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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Wenn das nicht die Elite unserer Polizeidirektion ist!“, raunte Schubert soeben.
    Nora nickte dem 53-Jährigen zu. Thomas entrang sich ein leises ‚Hallo’.
    Seit jeher führten die beiden kein gutes Verhältnis zu Schubert. In ihren Augen war er ein arroganter Wichtigtuer, der jede Situation nutzte, um mit seiner Intelligenz zu prahlen. Dass er dabei gewaltig an Selbstüberschätzung litt, fiel besonders Nora immer wieder auf. Wenngleich sie in der Regel versuchte, mit all ihren Kolleginnen und Kollegen ein freundliches, kollegiales Verhältnis zu führen, hatte sie ihre Bemühungen bei Schubert schon längst eingestellt.
    Folglich fragte sie ihn nun ruppig: „Was haben Sie schon gefunden?“
    „Keine einzige Spur. Nun ja, zumindest keine Spur, die eindeutig mit diesem Mord in Verbindung steht. Zwar haben wir viele Haare, Fasern und Hautschuppen gefunden und die Regale wimmeln von Fingerabdrücken. Aber bisher liegt nichts vor, dass Sie bei der Suche nach dem Täter gezielt weiterbringen könnte.“
    Nora nickte. Dann blickte sie von Schubert zu den beiden Fremden. „Und wer sind Sie?“
    „Ich bin die Präsidentin der Universität. Mein Name ist Professorin Corinna Seibert“, sagte die Frau, die einen piekfeinen Anzug trug. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden. Auf ihrer Nasenspitze thronte eine Brille.
    „Und ich bin Bernhard Zanker, der Leiter der Bibliothek“, stellte der Mann sich vor. Er trug ebenfalls einen Anzug, wirkte im Vergleich zur Präsidentin aber überaus hager und blass.
    Nora und Thomas betrachteten die beiden kurz, ehe sie ihnen die Hand reichten.
    „Dieser Mord ist entsetzlich“, gab Corinna gleichzeitig von sich. „Ich mag mir gar nicht ausmalen, welchen Skandal das in der Presse geben wird. Ich gehe davon aus, dass Sie alles Erdenkliche in die Wege leiten werden, um Ihre Arbeit so reibungslos wie möglich durchzuführen. Mit anderen Worten: Kein Wort an die Journalisten. Ist das klar?“ Ihr durchdringender Blick sollte Nora offensichtlich einschüchtern. Die autoritäre Körperhaltung sprach ebenfalls dafür.
    Die Kommissarin ließ sich jedoch nicht beeindrucken. „Ich denke, wir können kaum verhindern, dass dieser Mord schnell die Runde macht. Zunächst nur von Studierenden zu Studierenden. Aber Sie wissen sicherlich, wie das mit der Mund-zu-Mund-Propaganda läuft. Da ist der Weg zur Presse meistens nicht lang.“
    Corinna faltete die Hände vor dem Bauch und schüttelte den Kopf. „Das ist absolut inakzeptabel. Der gute Ruf unserer Universität steht auf dem Spiel. Oder würden Sie sich bei einer Uni bewerben, in deren Bibliothek eine Studentin ermordet wurde? Da spielt es keine Rolle, ob es um das nächste Wintersemester oder um ein Semester in fünf Jahren geht. Denn eine Mordnachricht verankert sich in den Köpfen der Menschen. Das verunsichert die meisten und lässt sie nachdenklich werden. Es wird heißen, dass unsere Universität nicht sicher sei. Allein dieser Aspekt könnte schon dazu führen, dass viele potenzielle Bewerberinnen und Bewerber nicht bei uns nach einem Studienplatz anfragen.“
    „Ich kann durchaus verstehen, dass Sie sich Sorgen um dieses Thema machen. Aber ich finde es respektlos, dass Sie das jetzt und hier ansprechen“, merkte Nora an. Corinna wollte energisch etwas entgegnen, doch Nora fuhr schnell fort: „Sie können sich darauf verlassen, dass es nicht unsere Absicht ist, den Mord an die große Glocke zu hängen. Aber es ist auch nicht unser Hauptanliegen, dies um jeden Preis zu verhindern. Unser Fokus liegt auf der Ermittlungsarbeit.“
    Die Hände noch immer vor dem Bauch gefaltet, erwiderte Corinna: „Darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Ich wollte nur sicherstellen, dass Sie bei Ihrer Arbeit immer das Wohl der Universität im Hinterkopf behalten und dementsprechend rücksichtsvoll agieren.“
    Nora ließ diese Äußerung unerwidert im Raum stehen. Sie blickte Corinna an und wollte nach wenigen Sekunden von ihr wissen: „Wie haben Sie eigentlich von diesem Mord erfahren, Frau Seibert?“
    „Ich habe es ihr telefonisch mitgeteilt“, kam Bernhard einer Antwort der Präsidentin zuvor. „Die Leiche wurde vor einer knappen halben Stunde von einer Studentin namens Lisa Braun entdeckt. Diese erzählte einer Bibliotheksmitarbeiterin von ihrer Entdeckung und diese Mitarbeiterin informierte wiederum mich. Ich wandte mich dann zunächst an Ihre Polizeizentrale, ehe ich Frau Professorin Seibert verständigte.“
    „Verstehe. Wo

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