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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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ist diese Lisa Braun momentan?“
    „Sie ist oben und wird von einer Ihrer Kolleginnen betreut. Der Leichenfund war ein unglaublicher Schock für sie.“
    „Das ist verständlich“, murmelte Nora, bevor sie sich langsam von Corinna und Bernhard abwandte, um die Leiche genauer in Augenschein zu nehmen. Dabei erkannte sie auf den ersten Blick: „Stich ins Herz. Schwer zu sagen, ob dieser geplant war oder im Affekt durchgeführt wurde.“
    Thomas meinte: „Wer würde denn grundlos mit einem Messer in die Universitätsbibliothek laufen, um dort jemanden zu ermorden? Das Ganze sieht mir eher nach einer vorsätzlichen Tat aus.“
    „Wer weiß, was in den Köpfen der Studierenden heutzutage vor sich geht?“, erwiderte Nora.
    „Oh, der Mörder muss nicht zwangsläufig ein Studierender sein“, gab Bernhard von sich. „Hier kann im Grunde jeder Mensch hereinkommen. Niemand muss sich ausweisen, solange er nichts ausleihen möchte. Denn es ist schlichtweg unmöglich, den täglichen Ansturm der Menschen zu kontrollieren. Wir sind eine freie Bibliothek. Wo kämen wir hin, wenn wir jede einzelne Person am Eingang überprüfen würden? Das wäre allein schon aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Von dem personellen Engpass möchte ich gar nicht erst anfangen.“ Er warf einen kurzen, vorwurfsvollen Seitenblick auf Corinna.
    Die Präsidentin reagierte jedoch nicht darauf. Stattdessen verkündete sie mit klarer, kräftiger Stimme: „Da ich sehr beschäftigt bin, muss ich jetzt leider schon wieder zurück in mein Büro. Wenn ich Ihnen noch in irgendeiner Weise behilflich sein kann, dann melden Sie sich später bei mir. Sie wissen sicherlich, wo mein Büro liegt, nicht wahr? Auf Widersehen.“ Sie nickte den Kommissaren zu und begab sich zurück zum Mittelgang.
    Nora schüttelte ungläubig den Kopf. „Die Frau hat Nerven. Hier wurde ein Mensch ermordet, aber sie kümmert sich in erster Linie um den guten Ruf der Universität. Sie wollte nicht einmal etwas über die Ermordete in Erfahrung bringen.“
    Thomas konnte es ebenfalls nicht begreifen, doch Bernhard erklärte: „Sie ist nicht immer so. Momentan hat sie aber unglaublich viel um die Ohren. Das wird der Grund sein, warum sie so barsch ist.“
    „Demnach kennen Sie die Frau etwas besser?“
    „Nein, so kann man das nicht sagen. Aber wir stehen natürlich in regelmäßigem Kontakt. Auf beruflicher Basis, versteht sich.“
    „Versteht sich“, nickte Nora. „Wie steht es denn eigentlich mit Überwachungskameras? Auf dem Weg hierher habe ich gesehen, dass zumindest über der Treppe eine Kamera installiert ist.“
    „Wir haben mehrere Kameras im Gebäude. Zwar sind einige nur Attrappen und dienen allein der Abschreckung, aber die meisten funktionieren tatsächlich. Besonders an den wichtigen Orten, also zum Beispiel bei den Ein- und Ausgängen, den Spinden und den Räumen, in denen sich unbezahlbare Schätze der Wissenschaft befinden.“
    „Sind hier in der Nähe funktionstüchtige Kameras vorhanden?“
    „Nein, hier unten wird in erster Linie der Mittelgang überwacht. Drei Kameras hängen in den einzelnen Bereichen. Wir haben alle Werke nach Erscheinungsjahr geordnet. Bei dieser Aufteilung ergaben sich drei Großbereiche. Alle Bücher, die vor dem Jahr -“
    „Nehmen Sie es mir nicht übel“, fiel Tommy dem Bibliotheksleiter ins Wort, „aber derartige Details helfen uns bei den Ermittlungen sicherlich nicht weiter. Sagen Sie uns bitte ohne Umschweife, wo hier die nächste Kamera installiert ist und welchen Bereich sie erfasst.“
    Bernhard verschränkte die Arme vor der Brust. Dann richtete er seine Krawatte und entgegnete: „Wie Sie wollen. Die nächstgelegene Kamera befindet sich dort drüben. Sie können unschwer erkennen, dass sie diesen Bereich hier hinten nicht erfasst.“ Er trat zwei Schritte zurück und zeigte zum Mittelgang.
    Thomas schritt ebenfalls einige Meter zurück, bis er die besagte Kamera erkennen konnte. Sie hing zentral über dem Mittelgang und konnte den unmittelbaren Tatort tatsächlich nicht erfassen.
    „Na schön“, brummte der Ermittler. „Sehe ich es denn richtig, dass in diesem Keller in regelmäßigen Abständen jeweils zwei Betonwände von den Außenwänden bis zum Mittelgang hineinragen, um für die nötige Stabilität zu sorgen? Diese Kamera dort vorne hängt direkt über einem solchen Übergang. Befinden sich an den anderen Übergängen vielleicht auch -“
    Bernhard fiel ihm ins Wort: „Das wollte ich Ihnen doch vorhin

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