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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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feilschen, aber Toby meinte, das hätte keinen Sinn.«
    Er hatte recht, dachte Hadda verbittert. Die konnten von Glück sagen, dass sie ihnen überhaupt noch was gelassen hatte.
    Und außerdem war Toby zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon dabei gewesen, die Zukunft zu planen. Erst würde er die Scheidung durchpeitschen, dann Imo heiraten. Aber falls er gedacht hatte, er würde dadurch wieder vollen Zugriff auf seine illegal erworbenen Gelder erhalten, dann kannte er Imo offensichtlich nicht so gut, wie er gedacht hatte!
    Anders als er selbst, der sie offensichtlich überhaupt nicht kannte.
    Oder vielleicht kannte er sie nur allzu gut, hatte es sich aber nie richtig eingestanden.
    Drei Bedingungen hatte sie ihm gestellt, als Preis für ihre Hand. Vermögen, Bildung, gesellschaftlicher Schliff. Er war als armer, dummer Tölpel fortgegangen und vielleicht nicht unbedingt als reicher vornehmer Gentleman zurückgekommen, aber doch als ein Stück geschmeidiger Ton, den sie nach ihren Vorstellungen formen konnte.
    Sie hatte ihren Teil der Abmachung eingehalten, mehr oder weniger. Und dann musste sie erfahren, dass er seinen brechen würde. Es spielte keine Rolle, dass der Verlust seines Vermögens nicht seine Schuld war, es zu besitzen war Teil des Vertrages gewesen.
    War ihre Ehe denn wirklich niemals mehr gewesen? Das Gefühl hatte er nicht gehabt. Aber was für ein Gefühl hatte er eigentlich gehabt?
    Jedenfalls nicht das Gefühl, dass sie hinter seinem Rücken rumvögelte. Aber wenn er das jetzt hörte …
    Er sagte: »Dann hat sich für sie ja alles ganz gut entwickelt, nicht? Ich meine, dass sie und Toby auf diese Art zusammengekommen sind. Läuft alles gut bei ihnen?«
    »Scheint so«, sagte Nutbrown. »Sie haben so ihre Höhen und Tiefen, schätze ich. Wie wir alle, was? Und du kennst ja Toby, der gönnt sich immer gern seine kleinen Bürofreuden nebenher. Pippa sagt, sie würde ihm die Eier abschneiden, aber Imo scheint das nicht zu stören. Aber die beiden kennen sich ja auch schon furchtbar lange.«
    »Das stimmt. Ihr wart schon dicke Freunde, lange bevor ich aufgetaucht bin. Also, wie lange haben die beiden es schon getrieben, was würdest du sagen?«
    Diesmal waren seine Gefühle so unüberhörbar, dass sie selbst Nutbrowns Panzer aus Achtlosigkeit durchdrangen.
    »Ach, komm schon, Wolf, bringt doch nichts, in der Vergangenheit rumzuwühlen, alles Schnee von gestern, was?«
    »Natürlich. Trotzdem, rein interessehalber, was würdest du schätzen, wie lange?«
    »Keine Ahnung. Ich denke mal, mit Unterbrechungen, solange ich die beiden kenne. Hatte aber nie was zu bedeuten, die waren ja schon ewig befreundet, war doch bei uns allen so …«
    Bei uns allen! Hatten die es alle miteinander getrieben? Sich gegenseitig ausprobiert, Vergleiche angestellt …
    Denk nicht an so was. Nicht jetzt.
    »Ja, klar. Also immer wenn sich zwei von euch getroffen haben und ihr ein bisschen Zeit hattet, seid ihr für einen Quickie in die Büsche verschwunden, ja? Absolut verständliches Verhalten. Bei Packratten!«
    Das wütende Knurren, mit dem er das letzte Wort aussprach, ließ Nutbrown aufspringen. Bei der jähen Bewegung erhob sich auch der Hund und fletschte die Zähne.
    »Ganz ruhig, Wolf. Dreh nicht gleich durch. Ich weiß noch gut, wie du sein kannst. Du willst mir doch nicht noch mal eine blutige Nase verpassen, oder?«
    Hadda atmete tief durch und brachte sogar ein kurzes Lächeln zustande, als auch er sich erhob.
    »Keine Sorge, Johnny«, sagte er. »Ich bin nicht mehr der Alte. Ist ja keiner von uns, was? Tempus fugit . Die Vergangenheit ist vorbei. Was zählt, ist die Zukunft.«
    »Du ahnst ja gar nicht, wie froh ich bin, dass du das sagst, Wolf«, versicherte Nutbrown und sah ehrlich erleichtert aus. »Nicht, dass ich das bezweifelt hätte. Ich hab versucht, das den beiden anderen zu erklären. Kein Grund zur Sorge, freuen wir uns doch einfach, dass Wolf aus diesem grässlichen Gefängnis raus ist. Weißt du was? Komm doch mit mir zurück ins Haus und sprich mit Pippa. Sag ihr, dass der Plan, Poynters zu verkaufen und das Land zu verlassen, völliger Kokolores ist.«
    »Sehr verlockend«, sagte Hadda. »Aber heute nicht. Keine Bange, ich sorge schon dafür, dass die Sache zwischen Pippa und mir wieder ins Lot kommt, und zwar sehr bald, okay? Aber vielleicht solltest du ihr vorerst lieber nicht sagen, dass du mich gesehen hast. Der richtige Zeitpunkt will sorgfältig gewählt sein.«
    »Wenn du meinst, Wolf«, sagte

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