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Rache: Die Eingeschworenen 4

Rache: Die Eingeschworenen 4

Titel: Rache: Die Eingeschworenen 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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das Seil aus Lindenbast, mit der die Kurze Schlange am Ufer festgemacht war, nur dass hier statt Wasser Angst heraustropfte.
    Ehe es riss, sprang Kuritsa auf und hieb es mit einem Satz mittendurch.
    » Ihr könnt später kämpfen– dort drüben rennen Männer um ihr Leben, und einer davon ist Randr Sterki.«
    Sie rannten wie Schafe, alle in dieselbe Richtung, aber nur, weil sie blindlings diesem Anführer folgten. Sie warfen ihre beladenen Schlepptragen fort, und unter ihren Füßen spritzte das Wasser auf.
    » Sie schaffen es doch nie«, sagte Abjörn und deutete hinüber. Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn wir konnten alle die Reiter sehen, im Moment noch so groß wie Hunde, aber sie kamen schnell näher.
    » Sie kommen direkt auf uns zu«, sagte der rote Njal erschrocken.
    Natürlich taten sie das– Randr Sterki war ja nicht dumm. Er sah eine Anhöhe mit Bäumen, von der aus es leichter sein würde, mit den Reitern zu kämpfen, wenn sie aus der Nähe angreifen sollten. Und wenn sie es nicht täten, würden die Bäume Schutz vor ihren Pfeilen bieten.
    » Formiert euch locker und haltet euch versteckt«, befahl ich, wobei ich verzweifelt in die Ferne spähte, denn ich hatte noch nicht entdeckt, was ich suchte.
    » Sollen wir etwa Randr Sterki retten?«, fragte Styrbjörn ungläubig. » Nach allem, was er uns angetan hat? Soll er doch dort draußen umkommen.«
    Finn spuckte aus und verfehlte knapp Styrbjörns fleckige, abgewetzte Stiefel.
    » Idiot«, brummte er. » Er hat doch den Jungen bei sich.«
    Styrbjörn runzelte die Stirn, offenbar hatte er völlig vergessen, warum wir überhaupt hier waren. Abjörn und Aljoscha standen auf, um meinem Befehl zu gehorchen, und die Männer zogen sich geduckt zwischen die Bäume zurück, zogen ihre Helmriemen fester und brachten die Schilde in Position.
    » Trotzdem, Randr Sterki wird uns das nicht danken«, murmelte der rote Njal. Dasselbe hatte ich auch schon gedacht, aber über dieses Wasser wollte ich erst springen, wenn wir kurz vor dem Hineinfallen waren.
    Dort– zwei Gestalten, die eine stolpernd und langsamer als die anderen. Die größere, in Schwarz, blieb stehen und nahm die kleine auf den Arm, worauf sie halb stolpernd, halb rennend versuchte, mit den anderen mitzuhalten. Fast konnte ich sein Keuchen bis hierher hören; ich begriff aber nicht, warum dem Mönch so viel daran gelegen sein sollte, Koll zu retten.
    Ein Mann stürzte, erhob sich wieder und stolperte weiter. Er muss krank sein, dachte ich, als der Mönch an ihm vorbeirannte, dann Koll absetzte und ihn bei der Hand nahm. Die beiden rannten weiter; aber die Reiter kamen schnell näher, und Wasser und Schlamm spritzten nur so.
    » Ich wette eine Unze gebranntes Silber, dass der Kleine zuerst stirbt«, murmelte Eyd neben mir und stieß seinen Rudergefährten an, einen von Finnlaiths Männern aus Dyfflin.
    » Du hast noch nie eine Unze gebranntes Silber besessen«, entgegnete der, » und es ist der Kleine, wegen dem wir hier sind.«
    Draußen in der morastigen Ebene hatten die ersten von Randrs Leuten den Hügel erreicht, und wir konnten schon ihr mühsames und verzweifeltes Keuchen hören. Randr blieb stehen und sah sich um. Er brüllte denen, die an ihm vorbeiliefen, zu, was sie machen sollten, wenn sie erst den Schutz der Bäume erreicht hatten. Aber noch sah es nicht so aus, als würden sie den Schutz je erreichen.
    Der geschwächte Mann fiel wieder hin, und die ersten Pfeile schwirrten hinter ihm her und ließen Wasser aufspritzen, sodass er sich aufrappelte und weitertorkelte. Er schaffte vielleicht ein Dutzend Schritte, dann fiel er wieder hin und blieb liegen, sodass die Reiter ihn mühelos mit Pfeilen spickten und laut johlend über ihn hinwegritten.
    » Der Junge…«, knurrte Eyd und sprang auf. Thorbrand folgte ihm, und der Mann aus Dyfflin unter lautem Fluchen ebenfalls. Brüllend stürzten sie aus den Bäumen hervor – ihre Geschwindigkeit verblüffte mich.
    Die Reiter setzten den fliehenden Männern nach, es flogen mehrere Pfeile, und zwei oder drei Männer gingen zu Boden. Randr selbst hörte auf herumzubrüllen und versuchte jetzt, möglichst schnell den Hügel hinaufzukommen.
    Zwei oder drei Reiter setzten dem Mönch und Koll hinterher, sie hatten ihre Säbel gezogen, und es war klar, dass sie die beiden damit erledigen wollten. Der Mönch warf sich mit Koll zu Boden und rollte sich selbst zur Seite. Der erste Reiter kam an, und Leo schlug mit der linken Hand nach ihm. Das Herz

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