Race into my Heart
ist
er ja schuld an meiner Misere. Schließlich versetze ich ihm
einen Kinnhaken und schubse ihn weg. »Ich will dich hier nicht
mehr sehen. Mach, dass du wegkommst«, verlange ich.
Er
sieht mich an, während er sein Kinn reibt. »Ich wünschte,
du würdest mir glauben«, sagt er leise und wendet sich ab.
Ich
schüttele meine Hand, es hat wehgetan, auf ihn einzuprügeln,
allerdings hat er mich auch verletzt. >Ich glaube, es war
falsch, ihn zu schlagen< , geistert es durch meine Gedanken. ‚Überhaupt nicht, er hat es verdient‘, antwortet meine innere Stimme. Seufzend mache ich die Tür wieder
zu und werfe mich wieder auf mein Bett. Noch immer vernehme ich die
Bässe, die von Jordans Haus zu mir herüber dringen. Ich bin
unruhig, dabei will ich doch nur vergessen, was passiert ist. Mit
einem tiefen Atemzug gehe ich dann zur Fensterbank und setze mich.
Wenn ich lerne, bin ich wenigstens abgelenkt. Diesmal nehme ich mir
Wirtschaftsrecht vor. Das ist so langweilig, dass ich sicher darüber
hinweg einschlafe, was ich sogar begrüßen würde.
~
~ ~
Die
Zeit vergeht. Mittlerweile ist es stockdunkel draußen, aber
nebenan ist immer noch die Hölle los. Wahrscheinlich nutzen sie
es aus, dass Jeremy dort ist und ich als Einzige, die sich beschweren
könnte, infrage käme. Den anderen Nachbarn sind Partys
herzlich egal, besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit sind sie sehr
kulant. Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Mittlerweile ist
1:00am. Also mitten in der Nacht. Ich schaue müde herüber
und sehe Jordan, wie er zu mir hochsieht, während Gaby sich an
ihn heranmacht. >Miststück< , denke ich bloß.
Er winkt mir, doch ich schüttele den Kopf, stehe auf und ziehe
die Vorhänge zu. Meine Flasche Wasser ist leer, deshalb gehe ich
über die Hintertreppe nach unten in die Küche und erstarre.
»Dad!«, rufe ich, laufe auf ihn zu und umarme ihn. »Hey
meine Kleine.« Er drückt mich fest an sich. »Wie
geht’s dir, Schatz?«, fragt er mich.
»Ganz
gut, ich habe bis gerade gelernt. Wie geht’s dir, wie war euer
Urlaub?«, erkundige ich mich, nachdem ich ihn losgelassen habe.
Dann blicke ich zu Devlin und lächele sie an. »Hey Mom«,
sage ich, gehe auch zu ihr und umarme sie. Wir sind zwar nicht die
besten Freundinnen, aber meinem Vater zuliebe arrangieren wir uns
ganz gut. »Hi Kleines«, erwidert sie.
Schließlich
erzählt Dad mir, wie ihr Urlaub war. »Hawaii war herrlich.
Der blaue Ozean, die Inseln an sich. Wir hatten wirklich eine tolle
Zeit. Die anschließende Kreuzfahrt war auch sehr schön.
Wir sind viel herumgekommen. Soll ich dir die Fotos zeigen, Schatz?«,
fragt er.
»Morgen,
okay? Ihr seid doch bestimmt müde«, antworte ich.
Er
schüttelt den Kopf. »Nicht wirklich, wir leiden unter
tierischem Jetlag, weshalb wir versuchen bis morgen Abend wach zu
bleiben.«
Ich
hebe eine Augenbraue. »Das machst du doch sonst nicht.«
»Es
gibt immer ein erstes Mal, außerdem haben wir bemerkt, dass
dein Bruder nebenan auf dieser Party ist und du weißt, wie sehr
ich es liebe, ihn zu erschrecken«, grient er.
Ich
nicke. »Okay, ich habe morgen keine Uni und will alles hören.
Soll ich Kaffee kochen? Habt ihr Hunger? Also ich könnte Kaffee
und Pancakes vertragen«, sage ich.
»Ich
mache das schon«, mischt Devlin sich ein.
»Cool,
danke, Mom«, gebe ich zurück und lächele sie an.
Sie
betrachtet mich einen Moment, dann erwidert sie mein Lächeln.
»Cole, geh doch schon mal ins Wohnzimmer und schließ die
Digitalkamera an deinen Laptop an. Währenddessen machen Helena
und ich etwas zu essen und kochen Kaffee«, wendet sie sich an
meinen Vater.
»Okay,
Mädels«, antwortet Dad und verlässt die Küche.
»Du
hast geweint, stimmt‘s?«, fragt mich Devlin.
Ich
seufze und gehe zur Kaffeemaschine. »Ja, aber das ist doch
egal.«
Sie
kommt hinter mich und legt ihre Hände auf meine Schultern.
»Helena, ich weiß, dass wir beide nicht die besten
Freundinnen sind, aber ich wäre gerne für dich da und du
schließt mich seither nur aus. Erzähl mir bitte, was
passiert ist«, sagt sie leise.
Deshalb
drehe ich mich zu ihr herum. »Gaby hat mich bloßgestellt,
als ich nach nebenan auf die Party bin.«
»Was
hat sie getan?«, hakt Devlin nach.
»Jordan
Williams, dieser NASCAR Fahrer, und sein Bruder sind nebenan
eingezogen.« Ich atme tief durch.
»Das
ist der, für den du so schwärmst, richtig?«,
erkundigt sie sich.
»Ja,
weißt du, Jordan und ich waren am Wochenende in Texas bei einem
Rennen und durften in
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