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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Tommy sich auf den Weg zur Abteilung der Kriminaltechnik. Dort erklärte Peter Kranz ihnen, was sein Team an Sattlers Videoalibis entdeckt hatte. Prompt bekamen die Ermittler große Augen.
    „Ein Irrtum ist ausgeschlossen?“, fragte Nora.
    Kranz sah sie empört an. „Selbstverständlich. Bei solchen Dingen unterlaufen uns keine Fehler. Schon gar nicht, wenn es um Mord geht. Es konnten zwar keine Fingerabdrücke auf den Bändern sichergestellt werden, aber aufgrund unserer Entdeckung ist das sicherlich auch nicht nötig, nicht wahr?“
    „Nicht wirklich“, entgegnete Tommy lächelnd. „Sehr gute Arbeit, Herr Kollege. Dann haben wir den Kerl jetzt endlich. Wir haben ihn überführt. Daran besteht kein Zweifel mehr.“
    Noras und Tommys Überzeugung wurde noch dadurch bekräftigt, dass sie kurz nach Kranz’ Informationen eine Nachricht ihres Vorgesetzten erhielten. Mit durchdringender Stimme gab Kortmann kund: „Die Fingerabdrücke an allen bisherigen Tatorten stammen eindeutig von Bernd Sattler. Auch die Zigarettenstummel sind von ihm. Das hat eine Speichelanalyse zweifelsfrei bewiesen.“
    Thomas grinste verschwörerisch. „Der Kerl hielt sich wohl für besonders clever.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Es sieht ganz so aus, als hätte Sattler seine Fingerabdrücke und DNA-Spuren absichtlich an den Tatorten hinterlassen. Und zwar so auffällig, dass wir zwangsläufig denken sollten, dass ihm jemand die Morde dilettantisch unterschieben wollte. Daher gab er auch freiwillig eine Speichelprobe ab und ließ sich seine Fingerabdrücke abnehmen. Ein psychologischer Trick.“
    „Heißt das, dass mit den Videos aus der Kanzlei auch etwas nicht stimmt? Hat Sattler gar keine Alibis? Ist der Kerl unser Mann?“
    „So könnte man es sagen. Ganz so clever war der Typ dann doch nicht. Den schnappen wir uns jetzt.“
    Nora, die Thomas’ Äußerung an Kortmann ebenfalls gehört hatte, linste unwohl auf die Uhr. Dann atmete sie schwer aus und sagte mehr zu sich selbst als zu ihrem Kollegen: „Zuvor muss ich leider noch etwas Wichtiges erledigen.“

37
    Um 17 Uhr stand Nora an diesem Montagnachmittag am Küchenfenster ihres Hauses und starrte auf die Straße hinaus. Dort hielt soeben ein Taxi, aus dem im nächsten Moment ihr Exmann Max stieg. Er bezahlte den Fahrer und ging dann mit schnellen Schritten auf Noras Haustür zu. Die Kommissarin erinnerte sich noch gut daran, dass sie damals die Uhr nach Max hatte stellen können. Wenn er sagte, dass er um 17 Uhr wiederkäme, dann war das auch so. Ganz offensichtlich hatte sich an seiner Pünktlichkeit nichts geändert.
    Als ihr ehemaliger Gatte klingelte, stand Nora noch immer stocksteif vor dem Küchenfenster. Hoffentlich habe ich genug Kraft, um ihm ein zweites Mal standzuhalten. Hoffentlich wird er einsehen, dass wir beide keine gemeinsame Zukunft haben.
    Erst als Max nach wenigen Augenblicken zum zweiten Mal schellte, setzte Nora sich in Bewegung. Zeig ihm, dass du stark genug bist. Beweise ihm, dass du keinerlei Angst vor ihm hast .
    Mit dieser Strategie griff Nora zur Klinke und öffnete die Tür.
    „Früher hättest du mich nie so lange warten lassen“, grinste Max sie süffisant an. „Damals konntest du es kaum abwarten, bis ich endlich von der Arbeit heimkam und wieder zuhause war. Anscheinend bist du etwas schludrig geworden. Hier hat sich wohl der Müßiggang eingeschlichen. Keine Disziplin mehr? Keine Ordnung? Das muss ich schnell wieder ändern.“
    Aufgrund seines herablassenden Tonfalls hätte Nora ihm die Tür am liebsten wieder vor der Nase zugeschlagen. Doch da sie mit einer solchen Bemerkung gerechnet hatte, riss sie sich mit aller Disziplin zusammen und ließ seinen Kommentar möglichst gelassen an sich abprallen.
    „Hör zu, Max“, hörte sie sich dann in einem festen, klaren Tonfall sagen. „Wir beide werden nie wieder einen gemeinsamen Lebensweg gehen. Zwischen uns ist alles gesagt. Ich habe ein neues Leben begonnen. Mit Timo.“
    Max sah sie stumm an. Sein stechender Blick durchbohrte sie wieder einmal mit spielerischer Leichtigkeit. Nora bekam sogar das Gefühl, dass er durch ihre Augen direkt in ihre Seele blicken konnte. Zweifelsfrei wollte er ihr somit beweisen, wie mächtig und selbstbewusst er war. Sein Ziel bestand darin, sie einzuschüchtern.
    Das wird dir aber nicht gelingen, du Dreckskerl. Ich lasse mich von dir nicht manipulieren. Niemals!
    Nora spielte mit dem Gedanken, Max’ Blick auszuweichen, um ihm erst gar keine Gelegenheit zu

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