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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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meine, wem denn sonst … Ach so, das war ein Witz. Haha.«
    »Wer keinen Spaß versteht, soll zu Hause bleiben, was, Johnny? Nur interessehalber, wie viel wusste Imo über euer spezielles Finanzgebaren bei Woodcutter, ehe die Ebbe einsetzte und der ganze Dreck am Strand ans Licht kam?«
    Er sprach so zwanglos wie möglich, aber ein scharfsichtigerer Mann hätte die Anspannung in seiner Stimme bemerkt.
    »Nichts, absolut nichts, in der Hinsicht musst du dir keine Gedanken machen, Wolf«, sagte Nutbrown beruhigend. »Nein, sie hatte überhaupt nichts damit zu tun. Aber als wir dann anfingen, nach Auswegen zu suchen, da musste sie natürlich informiert werden.«
    »Wieso das?«, fragte Hadda.
    »Versteh doch, da braute sich richtig was zusammen, das konnte ich schon aus der Ferne sehen. Wie gesagt, ich hatte Mühe, Toby und Pippa davon zu überzeugen. Die beiden sind prima Organisatoren, aber wenn es um Wirtschaftsdinge geht …«
    Er lächelte duldsam. Um zu überleben, braucht jeder einen Blickwinkel, von dem aus er auf alle anderen herabschauen kann, dachte Hadda. Bei manchen ist das der Intellekt, bei manchen das gute Aussehen, bei manchen die Religion.
    Was ist es bei mir?, fragt er sich.
    Rache , lautete die unwillkommene Antwort.
    »Ich glaub, ich versteh das nicht ganz«, sagte er. »Wieso Imo informiert werden musste, meine ich.«
    »Wenn du mit ihr zusammen aufgewachsen wärst wie wir Übrigen, dann wüsstest du’s«, sagte Johnny. »Alle Pläne, die wir früher machten, funktionierten immer nur, wenn Imo dafür war. Wenn sie kein Interesse hatte, kamen sie nur schleppend voran. Aber wenn sie dagegen war, konntest du gleich einpacken.«
    »Und deshalb habt ihr meine Frau gebeten, bei dem Plan mitzumachen, alle Schuld auf mich abzuwälzen, richtig?«
    »Nein, Wolf, so einfach war das nicht«, sagte Nutbrown eifrig. »Ich meine, du wärst doch sowieso als Erster drangewesen, sobald die Sache rauskam.«
    »Wie bitte?«, sagte Hadda, der seinen Ohren nicht trauen wollte.
    »Na ja, du hattest schließlich das Sagen, oder etwa nicht? Woodcutter war dein Baby. Es hätte doch keiner geglaubt, dass du keine Ahnung hattest, was da gelaufen war. Ich weiß noch, dass ich manchmal selber gedacht hab, Wolf muss doch einfach mitkriegen, was wir hier machen!«
    Seine Stimme hatte einen leicht vorwurfsvollen Ton angenommen. Lass dich nicht provozieren!, dachte Wolf.
    Und Johnny hatte sogar nicht ganz unrecht!
    »Vielleicht hab ich meinen Freunden einfach ein bisschen zu sehr vertraut«, sagte er.
    »Na ja, stimmt, das auch«, sagte Nutbrown, der sich jetzt ein wenig kleinlaut anhörte, aber nicht sehr. »Betrachte die Sache doch mal von unserem Standpunkt aus, Wolf. Du hättest sowieso eins aufs Dach gekriegt, du warst der Leitwolf, du hattest die Verantwortung. Da hätte es doch nichts gebracht, wenn man uns andere auch drangekriegt hätte.«
    »Und Imo war damit einverstanden?«
    »Oh ja. Nachdem Toby und Pippa es ihr erklärt hatten.«
    »Du warst nicht dabei?«
    »Nein. Hätte doch nichts gebracht, wenn wir ihr alle auf die Pelle gerückt wären.«
    »Sehr rücksichtsvoll«, sagte Hadda. »Hattest du den Eindruck, sie mussten mit Engelszungen auf sie einreden?«
    »Eigentlich nicht. Jedenfalls nachdem sie das mit dem Geld begriffen hatte.«
    »Welches Geld?«
    »Das Geld, das wir beiseitegeschafft hatten«, sagte Johnny geduldig, als würde er einem Kind etwas erklären. »Die Sache war die, nachdem wir durch den Zusammenbruch der Märkte bloßgestellt worden waren, war Woodcutter praktisch im Eimer. Das Betrugsdezernat würde sich vor allem auf dich stürzen, dein gesamtes Vermögen beschlagnahmen und letztlich veräußern. Das einzige Geld des Unternehmens, das gerettet werden konnte, waren die Summen, die Toby und ich umgeleitet hatten.«
    Es sagte das, als erwartete er ein Schulterklopfen.
    »Und wenn die Ermittler dich und Toby ins Visier genommen hätten, hätten sie keine Ruhe gegeben, bis sie das Geld gefunden hätten«, sagte Hadda langsam. »Und selbst wenn ihnen das nicht gelungen wäre, hätten sie dafür gesorgt, dass ihr eine verdammt lange Zeit hättet schmachten müssen, ehe ihr was von der Kohle gehabt hättet.«
    »Ganz genau. Du siehst also, Imo musste nicht lange überlegen. Wie man es auch drehte und wendete, du würdest untergehen. Aber wenn wir uns aus der Sache raushielten, wäre sie wenigstens nicht mittellos.«
    »Wie viel hat sie verlangt?«
    »Die Hälfte. Ich glaube, Pippa wollte mit ihr

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