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Rache: Die Eingeschworenen 4

Rache: Die Eingeschworenen 4

Titel: Rache: Die Eingeschworenen 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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Blut von seinem Gesicht und stürzte sich brüllend und fluchend wieder ins Getümmel.
    Hauk Schnellsegler fiel unter dem rasenden Gemetzel dreier Bärenhäuter; Onund Hnufa ging über Bord, aus seiner Kopfwunde strömte Blut, und auf mich kam ein Mann mit einem Brustpanzer aus geknotetem Tau zu, den ich töten musste. Als ich wieder nach Onund sehen wollte, war er fort, und ich wusste nicht, ob er noch einmal an die Oberfläche gekommen war oder nicht.
    Ein kleiner, dunkler Gegenstand flog an den Bug, und Nes-Björn schlug ihn verächtlich zur Seite. Sofort war er von Feuer umgeben, einfach so. Eben hatte er noch hinübergebrüllt, man möge gefälligst herkommen und sich ihm stellen, im nächsten Augenblick war er in Flammen gehüllt, eine Feuersäule, die hilflos am Bug herumtorkelte. Er fiel nach hinten um, und die Männer schrien auf; einer kroch eilig weg, während er versuchte, die Flammen an seinem Bein auszuschlagen, doch damit setzte er seine Hände ebenfalls in Brand. Ein weiterer Mann warf einen brennenden Schild ins Wasser, und er sank– aber auf dem Wasser brannte es kreisförmig weiter.
    » Zauber!«, gellte eine Stimme. Aber das war kein Runenfluch. Ich hatte es schon vorher gesehen, und der zweite kleine Behälter traf auf den Bug der Elk und entzündete sich, wie von römischem Feuer nicht anders zu erwarten. Die Flammen leckten an dem stolzen Geweih, das Botolf geschnitzt hatte, und ich sah es schon völlig verbrannt, als die entsetzte Mannschaft der Drachenschwinge dieselben Flammen auf ihrem eigenen Schiff entdeckten. Dann hörten wir Botolfs Schrei, dass noch ein zweites Schiff da war.
    Ein zweites Schiff. Römisches Feuer. Bärenhäuter. Diese Dinge hatten bisher nicht zu Randr Sterkis Kampfstrategien gehört. Ich starrte angestrengt hinaus, meine Gedanken wirbelten wie die Funken meines brennenden Schiffs, während die Männer noch immer kämpften und ausrutschten und fluchten und starben.
    » Orm– auf Steuerbord!«
    Ich wandte mich um und sah in einen aufgerissenen roten Rachen mit Schaum auf den Lippen wie Gischt auf dem Meer. Er hatte wirres, fettiges Haar und Augen so wild wie ein ganzer Zwinger toller Hunde, die Axt in seiner Hand schien so lang wie eine Deichsel. Ich holte mit meinem Schwert aus und verfehlte ihn, die Klinge grub sich in den Mast, wo sie stecken blieb.
    Ich konnte mich notdürftig mit meinem Schild schützen, doch er splitterte unter seiner Axt und wurde zur Seite gedrückt, sodass ich ihn wegen der fehlenden Finger meiner linken Hand nicht mehr festhalten konnte. Dann warf er sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf mich, und einen Augenblick lang roch ich den Holzrauch, den fettigen Gestank seines Pelzes und seinen ranzigen Schweiß. Meine Hand wurde verdreht, sodass ich den Griff meines Schwertes, das noch immer im Mast steckte, loslassen musste.
    Was folgte, war ein Wirbel aus silbernem Himmel und dunklem Wasser, und ein kaltes Erstarren, wie wenn ein heißer Nagel ins Kühlbecken getaucht wird.

Kapitel 1
    Sechs Wochen früher…
    Das Jahr bekam Risse wie ein alter Kessel, gerade als der Winter seinen eisigen Griff etwas lockerte und der Schnee schmolz, sodass hier und da etwas gelbes Gras zum Vorschein kam. Die Bewohner weiter südlich hätten gesagt, es sei März und damit Frühling, aber was wussten die schon? Für uns, die wir uns mit den Jahreszeiten besser auskannten, war es noch immer Winter.
    In den Nordländern wissen wir auch, was dieses Beben der Erde verursacht: Es ist Loki, der sich vor Schmerzen windet, wenn seine Frau ihre Schale ausleeren muss. Während dieser Zeit leidet ihr gefesselter Mann Todesqualen unter dem Gift der Schlange, das auf sein geschundenes Gesicht tropft, bis sie zurückkommt und das Gift wieder auffängt. Die Götter Asgards haben Loki für seine ungebetene Einmischung hart bestraft.
    In diesem Jahr gab er mit seinen Zuckungen der Erde eine neue Oberfläche, Steine wurden zermalmt, und es entstanden große Spalten, von denen eine in unserer Nähe ein ganzes Feld samt Rindern verschluckte.
    Ein Zeichen der Asen, sagte Finn düster und drückte damit aus, was die anderen dachten– dass wir eigentlich wieder auf der Straße der Wale sein sollten, statt hier auf dem Land zu hocken und so zu tun, als seien wir Bauern. Es war schwer, seine ständigen leisen Andeutungen zu diesem Thema zu ignorieren, aber noch schwerer war es, Tag für Tag die stummen, aber wortreichen Blicke der anderen auszuhalten und unbeirrt

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