit ernster Stimme. »Sofort.« Damit beendete er die Verbindung.
    Vielleicht war er zu hart zu Araza, überlegte er, als er zum Lebenserhaltungsflügel des Lagers ging. Man musste ihm eines zugestehen: Der Techniker arbeitete schwer. Aber er hatte bei mehr als einer Gelegenheit gezeigt, dass er dazu neigte, Dinge zu überanalysieren und Zeit mit der Überprüfung von Sachen zu vergeuden, die bereits kontrolliert und ausgeschlossen worden waren. Selbst wenn das Wasser durch die Bewässerung floss, so musste der Zustand des Kondensators trotzdem überprüft und sein Status festgestellt werden, bevor sie ihn als Ursache für den Wassermangel ausschließen konnten. Er wusste aus Erfahrung, dass es hin und wieder erforderlich war, andere - wenn auch nur auf unauffällige Weise - daran zu erinnern, wer das Sagen hatte. Vermutlich war der Vorfall des nicht fließenden Wassers im Lager nicht die beste Zeit, um diesen Standpunkt klarzustellen, doch er hatte es ja bereits getan. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Züge. Araza war ein zäher Kerl. Der Mann würde eine weitere kleine Prise Kritik durchaus überleben.
    Als Boylan das Dach des dritten und südwestlichen Lagerflügels bestiegen hatte, stellte er fest, dass der Techniker bereits mit der Arbeit an dem Kondensator begonnen hatte. Als er den Captain sah, winkte Araza. Boylan, der über einen anderen Weg hinaufgelangt war, machte seinerseits eine knappe Geste. Die Gebäude waren zwar nur etwas mehr als ein Stockwerk hoch, aber von der Spitze der leicht gebogenen, ineinander übergehenden Dachabschnitte hatte man einen völlig anderen Ausblick als vom Boden aus. Boylan dachte darüber nach, was die Expedition bisher erreicht hatte, als er über die gefleckte graugrüne Oberfläche zu der auf dem Dach montierten Kondensatoreinheit und dem wartenden Techniker hinüberging.
    Es gab durchaus Grund, stolz zu sein. Trotz minimaler Teamgröße hatten sie ein kleines, aber komplettes Lager aufgebaut. Es war ein erster Kontakt zu vier Spezies einheimischer intelligenter Wesen hergestellt worden, womit niemand hatte rechnen können. Der Planet hatte sich ebenso als biologische Mine wie auch als evolutionäres Minenfeld voller neuer Genotypen erwiesen. Wenn der offizielle Expeditionsbericht nach ihrer Rückkehr erstellt worden war, würde man das Wissenschaftsteam mit Auszeichnungen überhäufen. Und er selbst konnte auch mit einer bedeutenden Beförderung innerhalb der zivilen Dienstränge sowie der Zuneigung und Bewunderung seiner Kollegen rechnen.
    Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass er und seine Untergebenen nicht vorher verdursteten.
    Trotz der aktuellen Probleme mit dem Kondensator war die Wahrscheinlichkeit dafür allerdings sehr gering, es war sozusagen nahezu unmöglich. Schließlich regnete es regelmäßig aus dem rosa gefärbten Himmel, und in der Nähe lag außerdem ein beachtlicher Fluss. Beide Quellen konnten bei einem Notfall genutzt werden. Doch reineres, sichereres Wasser zum Trinken, Baden und für die wissenschaftliche Arbeit ließ sich nur direkt aus der Atmosphäre gewinnen, weshalb es besser war, den Kondensator zu reparieren.
    Araza kniete auf dem Dach,

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