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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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mit: „Ich bin dafür, dass wir uns jetzt mit Julia Bartel unterhalten. Vielleicht kann sie uns einige wichtige Details über die Klassenfeier und diesen Stefan Peters berichten.“
    „Ja, und nachdem wir bei den Bartels waren, sollten wir auch die Eltern von Laura Steffel und Jessica Leimen aufsuchen. Unter Umständen können die uns auch voranbringen.“
    „Aber dir ist bewusst, dass die Steffels noch gar nichts von der Ermordung ihrer Tochter wissen, ja? Das bedeutet, dass deren Befragung unter Garantie mühsam und unangenehm wird. Immerhin müssen sie diese Höllennachricht erst einmal verkraften.“
    „Du hast recht. Aber was bleibt uns übrig? Jemand muss den beiden schließlich mitteilen, was Schreckliches passiert ist.“
    Nachdem Nora zugestimmt hatte, setzten die beiden ihren Plan in die Tat um. Zunächst klingelten sie mehrmals bei den Bartels, deren Weender -Adresse sie über Funk in Erfahrung gebracht hatten. Jedoch erhielten sie dort keine Reaktion. Offensichtlich war die gesamte Familie derzeit unterwegs.
    Daher begaben die Beamten sich ohne Umschweife zu den Steffels nach Groß Ellershausen , einem knapp vier Quadratkilometer großen Stadtbezirk im Südwesten Göttingens. Wie Nora bereits geahnt hatte, brachen die völlig geschockten Eltern an der Nachricht der Ermordung ihrer Tochter beinahe zusammen. Nachdem sie Laura einwandfrei identifiziert hatten, schnappten sie wieder und wieder nach Luft und versuchten vergeblich, ihren Kummer zu kontrollieren.
    Erst einige Zeit später sahen sie sich dazu in der Lage, die Fragen der Kommissare zu beantworten. Doch leider konnten sie den Ermittlern keine hilfreichen Hinweise liefern. Am Donnerstagabend habe Laura sich mit dem Fahrrad auf den Weg zu einer Freundin aus ihrem Chor aufgemacht, um bei ihr zu übernachten und am kommenden Tag gemeinsam zur Chorprobe zu fahren. Anschließend wollte Laura das Wochenende bei dieser Freundin namens Eva verbringen.
    Als die Steffels während der Befragung bei Eva anriefen, mussten sie schockiert feststellen, dass Laura niemals bei ihr angekommen war. Eva war davon ausgegangen, dass Laura kurzfristig andere Pläne verfolgt hätte. Daher hatte sie auch nicht bei den Steffels angerufen, um sich nach Lauras Verbleib zu informieren.
    Im Anschluss an dieses Telefonat konnten die Steffels den Kommissaren nur noch mitteilen, dass Laura sehr viele Freundinnen und Freunde gehabt hätte und auf zahlreichen Partys gewesen sei. Ihnen fiel keine Menschenseele ein, mit der ihre Tochter Streit gehabt hätte. Und in letzter Zeit wäre ihnen auch nichts Merkwürdiges an Lauras Verhalten aufgefallen.
    Ähnlich Ernüchterndes ergab sich für die Ermittler wenig später bei der Befragung der Familie Leimen. Jessica sei am Freitagnachmittag wie gewöhnlich mit dem Fahrrad zur Chorprobe in die Innenstadt gefahren, war allerdings niemals dort angekommen. Niemand wusste, wo der Täter sie aufgegriffen hatte. Es gab keine Spuren, keine Hinweise, nichts. Da auch keine Lösegeldforderung vorlag, befürchteten sowohl Nora und Tommy als auch die verzweifelten Eltern, dass Jessica ebenfalls dem Serienmörder zum Opfer gefallen war.
    Bestürzt und resigniert machten die Kommissare sich gegen 17 Uhr 30 auf den Rückweg zu den Bartels. Weil die Familie jedoch noch immer nicht wieder zuhause eingetroffen war, mussten sie ihren Besuch auf den morgigen Montag verschieben.
    „Wenn die Bartels schon nicht zuhause sind, dann sollten wir es aber wenigstens noch bei den Landmanns probieren. Als Gastgeber der Feier müssten sie schließlich etwas Wichtiges mitbekommen haben“, mutmaßte Tommy.
    „Du hast recht. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Auf geht’s.“

22
    Etwa zwanzig Minuten später erreichten die beiden Ermittler den Bauernhof der Familie Landmann am östlichen Rand des Göttinger Waldes . Nora parkte ihren Ford vor dem Gebäude und begab sich unverzüglich mit Thomas zur Vordertür.
    Nach dem zweiten Schellen öffnete ihnen ein Mann, der nicht älter als vierzig sein konnte. Er hatte eine breite Nase und kurze schwarze Haare. Seine blauen Augen musterten die Ermittler von Beginn an mit Argwohn. „Wer sind Sie?“
    „Wir sind von der Kripo“, klärte Nora den Mann auf, während sie ihm ihren Ausweis zeigte. „Wir würden gerne mit -“
    „Die sind nicht da“, unterbrach der Fremde sie. „Mein Bruder ist mit seiner Frau und seiner Tochter unterwegs und wird erst spät wiederkommen.“
    „Sie sind demnach -“
    „Ich bin Simon Sail,

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