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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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mich zu hören, dass Medler so was wie ein Gewissen hat. Und falls die Presse scharenweise vor Pippas Tür auftaucht, wissen wir auf jeden Fall, wer dahintersteckt, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte sie. »Dann wissen wir, wer dahintersteckt. Wolf, ich muss jetzt Schluss machen. Ich erwarte einen Anruf. Ich hab bei meinen Eltern angerufen und erzählt, was passiert ist. Ich wollte nicht, dass sie es aus den Medien erfahren. Ich hab mit Daddy gesprochen, aber Mummy war nicht da. Sie wird zum Mittagessen wieder zurück sein, und Daddy hat gesagt, er wird ihr ausrichten, dass sie mich anrufen soll.«
    Ich wette, sie wird begeistert sein!, dachte ich verbittert. Meine Schwiegermutter, Lady Kira Ulphingstone, war noch nie mein größter Fan gewesen, obwohl sich unser Verhältnis nach Ginnys Geburt leicht gebessert hatte. Ich vermute, sie hat sich geschworen, ihre Enkeltochter daran zu hindern, jemals den gleichen schrecklichen Fehler zu machen wie ihre Tochter, und sie war schlau genug, um sich auszurechnen, dass sie keinen Einfluss auf Ginny würde nehmen können, wenn sie mich ständig gegen sich aufbrachte. Also taute sie oberflächlich ein wenig auf, aber ich wusste, dass darunter derselbe alte Permafrost herrschte.
    Mein Schwiegervater, Sir Leon, ein cumbrischer Großgrundbesitzer der alten Schule mit politischen Ansichten, die in Richtung Feudalismus drifteten, hatte dagegen den Pragmatismus seiner Gesellschaftsschicht unter Beweis gestellt, indem er das Unvermeidliche akzeptierte. Ganz anders als mein eigener Vater Fred. Er und Sir Leon waren sich in ihrer absoluten Ablehnung der Heirat einig gewesen, mit dem Unterschied, dass Freds Missbilligung die Hochzeitsfeierlichkeiten unvermindert überstand. Ich kann Dad keine Vorwürfe machen. Nachdem ich ihn in tiefe Verzweiflung gestürzt hatte, weil ich für fünf Jahre einfach verschwunden war und in der ganzen Zeit so gut wie nichts von mir hatte hören lassen, war ich zurückgekehrt, und während er noch dabei war, das zu verdauen, hatte ich schon wieder beschlossen, mich über seinen Willen hinwegzusetzen. Damit war praktisch jede Hoffnung gestorben, unsere Beziehung zu kitten, und seitdem war es zwischen uns nie wieder so gewesen wie früher einmal. Das war der höchste Preis gewesen, den ich für mein märchenhaftes Happy End bezahlt hatte. Vierzehn Jahre lang hatte ich gedacht, es wäre den Preis wert gewesen. Ich hatte mich getäuscht. Und obwohl ich es noch nicht wusste, sollte ich keine Gelegenheit mehr haben, ihm das zu sagen.
    Ich sagte: »Na, dann legen wir lieber auf. Nicht dass Mummy noch das Besetztzeichen zu hören bekommt. Aber falls die Journalisten anfangen, sie da oben zu belagern, versuch bitte, Leon davon abzuhalten, ihnen die Hunde auf den Hals zu hetzen. Hör mal, könntest du vielleicht Fred anrufen? Diese Mistkerle haben ihn wahrscheinlich auch auf dem Kieker. Ich würde es ja selbst machen, sobald ich hier rauskomme, aber ich weiß nicht, wie lange das noch dauert.«
    »Ich hab Daddy gebeten, Fred zu verständigen«, sagte sie.
    Gott, war sie umsichtig, dachte ich bewundernd. Selbst in kritischen Augenblicken kümmerte sie sich um alles.
    Sie fuhr fort: »Was meinst du, wann sie dich gehen lassen?«
    »Ich weiß nicht genau, aber es kann nicht lange dauern«, sagte ich optimistisch. »Du kennst doch Toby. Der hat schon Serienmörder, Milliardenbetrüger und Al-Kaida-Terroristen freibekommen. Ich bin sicher, er kann auch mein kleines Ärgernis aus der Welt schaffen.«
    Ich übertrieb ein bisschen, weniger im Hinblick auf Tobys Erfolgsbilanz, als was mein Zutrauen in seine Fähigkeit anging, mein Problem zu lösen. Ich erinnerte mich an die Art, wie er mich angesehen hatte. Vielleicht war er einfach zu elitär für so was.
    »Ist er jetzt bei dir?«, fragte Imogen.
    »Nein, er ist gegangen, nach … nach meiner Vernehmung.«
    Ich wollte Imogen nicht unbedingt erzählen, dass ich Medler ein zweites Mal angegriffen hatte. Sie würde es noch früh genug erfahren, aber im Augenblick bestand kein Grund, ihr noch mehr Sorgen zu bereiten.
    »Dann hör ich später von dir«, sagte sie.
    »Natürlich. Aber leg noch nicht auf, ich würde gern noch kurz mit Ginny reden.«
    Eine kurze Pause trat ein, dann sagte sie: »Ich glaube, das ist keine gute Idee. Das alles hat sie natürlich sehr verstört. Deshalb hab ich ihr ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben, und sie schläft gerade.«
    Ich sagte: »Okay. Dann grüß sie von mir und sag ihr, dass ich bald wieder

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