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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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wieder zurück. Im Bruchteil einer Sekunde straffte Tommy die Arme und hielt seine Waffe in Schussrichtung vor sich. Vor ihm erstreckte sich ein dunkler Flur, der drei Meter lang und anderthalb Meter breit war. Ohne Abgrenzung führte er in ein Wohnzimmer, in dem es ebenfalls stockdunkel war.
    „Wo sind Sie, Frau Baum?! Sind Sie okay?! Ich habe vorhin Schreie von hier gehört!“
    In der Wohnung herrschte erdrückende Stille. Tommy kniff seine Augen zusammen und atmete tief ein und aus.
    Okay, konzentrier dich, Junge! Ganz langsam, ganz ruhig!
    Nach kurzer Zeit trat er vor und tastete mit der linken Hand nach dem Lichtschalter. Sobald er diesen an der Innenwand der Wohnung spürte, drückte er drauf und zielte anschließend wieder den Wohnungsflur hinab.
    Niemand zu sehen. Der Flur ist leer.
    Auf Zehenspitzen schritt Tommy voran. Er kam an drei gerahmten Familienfotos vorbei, die neben ihm an der Wand hingen und Greta als Kind zeigten. Diesen Bildern schenkte er jedoch keinerlei Beachtung. Er warf nicht einmal einen Seitenblick darauf. Stattdessen starrte er in die Richtung des Wohnzimmers, wobei er hoffte, nicht von einer düsteren Gestalt überrumpelt zu werden.
    Während er sich Schritt für Schritt dem Ende des Flurs näherte, hämmerte sein Herz immer schneller. Auf seiner Stirn bildete sich sogar schon ein Schweißfilm und sein Atem entwickelte langsam aber sicher ein Eigenleben.
    Was ist hier passiert? Warum meldet Greta sich nicht?

3
    Als Tommy den offenen Übergang zum Wohnzimmer erreichte, sah er den Lichtschalter für die Deckenbeleuchtung einen Meter von sich entfernt an der Wand. Um diesen betätigen zu können, musste er einen langen Schritt in die Dunkelheit wagen. Doch da hinter ihm das Licht des Flures brannte, wäre er für jeden Einbrecher, der im Wohnzimmer auf ihn lauerte, eine leichte Beute.
    Dennoch bleibt mir nichts anderes übrig. Ich muss das Licht auf jeden Fall anschalten. Alles andere wäre glatter Selbstmord!
    Mangels Alternative fackelte Thomas nicht lange. Er sprang vor, hechtete auf den Schalter zu, schlug auf diesen drauf und ging in die Knie. Dabei wandte er sich dem Wohnraum zu, dessen Beleuchtung ohne Verzögerung ansprang.
    Tommy streckte die Waffe vor und sah sich um.
    In Windeseile fixierte er jede Ecke des weihnachtlich geschmückten Zimmers. Zwei Meter vor ihm stand ein Esstisch, auf dem er einen großen Adventskranz neben zwei Weihnachtsmännern aus Porzellan entdeckte. Links neben dem Tisch befanden sich eine Terrassentür und ein langes Fenster. Mehrere Blumentöpfe standen auf der Marmorbank davor. Weder an der Tür noch am Fenster waren die Rollladen heruntergelassen.
    Hinter dem Esstisch erstreckte sich eine Schrankwand bis hin zu einer Holztür, die ins Schlafzimmer führte. Die Küche im hinteren Teil des Wohnraumes wurde durch eine Mittelwand von diesem abgetrennt.
    Da Thomas noch nie zuvor hier gewesen war, brauchte er einige Augenblicke, um sich einen Überblick über die Gegebenheiten zu verschaffen. Dabei gelang es ihm bemerkenswert schnell, die Maße und Gegenstände des Raumes in ein imaginäres Netz einzuspannen, an dem er sich fortan orientieren konnte – selbst wenn das Licht plötzlich wieder ausfallen sollte.
    Nachdem er sich die wichtigsten Punkte auf diese Weise eingeprägt hatte, erhob er sich aus seiner hockenden Position und trat mehrere Schritte vor. Gleichzeitig erkannte er, dass sich in diesem Wohnzimmer niemand versteckt halten konnte. Übersicht und Ordnung charakterisierten den gesamten Raum. Nirgends gab es einen geeigneten Platz für ein Versteck.
    Daher begab Thomas sich vorsichtig hinüber zur Mittelwand, trat an einer Kommode vorbei und lugte um die Ecke. Während das Wohnzimmer mit Parkett ausgelegt war, regierten weiße Fliesen den Küchenboden. Die Schränke waren hingegen in einem hellen Braunton gehalten. Thomas blickte schnell vom Kühlschrank über die Mikrowelle bis hin zum Backofen. Doch auch in diesem Raum konnte sich keine Person versteckt halten. Die Schränke waren allesamt zu klein, als dass jemand sich in ihnen hätte verbergen können.
    Bleiben also noch das Schlaf- und das Badezimmer , dachte Tommy mit einem mulmigen Gefühl, ehe er zurück ins Wohnzimmer trat. Als er daraufhin auf die Holztür zu seiner Rechten zuschritt, wusste er genau, dass er sich nun den Räumen näherte, die an sein eigenes Badezimmer grenzten.
    Kaum hatte er sich aufrecht vor der Holztür aufgebaut, da hielt er einen Augenblick inne. Er musste

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