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Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Mosley
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gleichzeitig erleichtert und enttäuscht.
    »Nein, ich… Ich bin auf die Knie gegangen und habe ihm die Hose aufgemacht.«
    »Hast du ihn in den Mund genommen?«
    »Nein. Ich habe ihm gesagt, das würde ich nicht.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Ich musste mich voll angezogen auf ihn legen. Ich hatte sogar noch die Strümpfe an. Ich nahm ihn zwischen die Schenkel, und er bewegte sich vor und zurück.«
    »So wie ich jetzt.«
    »Nein«, sagte sie. »Er war nicht in mir drin. Er war zu groß.«
    »Was dann?«
    »Es kam ihm. Mein ganzes Kleid und meine Haare waren voll davon.«
    Ich zog sie wieder an den Haaren.
    »Und kam es dir auch?«, fragte ich.
    Sie antwortete nicht, und ich rammte meinen Schwanz kräftig und in schnellen Stößen in sie hinein.
    »Ist es dir auch gekommen?«
    »Ja«, rief sie, und dabei hatte sie gleich wieder einen Orgasmus. »Ich bin gekommen, gekommen, gekommen.«
    Mir kam es ebenfalls, und zwar mit solcher Gewalt, dass wir vom Sofa auf den Boden fielen. Ich konnte nicht aufhören, in sie hineinzustoßen. Dabei riss ich ihr an den Haaren und schrie: »So wie jetzt, wie jetzt, wie jetzt?«
    »Ja«, rief sie. »Er kam wieder und wieder, und jedes Mal spürte ich seinen Schwanz gegen meinen Kitzler pochen, und dann kam ich auch.«
    Mein Orgasmus war vorüber, aber ich stieß weiter in sie hinein. Mein halb steifer Schwanz rutschte aus ihr heraus, und ich rieb ihn an ihrem Arsch. Sie hielt dagegen, drehte sich um und streichelte mir den Kopf.
    Schließlich stand sie auf und zog mich auf die Beine. Sie kniete sich vor mich hin und nahm meinen Penis in die Hände. Das Kondom rutschte herunter, und sie umschloss den Schwanz mit den Handtellern.
    »Hinterher war ich immer noch erregt, und da habe ich mich – so wie jetzt – vor ihn hingekniet und ihm einen runtergeholt.« Sie hielt mich und wiegte ihren Körper vor und zurück. »Er hatte eine große purpurfarbene Eichel, die so glänzte, dass ich fast mein Spiegelbild darin sehen konnte.« Ihr Rhythmus beschleunigte sich. »Er flehte und bettelte, ihn in mich rein zu lassen, aber je mehr er bettelte, desto fester wichste ich ihn. Als er mir die Hände auf die Schultern legte, wusste ich, er würde gleich kommen. Ich hielt seinen Schwanz neben mein Ohr, und als es so weit war, fühlte ich sein Sperma hinten auf meine nackten Waden platschen.«
    Ich kam noch einmal, obwohl ich nicht damit gerechnet hatte. Ich hatte es nicht mal gewollt. Jo hatte mich mit purer Willenskraft dazu gebracht.
    Ich sank auf den Boden neben sie, und wir umarmten einander, zwei müde Kameraden nach einer holprigen Fahrt über trügerisches, nicht kartografiertes Terrain.

 
    Es war drei Minuten nach Mitternacht, als ich aufwachte. Ich konnte mich nicht erinnern, mit Jo zurück aufs Sofa geklettert zu sein, aber da lagen wir, in der gleichen Umarmung wie zuvor auf dem Boden. Ich setzte mich auf und betrachtete ihr Gesicht. Nein, ich kannte sie immer noch nicht. Aber sie war mein einziger Freund.
    Jo drehte sich weg und fing an zu schnarchen. Sie hatte einen sehr tiefen Schlaf, und wenn sie erst einmal schnarchte, wusste ich, dass sie vor Sonnenaufgang nicht aufwachen würde.
    Ich ging in die Küche, schaltete das Licht an und setzte mich auf den Stuhl am Fenster, um über das nachzudenken, was geschehen war.
    Mir war, als triebe ich auf einem einsamen Floß über einen trügerisch ruhigen Ozean. Niemand würde kommen, um mich zu retten. Nirgends war Land in Sicht. Aber ich hatte auch noch keinen Durst oder Hunger. Es ging mir gut, obwohl ich dem Tode nahe war.
    Es war ein dummes Bild, an dem ich nichts ändern konnte. Es gab keine Rettung. Aber immerhin, sagte ich mir, hatte ich Lucy und Sasha, Cynthia und meinen neuen Beruf als; Kunstagent. Ich hatte ein Leben, das es zu leben galt. Ich hatte Hoffnung, und Jo liebte mich ganz offenbar. Sie hatte Angst, mir von ihrem Verhältnis mit Johnny Fry zu erzählen, aber das war verständlich.
    Bliep-bliep.
    Es war ein merkwürdiges Geräusch, doch auch vertraut. Während ich noch dasaß und überlegte, was es sein könnte, ertönte es gleich wieder.
    Bliep-bliep.
    Ich ging den langen Flur hinunter, vorbei an meiner Geliebten, und trat in das kleine Zimmer, das sie als Büro benutzte.

 
    Ihr Computer war eingeschaltet, die Internetverbindung aktiv.
    Eine Nachricht von JF1223 war hereingekommen. Ich öffnete ihre Mailbox.
     
    Bist du da?, lautete die erste Nachricht von 19.25 Uhr.
    Ich sehne mich nach dir, JJ. Die Tage ohne dich

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