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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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zum Steißbein.
    War es legal, dass Medler ohne meine Erlaubnis ein Foto von meinem nackten Körper machte?, fragte ich mich.
    Wie auch immer, ich wollte mir keinesfalls anmerken lassen, dass er mich verunsichert hatte, also zog ich mich weiter an, und als ich fertig war, sagte ich: »So, jetzt möchte ich meine Frau anrufen.«
    »Eins nach dem anderen. Sergeant, führen Sie Sir Wilfred dem Haftrichter vor.«
    Das ging alles sehr schnell. Zu schnell vielleicht. Festnahme, Vernehmung, Polizeigewahrsam, das waren Phasen, die man überstehen konnte, ohne das Gesicht zu verlieren. Es gab gewisse zeitliche Limits. Irgendwann kam dann der Moment, den Drehbuchautoren schlechter Fernsehserien so lieben, wenn der Anwalt sagt: »Inspector, entweder Sie nehmen meinen Mandanten jetzt in Haft, oder Sie lassen ihn gehen.«
    Doch Medler kam all dem zuvor.
    Es war töricht, aber als mir klar wurde, dass ich wegen tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten im Dienst dem Haftrichter vorgeführt wurde, war ich erleichtert. Anscheinend, so schloss ich daraus, waren sie sich, was die Kinderpornografie anging, ihrer Sache doch nicht so sicher. Inzwischen war ich nicht mehr bloß fassungslos und entrüstet, sondern einfach nur noch wütend. Entweder die Polizei machte einen Riesenfehler, oder aber irgendwer versuchte, mich in die Scheiße zu reiten. So oder so, ich war mir sicher, dass ich das alles regeln könnte. Schließlich war ich reich und mächtig, oder etwa nicht? Ich konnte die besten Privatdetektive, die besten Berater, die besten Anwälte engagieren, und die würden diese wüsten Anschuldigungen bestimmt im Nu als blanken Kokolores entlarven.
    Nachdem die Formalitäten erledigt waren, wollte ich erneut auf mein Recht pochen, Imogen anzurufen, doch Medler nahm mir den Wind aus den Segeln und sagte: »Ach ja, Sir Wilfred, Sie wollten ja telefonieren.«
    Er führte mich in einen kleinen fensterlosen Raum, in dem ein Tisch mit einem Telefon darauf und ein Stuhl standen.
    »Ich nehme an, es ist mit einem Aufnahmegerät verbunden, oder?«, sagte ich spöttisch.
    »Wieso? Werden Sie denn irgendwas sagen, das wir nicht hören sollen?«, fragte er.
    Mir wurde klar, dass er meinen Fragen ständig auswich.
    Aber welche Antwort hatte ich denn erwartet?
    Ich setzte mich, und Medler verließ den Raum. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis mir die Nummer der Nutbrowns in Essex einfiel. Ich wählte. Nach sechs- oder siebenmaligem Klingeln sagte eine Frauenstimme zaghaft: »Ja?«
    »Pippa, bist du das? Ich bin’s, Wolf.«
    Sie antwortete nicht, aber ich hörte sie rufen: »Imo, er ist es.«
    Einen Moment später hörte ich Imogens Stimme: »Wolf, wie geht’s dir?«
    Sie klang so unbesorgt, so normal, dass sich meine Stimmung um etliche Grad besserte. Das war nicht die geringste ihrer vielen Qualitäten, diese Fähigkeit, mitten im Sturm eine Aura der Ruhe zu verbreiten. Sie war immer im Auge des Hurrikans.
    Ich sagte: »Alles in Ordnung. Keine Sorge, dieser Unsinn ist bald aus der Welt geschafft. Was ist mit dir? Ist Ginny bei dir? Wie geht’s ihr?«
    »Ja, sie ist hier. Es geht ihr gut. Es geht uns allen gut. Pippa ist fabelhaft. Ein paar Zeitungen haben angerufen. Ich schätze, sobald sie gemerkt haben, dass ich weg bin und dass Ginny aus dem Internat abgeholt worden ist, haben sie angefangen, alle möglichen Kontakte abzuklappern. Die sind wirklich ganz schön beharrlich, was?«
    Sie klang fast bewundernd. Ich war beunruhigt.
    »Herrje. Was hat Pippa gesagt?«
    »Sie war großartig. Hat so getan, als hätte sie noch von nichts gehört, und dann hat sie sie ganz kirre gemacht, indem sie zahllose alberne Fragen gestellt hat, bis die schließlich froh waren, auflegen zu können.«
    »Gut. Aber das heißt, ihr müsst den Kopf in Deckung halten, falls sie doch noch Leute losschicken, die nach euch Ausschau halten. Daran ist meiner Meinung nach Medler schuld, dieser kleine Scheißer. Der hat die Presse offensichtlich von Anfang an informiert …«
    Sie sagte: »Möglich. Aber Mr Medler war es, der mir empfohlen hat, Ginny von der Schule abzuholen, und dann hat er mir geholfen, von der Presse unbemerkt aus dem Haus zu kommen.«
    Das löste gemischte Gefühle bei mir aus. Natürlich war ich froh, dass meine Familie in Sicherheit war, aber es gefiel mir nicht, Medler für irgendwas dankbar sein zu müssen. Dennoch, so beruhigte ich mich, war es gut zu wissen, dass Imogens Organisationstalent sogar die Polizei mit einschloss.
    Ich sagte: »Freut

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