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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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geheiratet hattest und so, und es wäre am besten für dich, wenn wir dich außen vor ließen. Ich persönlich fand das ziemlich schwachsinnig, mir war nämlich auf Anhieb klar gewesen, dass du einer von uns bist, aber die beiden hielten es trotzdem für besser, wenn du deinen Anteil bekämest, ohne Bescheid zu wissen.«
    »Und du hast dich drauf eingelassen?«
    »Das war alles ein bisschen kompliziert für mich, Wolf. Zahlen, meinetwegen. Aber weit im Voraus planen, das ist nicht mein Ding. Obwohl ich damals, 2006, doch irgendwie gespürt hab, dass alles allmählich den Bach runterging.«
    »Du hast damals schon die Finanzkrise vorausgesehen?«, sagte Hadda. »Und du hast es nicht für erforderlich gehalten, mir gegenüber mal ein Wort davon zu erwähnen?«
    »Hab ich doch, hab ich«, sagte Nutbrown entrüstet. »Aber du warst ja immer zu beschäftigt, Wolf. Und wenn du mir mal zugehört hast, dann hast du bloß gelacht und gesagt, wir wären im Märchenland, dem Land, wo Milch und Honig fließen, und keiner würde uns je daraus vertreiben. Und ich hab gedacht, der gute alte Wolf, ihm hab ich’s zu verdanken, dass es mir so gut geht, der wird das Kind schon schaukeln.«
    Hadda betrachtete ihn traurig und fragte: »Hab ich das wirklich gesagt, Johnny? Ja, ich kann’s mir vorstellen. Das hab ich damals ehrlich geglaubt. Vielleicht hättest du mir noch stärker in den Ohren liegen sollen. Mir vielleicht eins auf die Nase geben. Du hattest ja noch einen Schlag bei mir frei.«
    Nutbrown lachte, ein fröhlicher Klang, und sagte: »Ja, hatte ich, was? Hab ich noch immer, glaube ich.«
    »Nein, Johnny«, sagte Hadda leise. »Jetzt nicht mehr. Also, wen hast du sonst noch versucht zu warnen?«
    »Pippa natürlich. Nicht direkt gewarnt, hab nur beim Frühstück ein bisschen mit ihr geplaudert. Zuerst hat sie nicht weiter auf mich gehört. Wie üblich. Aber als die US-Immobilienblase zu platzen drohte, konnte jeder mit auch nur einem Funken Verstand sehen, was da im Anmarsch war.«
    »Ein Jammer, dass du nicht Finanzminister warst«, sagte Hadda. »Und da hat Pippa auf dich gehört?«
    »Sie hat immer noch gesagt, ich würde Unsinn reden. Aber dann hat sie doch Toby angerufen, und der kam her und hat mich gefragt, was denn eigentlich los wäre.«
    »Und was hast du ihm erzählt, Johnny?«
    »Ich hab gesagt, es wäre vielleicht ratsam, ein bisschen für die Zukunft zu planen. Zuerst sollten wir unsere kleinen Finanzpolster sicher verstecken. Ich hab ein paar Vorschläge gemacht, aber er hat erst richtig aufgemerkt, als ich ihm gesagt hab, er sollte mit dir reden, weil das, was wir gemacht hatten, ganz sicher rauskommen würde, falls die Märkte zusammenbrachen. Solange der Teich voll ist, merkt keiner, dass jemand ein paar Eimer abgezweigt hat, aber wenn der Teich langsam austrocknet …«
    »Ich hab’s kapiert«, sagte Hadda. »Aber Toby hat nicht auf deinen Rat gehört.«
    »Was unsere eigenen Finanzpolster angeht schon«, sagte Johnny. »Aber er meinte, er müsste erst drüber nachdenken, ob wir dich einweihen sollten.«
    »Kann ich mir vorstellen. Und was ist dabei herausgekommen, als er nachgedacht hatte?«
    »Keine Ahnung«, sagte Johnny munter. »Ich hab es Pippa gegenüber erwähnt, aber die hat bloß gesagt, es wäre in der Mache. Toby auch. Als ich dich erwähnt habe, hat er gesagt, alles wäre in Butter. Schließlich fing dann alles an, ernsthaft aus dem Ruder zu laufen, genau wie ich gesagt hatte. Ich dachte, der gute alte Wolf wird sich schon um Woodcutter Enterprises kümmern. Und das Nächste, was ich höre, ist, dass sie dich drangekriegt haben, weil du dir auf deinem Computer Pornosachen angeguckt hast oder so.«
    »Nein, Johnny«, sagte Hadda sanft. »Das Nächste, was du gehört hast, war ich am Telefon, als ich dich gebeten hab, dich mit mir im Black Widow zu treffen.«
    »Stimmt. Aber da war ich im Büro, und da war ein Bulle dabei, und der hat mehr oder weniger mitgehört. Er hat gefragt, wo das Black Widow ist, und ich hab gesagt: ›Das Black Widow kennt doch jeder!‹ Und er hat gemeint, er würde es nicht kennen, also hab ich’s ihm natürlich gesagt. Dann bin ich aufgestanden, um mich auf den Weg zu machen, aber er hat gesagt, ich sollte schön bleiben, wo ich bin, weil es für dich besser wäre, wenn sich einer von ihren Jungs da mit dir treffen würde. So richtig froh war ich nicht darüber, ehrlich, Wolf. Aber was hätte ich denn machen sollen?«
    Hadda nahm Nutbrown den Flachmann aus der Hand

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