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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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dass dies der letzte Einsatz in dem aktuellen Fall sein wird. Mit etwas Glück werden wir den Täter nämlich heute fassen. Thomas wird bei -“ Sie brach ihren Satz sofort ab, als sie bemerkte, dass Timo seine Augen verdrehte und sich im Bruchteil einer Sekunde von ihr abwandte.
    „Entschuldige. Die Worte sind mir aufgrund des aktuellen Stresses einfach so herausgerutscht.“ Während sie diese Erklärung von sich gab, musste sie an den letzten Freitag zurückdenken. Bevor Laura Steffel in ihrem Haus erschossen wurde, hatte Timo genau dieselben Worte zu ihr gesagt. Er hatte ihren Ex-Mann Max erwähnt - unabsichtlich, wie er beteuerte. Nun musste Nora erkennen, dass ihr genau derselbe Fauxpas unterlaufen war wie ihm. Unbewusst hatte sie denjenigen Namen erwähnt, der wie ein rotes Tuch auf Timos Sinne wirkte: Thomas .
    „Kann passieren“, hauchte Timo nach einer gefühlten Minute des Schweigens. Doch an seinem Blick erkannte Nora, dass er ungemein aufgewühlt war. Er schien noch immer der Meinung zu sein, dass sie mit Tommy eine sexuelle Affäre unterhielt.
    Sie wollte ihm gerade erneut versichern, einen rein beruflichen Kontakt zu Thomas zu pflegen, als er murmelte: „Mir fällt gerade ein, dass ich noch Batterien für das Ding kaufen wollte.“ Er deutete auf die Fernbedienung, die auf dem Couchtisch lag. „Es wird nicht lange dauern. Bis gleich.“ Schon drehte er sich um, legte die Fernsehzeitung auf einen Beistelltisch, stellte das Bier daneben und schritt im Eiltempo aus dem Zimmer.
    Nora wollte ihn noch aufhalten, aber Timo war zu schnell. Binnen Sekunden war er nicht nur aus dem Raum, sondern auch aus dem Haus verschwunden.
    Natürlich war Nora bewusst, dass ihm die Batterien lediglich als Vorwand dienten. Denn in der Schublade unter dem Fernseher befand sich ein Ersatzpaar. Das wussten sie beide ganz genau. Timo wollte in diesem Moment einfach etwas Abstand zu ihr gewinnen. Er wollte raus, um der unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen, sich mit ihr über Thomas unterhalten zu müssen. Er rannte buchstäblich vor seinem Eifersuchtsproblem davon.
    Und Nora konnte nichts dagegen unternehmen.

51
    „Du bist hier absolut sicher, Jassi. Es kann dir nichts passieren“, garantierte Bill der 16-Jährigen um 20 Uhr. Er, Anna und Jasmin saßen in ihrem Wohnzimmer und diskutierten angeregt über das riskante Vorhaben der Polizei.
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass die mich als Köder für das Monster benutzen!“, rief Jassi außer sich vor Zorn. „Warum können wir nicht einfach verschwinden? Wieso fahren wir nicht irgendwo hin, wo der Freak mich niemals finden würde?! Dass Julia ihm entkommen konnte, grenzt doch fast an ein Wunder! Daher sollten wir das Schicksal nicht auch noch herausfordern, sondern so schnell wie möglich von hier verschwinden!“
    „Wenn du das wirklich möchtest“, erwiderte Bill, „dann können wir das natürlich machen. Aber ich bin der Meinung, dass du in diesem Haus momentan am Sichersten bist. Denn hier kennen wir uns aus. Und sowohl vor als auch hinter dem Haus bewachen uns gut ausgebildete Polizeibeamte. Sie haben sich die gesamte Gegend genau angesehen. Sie wissen exakt, worauf sie achten müssen. Der Täter kann nicht an ihnen vorbeischleichen. Das ist unmöglich.“
    „Bist du sicher? Und was ist, wenn er doch -“
    „Vertrau mir, Jassi. Es wird dir nichts geschehen.“
    „Du musst wirklich keine Angst haben“, betonte jetzt auch Anna. Sie tätschelte ihrer Tochter das Bein und fügte im festen Tonfall hinzu: „Ich bin mir absolut sicher, dass die Polizei den Täter schon bald fasst. Sie nähert sich ihm immer weiter an. Bestimmt ist er schon längst aus der Stadt geflohen, weil er spürt, wie sich die Schlinge um seinen Hals allmählich zuzieht.“
    Bill nickte. „Der Meinung bin ich auch. Es ist vollkommen unnötig, in Panik zu verfallen.“
    In Jasmins Augen spiegelte sich weiterhin endlose Furcht. Sie war dermaßen verunsichert, dass sie Annas und Bills Worten partout keinen Glauben schenken konnte. So sehr sie es auch wollte, sie konnte sich einfach nicht beruhigen. Sie ahnte, dass der Mörder ganz in der Nähe lauerte. Sie befürchtete, dass er noch heute Nacht zuschlagen würde.
    „Bill und ich werden niemals zulassen, dass dir etwas geschieht, Schatz. Wir passen immer auf dich auf“, hob Anna ihre Worte noch einmal hervor. „Das verspreche ich dir hochheilig.“
    Doch Jassi hatte sie kaum gehört. In Gedanken war sie mittlerweile ganz weit von

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