Race into my Heart
ich mich in eine Ecke
gedrängt fühle.«
»Schon
okay, es war mein Fehler«, erwidert er. »Brauchst du noch
mehr?«
Ich
schaue meine Einkaufsliste durch, anschließend in den Wagen und
schüttele den Kopf. »Nein, ich habe alles, was ich
brauche.«
»Gut,
dann hole ich noch ein paar Flaschen Cola und Kokoslikör und wir
können zur Kasse.«
»Alles
klar.« Ich sehe Jordan hinterher, als er zu den Spirituosen
geht. >Gott, warum zicke ich ihn denn so an?< , frage ich
mich. Es kann doch nicht angehen, dass ich ständig wie eine
Zicke benehme, wenn man mich nur etwas fragt. Ich gehe schon langsam
vor zur Kasse, damit wir nicht ewig anstehen. Immerhin sind jetzt die
ganzen Hausfrauen auf Achse und blockieren, was das Zeug hält.
Ich bin wirklich ein geduldiger Mensch, aber ich mag es nicht, wenn
sich ‚Jane Doe‘ so lange mit der Kassiererin
unterhält, bis die Schlange zum Ende des Marktes reicht. Ich
gehe zu der Schlange, die am Kürzesten ist, notfalls lasse ich
einfach jemanden vor, allerdings glaube ich nicht, dass Jordan noch
sehr lange brauchen wird. Im üblichen Rhythmus bewegen sich die
Kunden vor mir. Üblich heißt: Schneckentempo. Ich lehne
mich auf den Wagen und warte, während ich immer wieder mal ein
oder zwei Schritte nach vorn mache. Dann merke ich, wie mir jemand an
die Taille fasst und drehe mich um. »Hier versteckst du dich
also«, grinst Jordan.
»Ja,
ich dachte, ich halte uns einen Platz frei.«
»Eine
sehr gute Idee.« Schließlich kann ich meine Sachen aufs
Band legen. Jordan hilft mir dabei, damit es schneller geht, und
stellt es so hin, dass er danach auch gleich auflegen kann.
Zehn
Minuten später habe ich meine Tüten im Einkaufswagen
stehen. Es wundert mich, dass es nun doch so schnell ging, obwohl die
Kassiererin so lahm arbeitet. »Oh, Sie sind doch dieser NASCAR
Fahrer, oder?«, fragt sie Jordan, der nun darauf wartet, dass
sie alles eingescannt und ihr Kollege seine Sachen eingepackt hat.
»Ja, der bin ich und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie
das nicht zu laut sagen würden, weil ich nicht erkannt werden
möchte«, erwidert Jordan. »Warum denn nicht? Mögen
Sie es nicht, wenn Fans Sie ansprechen?«, erkundigt sie sich,
dabei vergisst sie, die nächsten Artikel zu scannen.
Jordan
wirft mir einen Hilfe suchenden Blick zu. Ich komme neben ihn. »Babe,
bist du bald so weit?«, hauche ich, damit sie sich wieder auf
ihre Arbeit konzentriert und ihn in Ruhe lässt.
Der
Angestellten fallen fast die Augen aus dem Kopf und schließlich
macht sie ihren Job wieder. »Danke«, flüstert er mir
zu.
»Kein
Thema«, grinse ich zu ihm hoch, da er mich um mehr als einen
Kopf überragt. Die Kassiererin will gerade den Betrag nennen, da
reicht er ihr schon seine Kreditkarte. Dann hat er endlich alles in
seinem Wagen und bezahlt. Wir gehen zu meinem Auto und laden die
Einkäufe ein. »Komm doch heute zumindest auf einen Drink
vorbei. Es wird sicher lustig«, sagt er, nachdem er die
schweren Sixpacks und Tüten in den Kofferraum gestellt hat. Ich
verstaue noch die leichteren Tüten. »Ich werde sehen, was
ich tun kann, okay?«, erwidere ich.
»Das
ist ein Wort.« Er bringt die Einkaufswagen schnell weg. Ich
mache derweil die Klappe zu. Wir steigen ein, als Jordan wieder da
ist. Weil es so warm ist, lasse ich das Verdeck herunter. Immerhin
haben wir hier noch ungefähr 25°C. Anschließend starte
ich den Wagen und schalte meine Musik ein. Die ersten Takte von
Destiny‘s Child ‚Brown Eyes‘ gehen los. >Oh
bitte nicht dieser Song< , geistert es durch meine Gedanken,
aber nun weiterzuschalten wäre bestimmt unreif. Ich parke aus
und fahre vom Parkplatz. Es ist, als würde dieses Lied ihn
ausblenden und ich fange an, mit Beyoncé mitzusingen. Ich mag
es einfach zu singen, es ist befreiend für mich, wenn ich einen
Song mitsingen kann, der meine momentanen Emotionen widerspiegelt.
Gut, ich bin keine begnadete Sängerin, aber es ist mein Auto und
ich kann machen, was ich will. Vier Minuten später ist das Lied
vorbei. »Du hast eine wirklich schöne Stimme, wenn du
singst«, holt Jordan mich zurück in die Gegenwart.
Ich
schaue ihn an. »Danke.« >Oh Gott, das ist
peinlich.<
»Ist
dir das peinlich?«, fragt er.
»Nein,
ist es nicht. Ich habe nur vergessen, dass du neben mir sitzt, sonst
wäre das nicht passiert«, antworte ich.
Er
lächelt. »Ich habe nichts dagegen, dass du es vergessen
hast, jetzt weiß ich jedenfalls, dass du wahnsinnig gut singen
kannst.«
»So
gut ist es auch
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