Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition)

Titel: Rabenschwestern: Kriminalroman (Ein Franza-Oberwieser-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Kreslehner
Vom Netzwerk:
Männer, die ihre Frauen betrügen. Frauen, die ihre Männer betrügen.«
    Sie lächelte.
    »Aha«, sagte er, »und daher muss eine moderne Frau so was kennen?«
    »Tja«, sagte sie, zuckte die Schultern und grinste. »Wie du siehst, ist es durchaus nützlich, über solche Dinge Bescheid zu wissen.«
    »Ich glaube, dich muss man im Auge behalten«, murmelte er, zog sie an sich heran, packte sie fest am Hintern und biss sie vorsichtig in die Schulter, dass sie lachend aufschrie.
    »Bonnie«, murmelte er.
    »Clyde«, murmelte sie.
    »Warum tust du das alles für mich?«, fragte er.
    »Weiß nicht«, sagte sie, »vielleicht, weil du mir jetzt gehörst.«
    Das war gestern gewesen. Heute schor sie ihm die Haare. Heute würden sie weiter an ihrem Plan feilen.
    60 »Gertrud Rabinsky«, hatte Borger gesagt und sich dabei ein bisschen Zeit gelassen, »Gertrud Rabinsky hat doch zwei Kinder, nicht wahr?«
    Er machte eine winzige Pause. »Eine Tochter und einen Sohn. Nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Franza. »Warum?«
    »Ja«, sagte Herz. »Wieso?«
    Borger schüttelte den Kopf. »Das kann aber nicht sein.«
    »Was?«, fragte Franza verständnislos. »Was kann nicht sein?«
    »Dass Gertrud Rabinsky zwei Kinder hat«, sagte Borger langsam, »oder, um es anders zu sagen, dass Frau Rabinsky zwei Kinder geboren hat, denn …«, er blickte in die angespannten Gesichter der beiden Ermittler und fuhr endlich fort, »… denn zum Zeitpunkt der Geburt des kleinen Moritz vor fünf Jahren war sie eine Primipara.«
    »Eine was?«, fragte Herz.
    » Primi  …«, überlegte Franza vor sich hin, »die Vordersten, die Ersten …«
    Borger nickte lächelnd.
    »Und partus «, überlegte Franza weiter, »ist die Geburt.«
    »Gut«, sagte Borger. »Sehr gut! Weiter! Was schließt du daraus?«
    »Eine Erstgebärende«, sagte Franza und hielt kurz den Atem an. »Sie war eine Erstgebärende!«
    »Bingo«, sagte Borger lächelnd, »die Kandidatin hat hundert Punkte. Da lob ich mir doch wieder einmal unser Bildungsbürgertum!«
    »Wow!«, sagte Herz. »Das ist ja ein Ding!«
    Sie schwiegen, verdauten das.
    »Und?«, fragte Borger schließlich. »Wollt ihr die Details?«
    Natürlich wollten sie die Details.
    Borger lockerte seinen Krawattenknoten und begann. »Also, nachdem ich festgestellt hatte, dass bei Frau Rabinsky eine Hysterektomie vorgenommen worden war …«
    »Ähh?«, fragte Herz und hob die Hand.
    »Gebärmutterentfernung«, sagte Borger.
    » O.k.«, sagte Herz, »man muss nicht alles wissen.«
    »Vollkommen richtig«, sagte Borger.
    »Brächte einen um den Verstand, alles zu wissen«, sagte Herz.
    »Wieder richtig«, sagte Borger.
    Sie grinsten einander verständnisvoll an.
    Franza schüttelte den Kopf. »Geht’s noch? Können wir wieder?«
    »Aber natürlich!«, sagte Borger. »Natürlich, liebste Franza. Also: Hysterektomie, wie gesagt. Wenn ich so was feststelle, werde ich natürlich immer sofort neugierig, warum, wieso, weshalb, und fordere die Krankenakte an. Und die habe ich gestern Nachmittag bekommen und da steht drin, dass Frau Rabinsky am 25. Februar vor fünf Jahren mit starken Wehen in die Klinik eingeliefert wurde, dass eine vaginale Geburt stattgefunden hat, dass es aber im Anschluss zu postpartalen Blutungen gekommen ist.«
    Er hielt inne, schaute Herz fragend an, der nickte und sagte: »Alles klar. Ein bisschen was versteh ich schon.«
    Zufrieden fuhr Borger fort. »Gut. Sie haben eine Curettage, also eine Ausschabung der Gebärmutter, gemacht, um die Blutungen zu stoppen, aber ohne Erfolg. Daraufhin entschloss man sich zu einer abdominellen Hysterektomie, also einer Entfernung der Gebärmutter durch die Bauchhöhle.«
    Borger hielt kurz inne. »Ja, und neben all diesen Informationen steht in dieser Krankenakte natürlich auch, dass die Patientin zum damaligen Zeitpunkt eine Primipara war. Und daraus schließen wir, dass sie keinesfalls einige Jahre zuvor schon einmal ein Kind geboren haben kann.«
    »Und Krankenakten lügen nicht«, sagte Herz langsam.
    Borger nickte. »So ist es. Krankenakten lügen nicht.«
    »Und Lilli?«
    Borger zuckte die Schultern. »Ist in keinem Falle Gertrud Rabinskys leibliche Tochter. Alles andere ist euer Bier.«
    Er nahm einen Lebkuchen aus der Dose, verspeiste ihn genüsslich, die Tür öffnete sich. Arthur.
    »Oh«, sagte Herz, »auch schon da!!!«
    Irritiert blieb Arthur stehen. »Entschuldigung«, stammelte er und schaute auf die Uhr. »Aber ich bin eigentlich gar nicht zu spät. Wieso seid

Weitere Kostenlose Bücher