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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Rhythmus, der mir förmlich durch den ganzen Körper drang. Ich ging darauf zu. Und dann sah ich ihn im Licht der frühen Morgensonne, das schräg durch die Bäume fiel, am Rande einer Lichtung, groß, blond, nackt bis zur Taille, und schon schweißnass von der Anstrengung, obwohl die Morgenluft noch kühl war.
    Ich setzte mich auf einen alten Baumstumpf und beobachtete ihn, erfreute mich an seiner Stärke, seiner Energie, seinen kraftvollen rhythmischen Bewegungen. Er hielt inne, um sich mit einem großen roten Taschentuch über die Stirn zu wischen. Und dann, obwohl ich keinen Laut von mir gegeben hatte, bemerkte er mich.
    Er stand da und sah mich einen Moment lang an, dann kam er auf mich zu. Er hielt noch immer seine Axt in der Hand. Ich weiß noch, wie groß mir die Schneide so dicht neben meinem Kopf vorkam, und er selbst sah aus wie ein Riese, der über mir aufragte.
    Er sagte: ›Sie sollten hier lieber nicht sitzen, Mylady. Der Baum fällt gleich.‹
    Ich sagte nichts, sog einfach nur seine Nähe in mich auf. Seine Gürtelschnalle war höchstens dreißig Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Fast ohne zu überlegen, griff ich nach oben und begann, sie zu öffnen. Er erstarrte kurz, und ich dachte schon, er würde zurückweichen.
    Dann entspannte er sich.
    Und dann hatte ich den berauschendsten Sex, den ich bis dahin erlebt hatte.«
    Sie verstummte. Ihre Gesichtszüge waren weicher geworden, ihr Körper entspannt, und ihre Augen blickten irgendwohin, in eine andere Zeit.
    Imogen sagte kalt: »Und wie war es für ihn, Lady Chatterley?«
    Kira nahm Haltung an und war wieder sie selbst.
    »Ganz gut, denke ich. Er hat nichts dazu gesagt. Als es vorbei war, hatte er nichts Eiligeres zu tun, als sich zu entschuldigen, als wäre die Initiative von ihm ausgegangen! Männer können furchtbar arrogant sein, findest du nicht? Er stammelte irgendwas von wegen, seine Frau hätte ein paar Monate zuvor ein Kind bekommen und es wäre zwischen ihnen beiden noch immer nicht alles wieder so wie vorher und so weiter. Ich vermute, er hatte schon einige Zeit vor der Geburt keinen Sex mehr bekommen und würde wahrscheinlich auch in absehbarer Zukunft keinen bekommen, weshalb er diesen frustrierenden Zustand als Erklärung für seine unverzeihliche Frechheit anführte, mich gevögelt zu haben. Seine Hauptsorge schien zu sein, dass ich unser kleines Rendezvous in die Welt hinausposaunen würde!
    Tja, wie du dir vorstellen kannst, ging mir sein Gestotter bald auf die Nerven. Ich richtete mich wieder her und versicherte ihm dann, ich hätte ganz bestimmt nicht die Absicht, irgendjemandem zu verraten, dass ich mich mit einem gemeinen Holzfäller eingelassen hatte. Und ich fügte hinzu, falls ich je den leisesten Verdacht schöpfte, und sei es nur durch ein Wort, einen Blick, ein Kopfnicken oder ein Augenzwinkern, dass er irgendwem davon erzählt hatte, wäre er noch am selben Tag seine Arbeit und sein Dienstcottage los.«
    Imogen hörte nicht mehr zu. Sie hatte begonnen, im Kopf Berechnungen anzustellen.
    »Was sagtest du, wie viele Monate nach Wolfs Geburt ist das passiert?«
    »Wer hat denn irgendwas von Wolf gesagt?«
    »Die Haddas hatten nur ein Kind. Wie lange?«
    »Zwei, drei Monate«, sagte Kira.
    »Und ich bin fast genau ein Jahr jünger als Wolf … Großer Gott, Mutter, was willst du damit sagen? Dass du mich meinen Halbbruder hast heiraten lassen?«
    Interessanterweise erregte der Gedanke sie ebenso sehr, wie er sie entsetzte.
    Lady Kira zuckte die Achseln.
    »Warum denn nicht? Früher hat man Ehen zwischen noch engeren Verwandten mit einem Augenzwinkern akzeptiert, um die Erblinie rein zu halten. Gut, das trifft hier natürlich nicht zu. Zunächst mal hatte ich ja nichts dagegen, dass du dich mit einem Holzfäller vergnügst, genau wie ich das getan hatte, aber die Vorstellung, dass du den Mann tatsächlich heiraten würdest, fand ich nahezu obszön. Dann hast du mir gesagt, du seist schwanger, aber nicht von ihm. Und ich dachte, warum nicht? Damit hätte der kleine Bankert einen Namen. Außerdem war Hadda mit besseren Manieren und mit Geld in der Tasche zurückgekommen, und ich traute ihm mit seiner verbindlichen Art zu, noch sehr viel Geld zu machen. Ich fand, dass er für ein paar Jahre eine gute Übergangslösung wäre, bis du ihn satt hättest und jemand Besseres auftauchen würde.«
    Imogen sagte: »Aber er war mein Bruder!«
    »Halbbruder. Und da du klargestellt hattest, keine Kinder mehr zu wollen, erschien mir

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