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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht mehr, und sein Herz klopfte, so heftig, dass es drohte, ihm aus der Brust zu springen. »Ich werde über beträchtliche Credits verfügen, wenn diese Expedition nach Hause zurückkehrt. Als Erstes werde ich dann die Summe überweisen, die Sie mir nennen.« Trotz seiner Furcht versuchte er, verschwörerisch und freundlich zu klingen. »Und diese muss noch nicht einmal auf dem Konto Ihres verdammten Auftraggebers landen.« Noch während er sprach, rutschte er unauffällig in Richtung des Ganges, der dem gegenüberlag, aus dem Arazas ruhige Stimme zu ihm herüberdrang.
    »Ich bin ein Qwarm«, erwiderte der Techniker, den er nicht sehen konnte. Durch seine Position im Gang bekam seine Stimme einen leichten Nachhall. »Ein Qwarm lässt sich nicht bestechen. Außerdem weiß ich, was jemand in Ihrer Position als Leiter einer Expedition dieser Größenordnung vermutlich verdient. Und diese Summe würde die geschuldeten Zinsen nicht decken und nicht einmal einen befriedigenden Teil der Gesamtsumme ausmachen.«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt.« Boylans panische Antwort war zur einen Hälfte ein Flehen und zur anderen ein Fluch. »Ich brauche mehr Zeit!«
    »Sie hatten zwölf Jahre.« Hatte sich die Stimme des Technikers bewegt? Boylan konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Er hatte den Eingang zum Korridor fast erreicht, als Araza geduldig weitersprach: »Nicht nur mein Arbeitgeber, sondern auch jede legitime Bank oder Kreditüberwachungseinrichtung des Commonwealth würde mir zustimmen, dass mit Ihnen bereits genug Nachsicht geübt wurde.«
    »Banken heuern keine Attentäter an, um sich zu rächen. Und das liegt nicht daran, dass sie mehr Mitgefühl haben als die Leute, die Sie bezahlen, sondern daran, dass sie wissen, dass ein toter Schuldner erst recht nichts mehr zurückzahlen kann.« Der Captain musste jetzt nur noch wenige Schritte bis zum Korridor zurücklegen.
    »Sie hätten sich das Geld von einer Bank leihen sollen«, informierte ihn Arazas Stimme kaltherzig. »Mir wurde mitgeteilt, dass mein Klient, wenngleich ungern, bereit ist, Nicholai Boylan als vollständig amortisiert zu betrachten.«
    Begleitet von einem leisen Summen erschien ein kreisrundes Loch von etwa einem halben Zentimeter Durchmesser ein kleines Stück über Boylans Kopf in der Wand. Die Ränder waren völlig glatt. Kein Rauch stieg daraus hervor, keine Hitze strahlte von seinen Rändern ab. Es war von einer Waffe erzeugt worden, die bei den Qwarm sehr beliebt war: einem Schallstilett. Geformter Klang hatte ein Loch in das zähe Nanofibermaterial gebohrt. Boylan wusste, dass es ebenso leicht ein genauso perfektes Loch in seinen Schädel schneiden konnte.
    Er zog sein Kommunikationsgerät vom Gürtel und vergewisserte sich, dass der Orter ausgeschaltet war. Dann wirbelte er herum und rannte den Korridor hinunter. Beim Laufen sah er sich nicht um, denn das würde ihn nur verlangsamen und könnte darin resultieren, dass er etwas auf dem Boden übersah und darüber stolperte. Sich unter solchen Umständen umzusehen, war nichts als Zeitverschwendung. Einen Schallstoß konnte er ohnehin nicht kommen sehen. Und wenn Araza nah genug war, um die verzweifelte Flucht des Captains mit ansehen zu können, dann war Boylan sowieso so gut wie tot, das wusste er genau. Solange er den Qwarm nicht sehen konnte, ihn nicht zu hören vermochte und nichts in seinen Kopf oder Torso eindrang, glaubte der Captain, noch eine Chance zu haben.
    Eine geringe Chance, das stand fest, aber er hatte schon auf anderen Welten lebensgefährliche Begegnungen überlebt. Solange sein Gehirn funktionierte, gab es noch Hoffnung. Wenn er doch nur das Shuttle erreichen könnte, um sich darin einzuschließen. Dann wäre er in einer Position, um Forderungen stellen zu können. Natürlich war Araza das ebenso gut bewusst. Das Shuttle war der einzige Ort, an dem seine Beute in Sicherheit wäre. Deshalb würde der Qwarm sicher versuchen, als Erster dort einzutreffen, um zu verhindern, dass der Captain auf diese Weise entkommen konnte. Da ihm dies bewusst war und er außerdem wusste, dass er den professionellen Attentäter weder übertrumpfen noch an ihm vorbeigelangen konnte, hatte sich Boylan für eine andere Strategie entschieden.
    Wenn er nach draußen gelangen könnte, bevor ihn sein Verfolger zur Strecke brachte, hatte der Captain vor, den Sicherheitsperimeter zu deaktivieren. Der quofumianische Wald würde sein Trumpf sein. Salvador Araza mochte sich in einer zivilisierten Umgebung

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