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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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sie das Gesicht verziehen.
    „Na los, dann ruf doch deine Witzfiguren von der Kripo. Die können meinetwegen alle hier antanzen. Das ist mir völlig egal!“ Er trat mit schweren Schritten an ihr vorbei und lachte laut. „Ich bin endlich wieder zuhause! Was für ein tolles Gefühl!“
    Als er das Wohnzimmer betreten wollte, öffnete sich urplötzlich dessen Tür.
    Verdutzt blieb Max stehen. „Oh, wen haben wir denn hier? Wenn das nicht der barmherzige Samariter ist!“
    Thomas stand mit verschränkten Armen auf der Schwelle und blickte Max an. Wenngleich der Kommissar nicht ganz so muskulös war wie Max, konnte sich seine Statur dennoch sehen lassen.
    Max drehte sich zu Nora um. „Du hast deinen Kollegen wohl schon vorher gerufen, wie?“
    Nora antwortete nicht.
    Nach einer kurzen Phase der Stille seufzte Max. „Ihr wisst gar nicht, mit wem ihr euch anlegt, meine Freunde. Denkt ihr wirklich, dass ihr mich jemals wieder loswerdet? Ich werde kämpfen, Nora. Ich werde für unser Glück kämpfen. Nie wieder werde ich locker lassen. Irgendwann wirst du einsehen, dass ich der einzig richtige Mann für dich bin. Darauf gebe ich dir mein Ehrenwort.“ Er zog seine Nase hoch und ließ seinen Blick von Nora zu Tommy und wieder zurück schweifen. „Seht euch doch nur an. Ihr seid so jämmerlich!“, stieß er aus, während er langsam zurück zur Haustür ging. Entgegen Noras Befürchtung wollte er es offensichtlich nicht auf eine handfeste Auseinandersetzung mit Tommy ankommen lassen.
    „Hattest wohl Schiss mit mir alleine zu sein, was?“, zischte er ihr zu, als er an ihr vorbeischritt.
    Vor der Haustür drehte er sich noch einmal zu den beiden um und garantierte ihnen: „Ich komme wieder. Und zwar schon sehr bald. Verlasst euch drauf.“
    Im nächsten Moment verschwand er endlich wieder.
    Nora fühlte mehrere Steine von ihrem Herzen purzeln. Sie blickte zu Tommy und nickte ihm zu. „Vielen Dank, dass du mit mir hergekommen bist. Damit hast du mir sehr geholfen.“
    „Hey, wir sind ein Team. Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Das weißt du hoffentlich?“
    „Du bist wirklich ein guter Freund.“
    „Quatsch. Ich bin der beste Freund, den man sich wünschen kann.“
    Beide lächelten eine Zeit lang, bis Tommy voller Tatendrang verkündete: „So, jetzt lass uns aber endlich den Fall zu Ende bringen, indem wir diesen Sattler schnappen.“

38
    Um kurz vor 18 Uhr parkte Bernd Sattler seinen BMW an diesem Montagabend in der Garage, die rechts von seinem Einfamilienhaus lag. Er schaltete den Motor aus, griff nach seiner Aktentasche und öffnete die Fahrertür. Mit einem tiefen Seufzer stieg er aus, schlug die Tür hinter sich zu und verriegelte den Wagen mit der Fernbedienung. Dann trat er hinaus in die Kälte des Abends.
    Nachdem er das Garagentor geschlossen hatte, schritt er über einen gepflasterten Weg auf die Haustür zu und schloss diese auf. Der Flur war circa fünf Meter lang und führte nach einer Rechtskurve in das Wohnzimmer. Vor diesem befand sich auf der linken Seite die Küche. Da deren Tür momentan offen stand und in dem Raum das Deckenlicht brannte, ahnte Sattler, dass sich seine Frau Julia wie gewöhnlich um diese Zeit eine Schnitte Brot zum Abendessen zubereitete.
    „So ein verdammter Mist! Nicht schon wieder!“, hörte er sie fluchen.
    Er schlenderte durch die Tür und fand seine Gattin vor der Spüle. Die 40-Jährige trug eine Bluejeans, dazu einen grünen Pullover. Sie hatte Bernd den Rücken zugewandt und hielt ein Brotmesser in der rechten Hand. Vor ihr lag eine Käsescheibe am Boden.
    „Hallo, Schatz“, begrüßte Bernd sie.
    Als Julia seine Stimme vernahm, drehte sie sich zu ihm um, erwiderte seinen Gruß jedoch nicht. Stattdessen bückte sie sich und hob die Käsescheibe auf.
    „Ich sagte: Hallo, Schatz“, wiederholte Bernd kraftvoller.
    Noch immer erhielt er keine Reaktion von Julia.
    „Hey, was ist los mit dir?“, wollte er mit einem Anflug von Ungeduld wissen. Er trat näher an sie heran, um nach ihrer Hand zu greifen, aber Julia huschte zur Seite und wirbelte gehässig herum.
    „Was ist denn nur los mit dir? Hast du heute -“, setzte er an, doch Julia unterbrach ihn fauchend: „Sei still! Halt einfach deine Klappe, hörst du?! Sprich mich nie wieder an!“
    Der Anwalt stockte. Derart in Rage hatte er seine Frau noch nie erlebt. Allerdings war er kein Mann, der sich von anderen Menschen in dieser Form anschreien ließ. Schon gar nicht von seiner eigenen Ehefrau.

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