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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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geben, sie zu beeinflussen. Doch kurz bevor sie ihren Blick senken wollte, entschied sie sich anders. Ihr wurde schlagartig bewusst, dass dieses Verhalten ein Zeichen von Schwäche und Unterwürfigkeit gewesen wäre. Wiche sie seinem Blick aus, dann würde sie ihm damit beweisen, dass sie ihm nicht standhalten konnte. Folglich würde Max schnell denken, dass er die Oberhand besaß, und diesen Umstand gnadenlos ausnutzen.
    Diese überlegene Position gestand sie ihm nicht zu. Sie durfte ihn nicht gewinnen lassen. Deshalb blickte sie ihn direkt an und stemmte ihre Arme in die Hüfte. Mit dieser Geste wollte sie unterstreichen, dass sie ihm gewachsen war. Er würde sie nicht kleinkriegen. Nie im Leben.
    „Ach ja, du hast einen neuen Mann gefunden. Wie geht es ihm denn so?“ Max legte seinen Kopf mit einem widerlichen Lächeln auf die Seite.
    Nora schluckte. Mein Gott, weiß er etwa, dass Timo im Koma liegt? Sollte das eine verächtliche Anspielung sein? Will er mich auf diese Weise provozieren?
    „Es geht ihm gut. Aber das hat dich nicht zu interessieren“, erwiderte sie mit einem Kloß im Hals. Dabei gab sie sich größte Mühe, keine Miene zu verziehen und kein äußerliches Anzeichen von sich zu geben, das sie dieser Lüge hätte überführen können. Obgleich sie glaubte, diesbezüglich erfolgreich zu sein, schien sie Max nicht täuschen zu können. Denn er stützte sich mit der rechten Pranke am Türrahmen ab und sagte: „Du konntest mich noch nie gut belügen. Ich sehe deinem Blick an, dass du nicht die Wahrheit sagst. Außerdem weiß ich genau, dass er derzeit im Koma liegt! Oder denkst du ernsthaft, dass ich in den letzten Tagen keine Nachforschungen über dich angestellt hätte? Vielleicht sollte ich Timo einen kleinen Besuch abstatten. Wäre das nicht eine nette Geste?“
    Noras Herzschlag erhöhte sich. „Verschwinde von hier! Verschwinde aus meinem Leben! Lass Timo und mich in Ruhe! Für immer! Es gibt keine Zukunft für uns! Ich wollte vernünftig mit dir reden, aber das ist wohl aussichtslos! Hau ab! Sofort!“
    Jetzt änderte sich Max’ Verhalten schlagartig. Hatte er bisher ruhig und gefestigt vor ihr gestanden, trat er nun von einem Bein aufs andere und hob seinen rechten Arm hoch in die Luft. „Das werde ich nicht akzeptieren! Ich will dich wiederhaben! Mir ist vollkommen egal, wie ich dich kriege oder wie viele Kerle ich dafür aus dem Weg schaffen muss!“
    Mein Gott, dieser Mensch ist vollkommen durchgedreht. Er hat überhaupt keine Kontrolle über sich!
    Während Max sich an seinem Nacken kratzte, verharrte Nora standhaft vor ihm. Wenngleich sie tief in ihrem Inneren die Angst verspürte, dass er jeden Moment handgreiflich werden könnte, ließ sie diese Panik nach außen kaum zutage treten. Sie ignorierte sowohl ihren pochenden Herzschlag als auch ihren rasenden Puls und trat bedächtig einen Schritt zurück, um die Tür wieder zu schließen. „Es ist alles gesagt. Leb wohl.“ Sie schob die Tür zu, doch Max schaffte es im letzten Moment, seinen rechten Fuß auf die Schwelle zu schieben.
    „Denkst du tatsächlich, dass du mich so einfach loswirst?!“ Er schlug gegen die Tür und presste sie mit ungeheurer Kraft wieder auf. Nora musste sich der Energie seiner Muskelberge umgehend geschlagen geben.
    Während Max wie ein wilder Stier ins Haus trat, wich sie zwei Schritte zurück.
    „Verlass auf der Stelle mein Haus! Das ist Hausfriedensbruch!“ Sie packte ihn am rechten Armgelenk. „Hau ab! Sonst werde ich -“
    „Sonst wirst du was?!“, grunzte er, ehe er sich von ihr losriss und seine Arme so weit wie möglich ausbreitete, um seine gesamte Körpermasse zu demonstrieren. „Willst du mich rausschmeißen? Das würde ich nur zu gerne sehen. Glaubst du, dass ich auch nur einen Hauch von Respekt vor dir hätte? Du bist mein Eigentum! Ich besitze dich, Nora! Hast du das noch immer nicht kapiert?!“
    „Ich sage dir das jetzt zum letzten Mal! Verschwinde aus meinem Haus! Für immer!“
    „Ich habe fast sechs Jahre im Knast gesessen! Das härtet einen Kerl wie mich ab. Kannst du dir eigentlich vorstellen, welchen Mist ich durchgemacht habe? Niemand kann mir mehr etwas vorschreiben! Niemand! Ich bin mein einziger Boss!“ Er trat vor, bis er auf Höhe der Küche anlangte.
    „Ich rufe meine Kollegen, wenn du dich jetzt nicht umgehend in Luft auflöst!“, warnte Nora ihn, wobei sie sich direkt vor ihm platzierte und ihn anfunkelte. Dabei drang sein herbes Aftershave in ihre Nase und ließ

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