Rache kann so sinnlich sein...
Liebesszenen mit Hugh arbeiten.“
Sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Das war lächerlich, denn sie hatte mit keinem der beiden Männer eine Beziehung.
„Das muss ich, aber ich kann es auf dem Flug tun. Oder später, wenn ich in L. A. bin.“
„Wenn du mitkommst, müssen wir trotzdem zu Hause vorbei. Auf eine Baustelle passen deine Sandaletten und der enge sexy Rock gar nicht.“
„Oh.“
„Du solltest ein Shirt mit langen Ärmeln, Jeans und Stiefel anziehen. Ich kann dir einen Schutzhelm und eine Sicherheitsweste mit Reflektoren geben.“
„Klingt nach einem gefährlichen Ort.“
Auch am Samstag waren Kräne, Planierraupen und Presslufthämmer in vollem Einsatz, und ein großer Trupp Bauarbeiter erledigte alle möglichen Aufgaben, von denen Summer so gut wie keine Ahnung hatte. Als sie den Riemen ihres Schutzhelms festzog, warf sie Zach einen Blick zu. Er wirkte wie ein glücklicher kleine Junge, während er sie über die Baustelle führte, mit einem Zollstock auf Grundrisse, Entwürfe sowie Baupläne zeigte und sie mit seinen Vormännern und Subunternehmern bekannt machte. Sie kamen alle aus der Gegend und musterten Summer mit unverhohlener Neugier.
Zach bebaute zigtausende Quadratmeter am Rand des Bayou. Hier entstanden ein Anleger für das Kasinoschiff, Restaurants, ein Hotel, ein Vergnügungspark, Geschäfte, ein Theater, ein Golfplatz und viele andere Einrichtungen.
„Ich habe noch nie etwas gebaut, also bin ich schwer beeindruckt“, gab sie zu. „Hör mal, du musst mich nicht unterhalten. Ich kann mich allein umsehen.“
„Sei vorsichtig und geh nicht zu weit weg.“
Zuerst blieb sie in seiner Nähe, weil der Boden uneben und schlammig war. Aber dann traute sie sich auf die dicken Balken, mit denen die Männer die tieferen Löcher überbrückt hatten, und steuerte den Anleger an.
Sie stand gerade auf einer provisorischen Brücke, als Nick in seinem verbeulten Pick-up eintraf und nach Zach suchte. Der alte Krabbenfischer trug verwaschene Jeans, ein T-Shirt und abgetragene Stiefel. Obwohl er sich gegen die Krempe seines Cowboyhuts tippte, verriet sein kühler Blick, dass er ihr noch nicht verziehen hatte. Bevor Zachs Onkel eingegriffen hatte, war Nick sein einziger Verteidiger gewesen.
„Hab nicht erwartet, dich hier zu sehen“, sagte er, als er sie erreichte. „Gefährlicher Ort für eine Frau.“
Nick war dünner als bei ihrer letzten Begegnung. Über dem gebräunten Gesicht voller Falten war das stahlgraue Haar schütter geworden. Aber die blauen Augen funkelten noch so wie früher.
„Und du bist eine Frau, die jedem Mann gefährlich werden kann, selbst Zach. Ich habe ihn davor gewarnt, sich mit dir einzulassen, aber er wollte nicht auf mich hören.“ Nick schaute zu Zach hinüber, der etwa dreißig Meter entfernt mit einem Handwerker sprach. „Bei dir hat er immer den Kopf verloren. Mir gefällt nicht, dass du deine Angel nach ihm auswirfst. Die ganze Stadt wird denken, dass ihr wieder zusammen seid.“
„Sag ihm das. Er hat mich übers Wochenende eingeladen.“
Nick spuckte auf die Erde. „Sag ihm, dass ich hier war und mich nachher noch mal melde. Oder er kann bei mir vorbeikommen, nachdem er dich abgesetzt hat.“
Sie nickte.
Er ließ sie einfach stehen.
Betrübt schüttelte Summer den Kopf, bevor sie weiterging. Sie war schon fast am Anleger, als Zach nach ihr rief.
Vielleicht drehte sie sich zu schnell um, oder ein Balken wackelte zu sehr, jedenfalls verlor sie den Halt und fiel in ein über einen Meter tiefes Loch voller Gestein und Schutt. Als sie sich aufzurichten versuchte, knickte ihr linker Fuß um. Sie schrie leise auf.
Zach rannte auf sie zu. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.
„Ja, bis auf meinen linken Knöchel.“
„Ich hätte dich nicht herbringen dürfen.“
„Unsinn. Ich bin gefallen. Das war allein meine Schuld.“
Er sprang in die Grube. „Halt dich an mir fest“, befahl er. Mit seiner Hilfe humpelte sie zum Wagen. Er fuhr sofort los und rief ihre Großmutter an. Gram empfahl ihnen ihren Arzt, der anbot, sich in der Notaufnahme mit ihnen zu treffen.
Dr. Sands war schon vor ihnen dort. Summer war in Manhattan mal von der Bühne gefallen und hatte stundenlang in einer New Yorker Notaufnahme gewartet, daher war sie verblüfft und dankbar, als sie in dem kleinen Krankenhaus schnell und fachmännisch behandelt wurde. Am dankbarsten war sie dafür, dass Zach die ganze Zeit bei ihr blieb.
Als eine Krankenschwester hereinkam
Weitere Kostenlose Bücher