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Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Titel: Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Kreslehner
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hatten jetzt viel zu verlieren. Aber sie merkten das anfangs nicht. Weil der Verlust allmählich geschah und sie lange nicht wussten, wie er aussah, wie er sich anfühlte und dass er bitter schmeckte.
    Weil sie glücklich waren zu dieser Zeit, jeder für sich, das wenigstens schien verbürgt.
    War es verbürgt? Nein.
    Es ist umsonst , schrieb Gertrud in der Abflughalle sitzend zwei Stunden vor dem Flug nach Griechenland in ihr Tagebuch. Alles umsonst. Hanna duldet keine Berührung mehr, nicht innen und nicht außen, ihre Grenzen sind klar wie Glas. Ich bin verloren …
    »Und dann?«, fragte Franza sanft und berührte Dorothees Arm, die in Erinnerungen versunken schien. »Was geschah dann?«
    »Dann«, sagte Dorothee und unterdrückte ein Zittern, »dann ist Tonio umgekommen.«
    31 »Scheiße«, sagte Felix inbrünstig, als sie sich beim Stehimbiss in der Hollingerstraße zu einem raschen Mittagessen und einer kurzen Besprechung trafen. »Scheiße, sie ist einfach nicht auffindbar, diese Hanna Umlauf! Nichts haben wir, nichts! Nada, niente, null!«
    Er war im Hotel gewesen, hatte Angestellte befragt, ob sie wussten, wo sie hinwollte, wen sie getroffen hatte, was sie vorhatte. Aber niemand wusste etwas. Niemand.
    Auch die Überprüfung ihrer Telefonate hatte nichts Neues erbracht. Keine interessanten Nummern auf der Liste der Telefongesellschaft, niemand dabei, von dem sich nur ansatzweise vermuten ließ, mit dem Fall zu tun zu haben, außerdem hatte sie kaum telefoniert. Unzählige Male hingegen hatte Jonas Belitz versucht seine Frau zu erreichen, aber eben erfolglos. Und seit der Mordnacht war das Handy ausgeschaltet, also keine Ortung möglich. Was zusätzlich beunruhigend war, weil es entweder bedeutete, dass Hanna ebenfalls tot war oder irgendwo festgehalten wurde, oder aber den Verdacht nahelegte, dass sie Gertruds Mörderin war und sich nun auf der Flucht befand.
    Auch Gertruds Telefonate hatten sie selbstverständlich überprüft. Enttäuschend. Die üblichen Verbindungen mit der Familie. Das einzig Interessante war, dass sie in der letzten Zeit ein paar Mal von einem Prepaidhandy aus angerufen worden war, was ihnen aber nicht wirklich weiterhalf, da es nicht registriert war.
    »Und du? Gibt es Neues bei dir?«, fragte Felix und biss lustlos in seinen Schinken-Käse-Toast. Der Käse tropfte. Felix begann erneut zu fluchen. Franza schüttelte den Kopf.
    »Na, na, beruhige dich! Wird nicht alles so heiß gegessen wie gekocht!«
    »Doch«, rief er, »doch, dieser Scheißkäse schon!« Und rieb mit einer Papierserviette über Mund und Kinn. »Der ist sauheiß! Hab mich verbrannt!«
    Sie wartete ein paar Augenblicke, bis er sich beruhigt hatte, dann erzählte sie von ihrem Gespräch mit Gertruds Mutter.
    Felix hörte aufmerksam zu. »Vielleicht sollten wir uns nicht allein auf Hanna als Verdächtige konzentrieren«, sagte er.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Franza. »Sie könnte immer noch ein Opfer sein. Aber natürlich ist sie auch eine Spur. War Gertruds Ehemann heute Vormittag im Präsidium? Und die Kinder?«
    Felix nickte. »Ja, sie waren da. Wir haben Fingerabdrücke genommen. Sind schon bei der Auswertung. Aber Robert meint, es wird eine Weile dauern, bis sie alles zugeordnet und sortiert haben. In so einem Familienhaushalt mit Kindern und Besuch und allem Drum und Dran gibt’s halt viele Spuren.«
    Er dachte nach. »Dieser Rabinsky, also ich weiß nicht.«
    Er schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Der ist mir wirklich nicht ganz geheuer. Weiß mehr, als er sagt. Also vielleicht hat der Brückl ja recht. Eifersucht war schon immer ein schönes Motiv. Und das rote Haar in seinem Ehebett …«
    »Hast du ihn damit konfrontiert?«
    »Nein, noch nicht. Ich dachte, wir warten ab, was die Überprüfung seines Alibis ergibt. Und dann machen wir das gemeinsam.«
    Er grinste. »Du weißt schon, böser Cop, guter Cop. Manchmal will ich einfach ein Klischee bedienen.«
    Peter Hansen tauchte auf.
    Auch er ohne Neuigkeiten. Er hatte Jonas Belitz noch einmal befragt, aber der wusste nichts über irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit. Angesprochen auf die Bekanntschaft mit Hannas Pflegevater, bestätigte er, was sie schon von Brendler erfahren hatten, nämlich, dass es seit Jahren keinen Kontakt mehr gegeben habe und dass das durchaus damit zusammenhängen könne, dass er, Belitz, Hanna geheiratet hatte, das sei nicht wirklich auf große Begeisterung gestoßen, aber die Liebe falle eben hin, wo sie

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