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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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davon erfahren.“ Nora schüttelte den Kopf, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und holte tief Luft. „Ich werde jetzt erst einmal nachschauen, ob Max etwas in meinem Schlafzimmer geklaut hat oder ob er nur diese widerlichen Bilder ins Haus schmuggeln wollte.“
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum er die Fotos nicht mit dem Brief vor die Tür gelegt hat. Das wäre nicht so riskant gewesen.“
    Während Nora aufstand und zur Tür ging, erwiderte sie: „Vermutlich will er seine Kühnheit und Macht demonstrieren, um meine Angst zu steigern.“
    „Ja, das ist sehr gut möglich. Daher solltest du auch kontrollieren, ob er neben den Fotos noch etwas anderes hier ins Haus geschmuggelt hat.“
    Nora nickte. Dann ging sie ins Schlafzimmer und überprüfte den gesamten Raum. Doch Max schien weder etwas geklaut noch eine weitere unerwünschte Überraschung hinterlassen zu haben.
    Als die Kommissarin wenig später mit dieser Gewissheit zurück ins Wohnzimmer schritt, saß ihr Kollege noch immer auf der Couch und sah sie fragend an.
    Sie teilte ihm mit, dass sie nichts Verdächtiges feststellen konnte. Anschließend setzte sie sich neben ihn und schüttelte den Kopf. „Ich bin völlig geschafft. Dieser ganze Mist geht mir an die Nieren.“
    „Möchtest du in den nächsten Tagen lieber bei mir wohnen? Ich könnte verstehen, wenn dir das angenehmer wäre. Schließlich kannst du nicht wissen, was Max noch alles machen wird, um dich einzuschüchtern.“
    „Vielen Dank für das Angebot. Aber ich werde nicht zulassen, dass er mein Leben bestimmt. Du selbst hast mir gesagt, dass ich kämpfen muss. Und genau das werde ich auch machen. Ich werde mich ganz sicher nicht von diesem Ungeheuer in den Wahnsinn treiben lassen. Ich bin Polizistin, verdammt! Der Kerl soll nur kommen! Er wird schon sehen, was er davon hat. Und sollte ich herausfinden, dass er tatsächlich etwas mit Timos Tod zu tun hat, dann werde ich ihn bis ans Ende dieser Welt jagen.“ Sie sah Tommy überzeugt an. „In den nächsten Tagen werde ich mich aber zu einhundert Prozent auf den aktuellen Fall konzentrieren. Das ist ein Versprechen. Ich werde mich nicht von Max provozieren oder verunsichern lassen. Die Aufklärung des Mordes geht momentan vor.“
    Thomas nickte. Das ist endlich wieder ansatzweise die Nora, die ich kenne und schätze. Es geht langsam wieder bergauf.
    Zum Glück!

10
    Dienstag, 24. April 2012
    Am nächsten Morgen saßen Nora und Thomas bereits um sieben Uhr im Büro ihres Vorgesetzten Kortmann. Das Schwergewicht trug einen grünen Pullover, dazu eine dunkle Jeans. Seine wenigen Haare hatte er über die beginnende Glatze gekämmt.
    Auf seinem Schreibtisch lag die aktuelle Ausgabe des Göttinger Wochenblatts . Wie die Ermittler bereits geahnt hatten, lautete die oberste Schlagzeile: Bluttat in der Universität - kaltblütiger Mord an Studentin!
    „Mittlerweile ist wirklich alles möglich“, ließ Kortmann angesäuert verlauten, während er auf die Zeitung starrte. „Wenn sogar schon eine junge Studentin in der Universitätsbibliothek erstochen wird, dann ist damit eine Grenze überschritten. Ich werde einfach nicht mehr schlau aus dieser Stadt. Seit knapp einem Jahr scheinen sich alle Irren dieser Welt hier eingefunden zu haben, um uns das Leben zur Hölle zu machen. Anders sind die vielen Mordfälle nicht zu erklären.“
    Nora stimmte ihm zu. „Es ist tatsächlich ungewöhnlich, wie viele Mordopfer seit letztem Sommer hier gefunden wurden. Aber die Täter waren nicht irre. Zumindest wiesen ihre Vorgehensweisen durchaus intelligente Züge auf.“
    „Das ändert nichts an der Tatsache, dass die steigende Kriminalität dieser Stadt immer alarmierender wird. Besonders die Kapitalverbrechen scheinen parabelförmig anzusteigen. Woran liegt das? Dafür muss es doch einen Grund geben. Und wenn Sie mich fragen, dann ist es erst recht erschreckend, dass diese Mörder keine völlig durchgeknallten Typen waren, sondern logisch denkende Menschen.“ Kortmann strich sich über sein Gesicht. Dann deutete er auf eine Mappe, die auf seinem Schreibtisch lag. „Das ist der Obduktionsbericht von Franziska Zucker. Ich habe ihn allerdings noch nicht gelesen. Er wurde erst vor wenigen Minuten gebracht.“
    Thomas rutschte auf seinem Stuhl vor und langte nach der Mappe. Dieser entnahm er ein Blatt, das er rasch überflog: „Franziska Zucker war 21 Jahre alt, Blutgruppe A, Rhesusfaktor positiv. Der Todeszeitpunkt liegt gestern zwischen 16 und 17

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