Race into my Heart
etwas von drei
Uhr? Weil jetzt könnte ich auch mit dir einkaufen fahren«,
fragt er.
»Ja,
ich wäre eigentlich auch erst gegen drei zu Hause gewesen, aber
ich habe Wirtschaftsrecht geschwänzt.«
»Böses
Mädchen«, raunt er, als er dann vor mir steht.
Ich
grinse frech, dann zwinkere ich ihm zu. »Gute Mädchen
kommen in den Himmel, böse Mädchen überall hin, wo es
Spaß macht.«
»Stimmt,
aber wie böse du bist, könnte ich heute Abend auf unserer
Einweihungsparty herausfinden.« Bryce lächelt
spitzbübisch.
»Und
eure Eltern sind damit einverstanden?«, hake ich nach.
Nun
lacht er wieder. »Meine Eltern sind gar nicht mit hierher
gezogen, in dem Haus wohnen mein Bruder und ich.«
»Dann
hast du mich angelogen, was den ersten Eindruck gar nicht versaut«,
entgegne ich sarkastisch, aber es ist ganz angenehm, dass hier nicht
plötzlich Eltern auftauchen, die mich auch noch in ein Gespräch
verwickeln wollen.
»Es
tut mir leid, Helena«, sagt er dann ernst. »Ich wollte
dich nicht anlügen und indirekt war es keine Lüge, denn
meine Eltern ziehen nebenan ein, sie haben den Eigentümern das
Haus abgekauft, weil sie in Jordans und meiner Nähe sein
wollen.«
Ich
nicke. »Ah ja.« Mein Ton ist zickiger, als ich es
beabsichtige, deshalb zuckt er zusammen. Dann lächele ich.
»Sorry, ich bin heute einfach etwas mies gelaunt. Die Uni war …
beschissen und meine beste Freundin war etwas fies zu mir«,
sage ich dann, damit er nicht denkt, dass ich jetzt sauer auf ihn
bin.
»Tut
mir leid, dass du einen beschissenen Tag hattest«, entgegnet
Bryce.
»Muss
es nicht.«
»Hey
Bryce, machst du mein Einkaufsdate an?«, fragt Jordan gut
gelaunt, der die Treppe herunterkommt.
Ich
verspanne am ganzen Körper. Es ist so richtig unangenehm, wie
die beiden mit mir und über mich reden. »Nein, ich habe
sie nur zu unserer Einweihungsparty eingeladen«, antwortet
Bryce und lächelt mich an.
»Können
wir dann los?«, mische ich mich ein, denn ich möchte die
Unterhaltung nicht weiter anhören.
»Klar«,
sagt Jordan und geht zur Tür. »Na dann, vielleicht bis
heute Abend, Bryce.« Mit den Worten gehe ich zur Haustür,
dann hinaus und direkt zu meinem Beetle. Jordan folgt mir. »Cooles
Auto.«
Ich
schaue zu ihm. »Naja, nicht annähernd so cool, wie dein
Rennauto, denke ich.«
»Doch,
schon.«
»Was
fährst du denn privat für einen Wagen?«, erkundige
ich mich.
»Corvette
C7«, antwortet er und mir klappt der Kiefer herunter.
»Alles
klar, DAS ist ein cooles Auto. Meins ist eine Seifenkiste dagegen«,
kichere ich.
Wir
steigen ein und ich lasse den Motor an. »Hm, so einen Beetle
kann man auch ganz schön über die Straßen jagen«,
grinst er.
»Das
weiß ich, ab und zu muss ich das, wenn ich verschlafe und
schnell zur Uni muss.«
Jordan
lächelt nun. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du
gegen die Verkehrsregeln verstößt.«
»Oh
doch, das kommt wirklich oft vor«, lache ich.
»Beweis
es«, raunt Jordan.
Ich
schaue ihn an. »Okay.« Dann schalte ich das Radio ein und
fahre los. Sofort trete ich aufs Gas und wir rasen den Nob Hill
herunter. Ich trete immer fester aufs Pedal, zum Glück habe ich
einen Automatik, sonst würde ich noch schalten müssen. Wir
kommen am Fuß an und ich schieße weiter über die
Straße, schneide ein Cable Car und muss mir die Flüche des
Fahrers anhören.
»Okay,
okay, das reicht, fahr langsamer«, sagt Jordan in einem Ton,
der ein wenig Angst vermuten lässt. Ich drossele das Tempo und
grinse ihn an. »War dir das Beweis genug?«
Er
sieht mich mit großen Augen an. »Ja, definitiv. Du
hättest uns fast umgebracht, als du das Cable Car geschnitten
hast, aber es war wirklich ein Beweis für deine kriminelle
Ader.« Dann lacht er. Ich konzentriere mich wieder auf die
Straße und darauf, mich jetzt an die geltenden Verkehrsregeln
zu halten. Dabei hoffe ich, dass der Cable Car Fahrer sich nicht mein
Nummernschild notiert hat. Aus den Boxen dröhnen Timati feat.
Timbaland mit ‚Not all about the Money‘ und ich
singe leise mit, zumindest den Refrain. »Ist es das nicht?«,
fragt er.
»Was
denn?« Ich werfe ihm einen Seitenblick zu.
»Naja,
dreht sich nicht alles ums Geld oder doch?«
'Was
für ein Thema' , schnattert eine innere Stimme. »Also
ich finde Geld nicht wichtig. Klar, es ist toll, welches zu haben,
aber das ist nicht alles. Wichtiger ist, dass man nicht allein ist
und seine Familie, Freunde und so weiter um sich hat«, antworte
ich.
»Also
legst du keinen Wert
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