Race into my Heart
Dreamy‘, näselt meine innere Stimme.
Ich ignoriere sie, denn auf ein mentales Selbstgespräch kann ich
mich nun gar nicht konzentrieren. »Danke«, wispere ich,
erhebe mich und lege die Kartoffeln in den Einkaufswagen. »Sehe
ich dich eigentlich heute Abend?« Jordan betrachtet mich dabei.
»Ich
weiß es noch nicht, eigentlich muss ich ...«
»Lernen«,
stellt er fest, noch bevor ich zu Ende gesprochen habe.
»Ja,
genau.«
»Was
studierst du denn?«
»Jura«,
antworte ich. »Aber das klingt viel spannender, als es in
Wirklichkeit ist.«
»Also
ich denke, dass es sehr spannend ist. Ich wollte auch Jura studieren,
aber mir kam die NASCAR in den Weg und für schnelle Autos konnte
ich mich mehr begeistern, als für Gesetze und Paragraphen«,
erzählt Jordan.
»Ich
glaube, ich hätte mich auch für die Autos entschieden«,
schmunzele ich.
Seine
strahlenden grünen Augen funkeln mich an, während er mir,
wieder einmal, ein Lächeln zeigt. »Wenn du willst, nehme
ich dich zum nächsten Rennen mit.«
»Klar.«
Ich sehe seine Hand an, die immer noch im Verband steckt, und frage
mich, wie er damit gestern Abend Basketball gespielt hat. »Aber
wohl erst nächste Saison, was?«
Er
schaut auch auf seine Hand. »Naja, stimmt, aber bis dahin
können wir uns etwas besser kennenlernen.«
»Wie
hast du es gestern geschafft, Basketball zu spielen?«, hake ich
nach. »Mit genügend Bier und Schmerztabletten habe ich die
Prellung nicht mehr gespürt«, grient er.
Ich
nicke knapp, irgendwie stellt mich die Antwort nicht zufrieden, aber
ich kann nicht wissen, ob er lügt oder nicht. »Verständlich,
mit genügend Alkohol und Medizin klappt das bestimmt.«
»Ja,
aber es tut schon gar nicht mehr weh«, erwidert Jordan.
Dann
gehe ich weiter und werfe alle möglichen Artikel in meinen
Einkaufswagen. Es fühlt sich wie eine Lüge an, weil ich
weiß, wie schmerzhaft eine Prellung sein kann. Ich bin die
Königin im Treppe herunterfallen und hatte schon mehr als einmal
den Knöchel, das Handgelenk und auch den Arm geprellt. »Das
ist doch die Hauptsache«, sage ich, damit er nicht denkt, dass
ich ihn ignoriere. Ich spüre seinen Blick auf mir, während
er bloß nickt.
Eine
halbe Stunde später stehen wir bei den Getränken. »Willst
du ein Fass Bier kaufen oder harte Sachen?«, frage ich ihn.
»Ich
denke, dass Bryce sich um den Alkohol kümmern wird, ich nehme
bloß die Softdrinks mit. Was trinkst du gerne?«, will er
wissen.
»Ich
trinke meistens Milch«, scherze ich, antworte aber relativ
trocken.
»Dann
sollte ich welche holen.« Jordan dreht sich weg, um loszugehen
und ich fange hemmungslos an, zu lachen. Er wendet sich mir wieder
zu. »Okay, du hast mich verarscht.«
»Ziemlich,
aber ich hätte nicht gedacht, dass du darauf reinfällst.«
»Miststück«,
schmunzelt er. »Also, was trinkst du gerne?«
Ich
schaue mich etwas um. »Ich denke, ich nehme den hier.«
Dabei zeige ich auf Kirschsaft. »Mit Kokoslikör schmeckt
der super.«
Jordan
kommt neben mich und nimmt nacheinander mehrere Flaschen Kirschsaft,
die er in seinen Einkaufswagen stellt. »Was noch?«, fragt
er.
»Pfirsicheistee?
Den kann man gut mit Wodka mischen«, schlage ich vor. »Dann
auch noch den.« »Jordan, ich weiß noch gar nicht,
ob ich heute Abend komme. Ich muss lernen und habe eigentlich nichts
für Partys übrig«, erkläre ich ihm.
»Ach
komm schon, Helena, du kannst mich doch nicht inmitten von Fremden
alleine lassen«, schmollt er, dabei schiebt er seine Unterlippe
vor.
Es
bringt mich zum Kichern. »Doch, das kann ich.«
»Du
herzloses Ding«, echauffiert er sich, weshalb ich wieder lache.
»Tja,
ich werde Anwältin, also muss ich knallhart sein, selbst wenn
deine tollen Augen mich so bittend ansehen«, erwidere ich. Im
nächsten Moment könnte ich mich treten. >Warum habe
ich das gesagt?<
»Aah,
du findest also meine Augen toll?«
»Naja,
die Farbe. Ich habe selten so grüne Augen gesehen«,
antworte ich ausweichend.
»Was
findest du denn noch toll an mir?«, hakt er nach.
Ich
lasse ihn stehen und stelle Getränke in meinen Einkaufswagen,
damit ich auch den letzten Punkt von meiner Liste streichen kann und
er folgt mir. »Also?«
Ich
drehe mich zu ihm herum. »Nichts. Du bist ein ganz normaler
Typ, wie jeder andere auch«, versuche ich so sicher, wie
möglich, zu sagen.
»Das
klingt aber nicht sehr überzeugend«, grinst er.
»Es
ist aber so«, fahre ich ihn an. Dann seufze ich. »Es tut
mir leid, ich reagiere nun mal so, wenn
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