Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Titel: Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Kreslehner
Vom Netzwerk:
hinfalle.
    »Es geht ihm wirklich schlecht«, sagte Hansen und trank einen Schluck Bier. »Es wird Zeit, dass wir sie finden! In den Abendnachrichten kommt die Vermisstenmeldung. Mal schauen, ob das was bringt.«
    Aufmerksam studierte er die Karte, die eigentlich ein Kärtchen war, und bestellte schließlich, was er immer bestellte: Toast mit Ei. Dann: »Was haltet ihr eigentlich von der Konstellation alter Mann – junge Frau?«
    Felix musste grinsen und Franza hob die Augenbrauen. Hansen stutzte. »Hab ich was Falsches gesagt?«
    »Nein, nein«, sagte Felix, »nichts Falsches.«
    Er räusperte sich. »Na ja, also jedem das Seine, würde ich sagen. Gibt ja viele Varianten. Jeder, wie er mag. Das ist ja das Schöne an der Demokratie und den Menschenrechten, nicht wahr? Franza?«
    Er stupste sie ein bisschen an und grinste erneut und sie stupste ihn auch und grinste zurück. Hansen beobachtete es amüsiert. »Na, ihr versteht euch ja echt gut. Seid ein gutes Team, oder? Könnte man glatt neidisch werden!«
    »Ja«, sagte Franza, »das könnte man. Und da kommt auch schon der Rest unseres Teams. Aber Vorsicht: Er geht ein bisschen auf Wolken, holt ihn nicht zu rasch herunter!«
    Und wirklich, Arthur hatte etwas Schwebendes an sich, das Gesicht leicht gerötet, in den Augen Flugwetter.
    »Halleluja«, sagte Felix, »was ist denn mit dem passiert?«
    »Er heiratet«, sagte Franza und hob die Hände. »Aber ihr habt es nicht von mir!«
    »Donnerwetter!«
    Die Männer johlten ein bisschen und klopften Arthur, der nicht recht wusste, wie ihm geschah, auf die Schultern.
    »Hat die kleine Karolina sich also tatsächlich rumkriegen lassen«, lächelte Felix.
    »Aber wieso …?«, stammelte Arthur.
    »Sie hat den Mund nicht halten können«, sagte Felix liebevoll und nickte in Franzas Richtung. »Aber sei ihr nicht böse deshalb. Du hättest es ohnehin nicht verbergen können, man sieht es dir aus der Ferne an.«
    Franza boxte Felix ein bisschen, zuckte dann die Schultern, legte den Kopf schief, lächelte zerknirscht, zog Arthur an sich und drückte ihn. »Entschuldige, miin Jung , aber es ist ja kein Geheimnis, oder?«
    »Nein«, sagte Arthur, »kein Geheimnis! Der pure Wahnsinn!«
    Er dachte an die Heimat oben im Norden, an das Moor und die Heide, an all das eben, was er Karolina zeigen würde, und an seine Mutter, die manchmal ein bisschen kompliziert, aber eigentlich doch recht in Ordnung war.
    Schließlich kamen sie wieder zurück zu Gertrud, zu Hanna, zum Fall.
    »Also diese Wirtin«, begann Arthur, »Renate Stockinger, die hatte ein Lokal in München, und in diesem Lokal sind Gertrud und Hanna oft gewesen. Dann ist ein Mann aufgetaucht, so um die dreißig, Tonio, und der hat sich an Hanna rangemacht und das war wohl so eine richtig große Liebe, aber da gab es noch Gertrud, und die wiederum, meinte die Stockinger, tendierte so ein wenig zu Hanna, also liebestechnisch gesehen, also das ist scheinbar ein richtig schönes Dreieck gewesen.«
    »Es lebe die Demokratie und besonders die Menschenrechte«, sagte Felix.
    Hansen und Franza nickten. Arthur hob fragend die Augenbrauen. »Was?«
    Franza schüttelte den Kopf. »Nichts! Insider! Was hat sie noch erzählt?«
    »Dass die drei eines Tages gemeinsam Urlaub gemacht haben. In Griechenland. Auf der Insel Kos. Dort hat der Brendler ein Ferienhaus.«
    »Und?«
    »Nur Gertrud kam zurück.«
    »Weil?«
    »Tonio starb und Hanna sich davonmachte.«
    »Das ist ja ein Ding!«, sagte Hansen.
    »Ja«, sagte Franza, »so hat Gertruds Mutter mir das auch erzählt. Wusste Frau Stockinger Genaueres?«
    »Er ist ertrunken. Ist in einer Sturmnacht ins Meer raus und ertrunken. War angeblich ein super Schwimmer, aber das hat ihm nichts mehr genützt.«
    »Wieso schwimmt jemand in einer Sturmnacht ins offene Meer raus?«
    Hansen runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
    »Das werden die griechischen Kollegen ja hoffentlich geklärt haben«, sagte Franza.
    Felix nickte. »Ja, genau. Aber was heißt, Hanna hat sich davongemacht?«
    »Nun, das wusste die Stockinger auch nicht so genau, Hanna ist halt einfach nicht mehr zurückgekommen nach Deutschland, ist irgendwie … in die Welt hinaus. Sie hat sie auch nicht mehr wiedergesehen. Im Gegensatz zu Gertrud.«
    »Ist auch ein merkwürdiger Zufall, oder, das mit dem Café und dem Töpferladen gegenüber. Dass die beiden sich dort wiedertreffen.« Franza trank einen Schluck Kaffee.
    Arthur nickte. »Schon irgendwie. Fand die Stockinger auch.

Weitere Kostenlose Bücher