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Rabenzauber

Rabenzauber

Titel: Rabenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen neuen Kaiser braucht.«
    Gerant tätschelte ihm die Schulter. »Dieses Gesetz war nicht für solche Situationen gedacht. Wir werden Euch helfen.«

    »Es wird ein paar Tage dauern, bevor der Klatsch sich ausbreitet«, fügte Avar hinzu. »Und selbst dann werden sie bestenfalls Einzelheiten haben. Kinder von Armen haben keinen Kontakt zu den Septs. Es wird sich von den Dienern nach oben ausbreiten.«
    »Es sei denn, wir können das Memento loswerden«, sagte Phoran. »Es zählt nicht, wie lange es dauern wird, bis sich das Gerücht ausbreitet. Wenn der Klatsch losgeht, werden die Septs den Beweis verlangen, dass ich nicht von Zauberei berührt bin, und ich habe keinen Grund, ein solches Ersuchen abzulehnen - bis auf den, dass ich den Test selbstverständlich nicht bestehen würde …«
    »Der Stein könnte gestohlen werden«, meinte Toarsen.
    Phoran schüttelte den Kopf. »Wir halten es folgendermaßen: Gerant, Avar und ich gehen jetzt zu meinem Schreiber. Avar wird vielleicht ein bisschen früher erben, als ich dachte. Kissel und Toarsen, ich möchte, dass Ihr Euch zur Garde begebt und dafür sorgt, dass sie sich zum Aufbruch bereit macht. Wählt ein paar der Vertrauenswürdigsten aus, die als meine Leibwache mit mir kommen werden. Ich breche früh am Morgen auf. Gerant, ich möchte, dass Ihr den Rest der Sper…«, er hielt kurz inne, »der Kaisergarde zu Euch nach Hause mitnehmt und sie ausbildet. Ich werde sie hier nicht einfach sitzen lassen, und ich selbst kann nicht bleiben. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr eine angemessene Entlohnung …«
    »Nicht nötig«, erwiderte der Sept.
    Phoran winkte ab. »Dafür danke ich Euch, aber es sind meine Leute, und ich werde mich darum kümmern, dass sie untergebracht und ausgebildet werden.« Er holte tief Luft. »Ich selbst gehe nach Redern. Hoffentlich werden Tier und seine Reisendenfrau da sein und mir helfen können. Wenn nicht, werde ich eine Botschaft senden, und wir geben vor, ich sei gestorben - da ich nicht wirklich interessiert daran bin, dass
man mich köpft, denn ich habe gerade eine neue Aversion dagegen entwickelt.«
    »Ihr könnt nicht einfach verschwinden«, gab Avar zu bedenken. »Wenn Ihr nicht hier seid, um Euch dem Klatsch entgegenzustellen, werden sie Euch umschattet und Schlimmeres nennen, bis Ihr zurückkehrt, und Ihr werdet all die Gerüchte nie wirklich entkräften können.«
    »Ich schließe den Palast«, sagte Phoran. »Ich werfe die Adligen und ihre Familien für sechs Monate raus und schicke eine Unmenge Arbeiter hinein, um die Eingangshalle neu zu gestalten. Renovierung.« Er nickte Toarsen zu, der ihn auf die Idee gebracht hatte. »Die Adligen werden den Palast bis morgen Mittag verlassen müssen.«
    »Das ist lächerlich«, sagte Avar. »Es gibt keine dringenden Probleme mit der Eingangshalle - alle werden sich fragen, wieso Ihr ihnen nicht mindestens einen Monat vorher Bescheid gesagt habt.«
    Gerant stieß unerwartet sein leises Lachen aus. »Oh, mehr braucht er nicht zu sagen. Sie werden glauben, dass er ihre Räume auf Anzeichen ihrer Schuld hin untersuchen will - und es gibt genug Schuldige oder Beinahe-Schuldige unter den Adligen, um vielen von ihnen schlaflose Nächte zu bereiten. Und einem Kaiser, der gerade persönlich dreizehn herrschende Septs hingerichtet hat, werden sie eine solche Anordnung durchaus zutrauen. Sie werden sich vielmehr Gedanken darüber machen, ja nichts zurückzulassen, was sie belasten könnte, als herausfinden zu wollen, wo der Kaiser denn nun steckt.«
    Kissel lächelte. »Er hat recht.«
    Phoran verbeugte sich knapp. »Wenn ich in sechs Monaten nicht mit dieser Sache fertig werde, wird es zu spät sein.«
    »Also nehmen Ihr und ich ein paar von Euren Leibwächtern und meinen Männern …«, begann Avar, aber Phoran schüttelte den Kopf.

    »Du bist mein Erbe«, sagte er. »Wir können es uns nicht leisten, am selben Ort zu sein. Ich werde ohnehin nicht mit einer großen Gruppe reisen, weil ich nicht der Kaiser sein werde, sondern der Sohn eines reichen Kaufmanns. Die Leute, die noch im Palast bleiben, werden wissen, dass ich weg bin, aber wir erzählen es niemandem sonst. Du wirst hierbleiben und die Arbeiten beaufsichtigen - oder du kannst mit Gerant gehen.«
    Avar riss den Mund auf, um zu widersprechen, aber am Ende sagte er nichts. Phoran hatte recht.
    »Wir haben allerdings noch ein zweites Problem«, sagte Toarsen.
    Phoran zog die Brauen hoch.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich von hier aus zur

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