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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Peter Landmanns Bruder. Zu Peter wollten Sie doch, nicht wahr?“
    „Das ist richtig. Wir wollten uns mit ihm, seiner Frau und seiner Tochter über die Klassenfeier unterhalten, die am Freitagabend hier -“
    „Warum das denn?“ Simon hob seinen Kopf und musterte Nora noch argwöhnischer als zuvor. Sein militantes Auftreten sowie seine selbstbewusste Körpersprache ließen keinen Zweifel daran, dass er es gewohnt war, anderen Menschen während einer Unterhaltung permanent ins Wort zu fallen, um seine eigene Dominanz unter Beweis zu stellen.
    „Das ist eine delikate Angelegenheit“, meldete Thomas sich zu Wort. „Können Sie uns sagen, wann Ihr Bruder wieder hier sein wird?“
    „Nein. Aber ich war am Freitagabend auch hier. Vielleicht kann ich Ihnen in irgendeiner Weise weiterhelfen?“
    „Wohnen Sie hier im Haus?“
    „Momentan schon. Ich wurde vor einiger Zeit von meiner Frau geschieden und habe meinen Job verloren. Da ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte, hat Peter mich bei sich aufgenommen. Auf unbestimmte Zeit.“
    „Das ist überaus nett von Ihrem Bruder.“
    Simon reagierte nicht auf Tommys Kommentar. Stattdessen sah er Nora an und fragte mit Nachdruck: „Was ist denn nun mit der Feier vom Freitag? Hat Angela etwas angestellt? Die Kleine ist doch sonst immer so nett.“
    „Könnten wir diese Sache vielleicht in einer persönlicheren Umgebung besprechen?“, fragte Nora.
    „Nein, das können wir nicht.“ Simon bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Er ließ die Kommissare nicht ins Haus treten. „Sagen Sie mir einfach, worum es geht. Dann bringen wir das Ganze schnell hinter uns.“
    „Wie Sie wünschen. Sie haben sicherlich schon aus der Zeitung erfahren, dass gestern in den frühen Morgenstunden ein jugendliches Mädchen hier im Wald ermordet aufgefunden wurde.“
    „Ich lese keine Zeitung. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie sehr wir von den Medien manipuliert werden? Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie diese schmierigen Journalisten unsere Gedanken mit ihren Artikeln lenken und steuern?“
    Oh Gott, was ist das denn für einer? , fragte Nora sich, während sie unauffällig die Augen verdrehte.
    „Sie wussten also noch gar nicht, dass eine Leiche hier in der Nähe gefunden wurde?“, fragte Thomas.
    „Nein, das ist mir neu.“
    „Dafür nehmen Sie diese Nachricht aber ziemlich leichtfertig hin.“
    „Das Leben ist nun einmal hart. Jeder muss sehen, wo er bleibt. Eine Nachricht über den Tod eines Mädchens kann mich nicht erschüttern. Dazu habe ich zu viel Mist in meinem Leben durchgemacht. Ich weiß genau, wie brutal und unfair es in dieser beschissenen Welt zugeht.“
    „Können Sie uns denn sagen, wo Sie am Abend der Feier genau waren? Im Haus oder draußen bei den Jugendlichen?“
    „Ich war hinten in dem Zimmer, das Peter mir zur Verfügung gestellt hat. Dessen Fenster führt hinaus zum Hof und zur Scheune. Aus purer Neugierde habe ich hin und wieder einen Blick auf die Ereignisse der Feier geworfen.“
    „Ist Ihnen dabei etwas Merkwürdiges aufgefallen?“
    „Nein, gar nichts. Die Party war ein Witz. Viel Musik, viel Alkohol, aber keinerlei Stil. Eine typische Feier von pubertierenden Jugendlichen. Nichts weiter.“
    „Sind Sie während der gesamten Feier in Ihrem Zimmer gewesen?“
    „Ja. Allerdings fällt mir gerade etwas Merkwürdiges ein. Auf der Feier habe ich am Anfang einen älteren Typen gesehen. Einen blonden Kerl mit Dreitagebart. Der war zwar nicht lange dort, hat aber die ganze Zeit ziemlich angespannt gewirkt.“
    Die Ermittler waren sich einig, dass Simon vom Lehrer Albert Weller sprach, von dem Jasmin ihnen bereits erzählt hatte.
    „Ich dachte, Sie hätten nur hin und wieder einen Blick nach draußen riskiert. Wie können Sie dann behaupten, dass der Mann die ganze Zeit so angespannt gewirkt habe?“, hakte Thomas spitzfindig nach.
    Simon blickte ihn finster an. „Das war eine Redensart. Und jetzt müssen Sie mich entschuldigen. Ich muss noch ein wichtiges Telefonat führen.“ Mit diesen Worten trat Simon urplötzlich zwei Schritte zurück und schob die Haustür zu.
    Die Kommissare sahen einander ungläubig an.
    „Das ist unfassbar“, schnaufte Thomas. „Dieser Typ scheint überhaupt nicht zu realisieren, was in der Nähe Schreckliches passiert ist. Den hat die Nachricht des Mordes absolut kalt gelassen.“
    „Ja, manche Menschen kümmern sich nur um ihr eigenes Leben. Das Leid anderer ist ihnen vollkommen egal.“
    Die Ermittler

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