Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wollten.
    Als der Skimmer leise summend entlang der Küste in südliche Richtung flog, konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass auf dieser Welt alles unnatürlich schnell zu geschehen schien. Spezies entstanden, entwickelten sich, machten Fortschritte und starben dann wieder aus; und das in einer Geschwindigkeit, wie sie es noch nirgendwo sonst erlebt hatte. Die Stadt im Dschungel. Die noch fortschrittlichere Stadt im Meer. Die Seehunde, die gegen die Einfüße kämpften. Stock-Gelees und Pelzige im Kampf gegen Dornige und Hartschalige. Es wurde immer offensichtlicher, dass die biologische Selektion auf Quofum nicht in einem normalen, angemessenen Tempo verlief: Sie rannte, taumelte und schoss wie verrückt vorwärts, als würden sie Naturgewalten antreiben, die noch nicht identifiziert worden waren.
    Oder, überlegte sie nachdenklich, während Sand, Wasser und Wald unter dem schlanken kleinen Schiff dahinglitten, es handelte sich hier eher um unnatürliche Kräfte.

13
    Valnadireb fiel es schwer, allein zu sein. Mehr noch als die Menschen waren die Thranx gesellige Kreaturen.
    Wie andere seiner Art war es auch ihm nicht besonders wichtig, welche Spezies ihm Gesellschaft leistete, solange sie hoch entwickelt genug war, um eine intelligente Unterhaltung zu führen. Was die Thranx betraf, kam es bei den Gesprächen allerdings ebenso sehr auf die Themenvielfalt wie die Inhalte an. Da er jetzt nur noch zwei potenzielle Gesprächspartner zur Auswahl hatte, fühlte er sich intellektuell nicht gefordert. Und jetzt war Haviti bei ihrer Erkundung der Nordküste, sodass er nur noch N'kosi zum Plaudern hatte. Der Mensch tat zwar sein Bestes, um die Geselligkeit aufrechtzuerhalten, doch er musste sich auch auf seine eigene Forschung konzentrieren.
    Es war nie geplant gewesen, dass die ursprünglichen sechs Mitglieder der Expedition die Gesellschaft der anderen für mehr als einen oder zwei Monate ertragen sollten. Dies hatte man bei der psychologischen Profilerstellung durchaus auch in Betracht gezogen. Da ihre Zahl jetzt halbiert worden war und sie es auf Dauer und nicht nur vorübergehend miteinander aushalten mussten, wurde es zunehmend schwieriger, Gesprächsthemen zu finden, die alle interessierten; abgesehen von jenen, die direkt mit ihrem unmittelbaren Überleben zu tun hatten.
    Im Grunde genommen war das auch nur eine ausschweifende Erklärung dafür, dass es N'kosi ebenso wie Haviti vorzog, eigene Wege einzuschlagen, sodass Valnadireb nichts anderes übrig blieb, als es ebenso zu halten.
    Als sich Haviti entschloss, in den Norden zu reisen, verkündete N'kosi, dass er im Süden arbeiten wolle. Jeden Tag brach er nun mit einem der aufladbaren Einmann-Scooter des Lagers in diese Richtung auf, wobei er jedoch sorgfältig darauf achtete, pünktlich vor Sonnenuntergang wieder zurück zu sein, um den Einbruch der Nacht nicht außerhalb des Lagers erleben zu müssen. Die Tatsache, dass das Lager nicht angegriffen worden war, seitdem der Qwarm Araza es verlassen hatte, gab den drei Überlebenden noch lange keinen Grund, in ihrer Wachsamkeit nachzulassen.
    Da sie sich mit einer Technologie konfrontiert gesehen hatten, die auf sie wie Magie gewirkt haben musste, hatten sich die Dornigen möglicherweise entschlossen, das Lager aufzugeben und einen weiten Bogen um dessen Perimeter zu machen. Andererseits könnten sie durch den Angriff auf das Dorf der Pelzigen auch so stark geschwächt worden sein, dass sie weitere Plünderungen erst einmal aussetzen mussten, bis sie Verstärkung bekamen oder sich erholt hatten. Was auch der Grund gewesen sein mochte, so konnten Valnadireb und N'kosi ihrer Arbeit jedenfalls ungestört nachgehen. Und nicht nur das Lager war nicht erneut angegriffen worden, überdies hatten weder Thranx noch Mensch im Verlauf ihrer Feldstudien auch nur einen einzigen Dornigen oder Hartschaligen zu Gesicht bekommen. Auch auf seinen Spritztouren in den Süden sah N'kosi nichts weiter als einfache Flora und Fauna.
    Wenn er den Wald in der direkten Umgebung des Lagers studierte, überraschte Valnadireb gelegentlich eine Gruppe von umherwandernden Stock-Gelees oder Pelzigen. Trotz seiner Versuche, einen Kontakt zu ihnen aufzubauen, flohen sie augenblicklich, sobald sie ihn gesichtet hatten. Er glaubte nicht, dass das mit seinem Erscheinungsbild zu tun hatte, das den Einheimischen noch seltsamer vorkommen musste als das seiner menschlichen Kollegen. Es war vermutlich eher so, dass beide Gruppen gesehen hatten,

Weitere Kostenlose Bücher