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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Dass ihre Freundin so weit ausholte, um etwas zu erzählen, war normalerweise nicht ihre Art. Theresa lag etwas Schweres auf dem Herzen, so viel wurde ihr jetzt auch klar.
        Liebevoll umfasste Karl Theresas Hand. „Du kannst mir alles sagen, das weißt du Schätzchen.“
        Natürlich wusste Theresa, das, aber das war etwas, was er nun wirklich nicht wissen wollte.
        „Also ich war gerade am Zahlen“, setzte sie erneut an, „als mein Blick auf die Straße fiel. Und wen sehe ich da vorbeispazieren?“
        Angestrengt sah Karl sie an. „Ja?“
        „Es war Lee. Händchen haltend und dämlich kichernd. Hat mich nicht bemerkt in seiner … seiner … ach, lassen wir das.“
        Karl entwich alle Farbe. „Was?“ Laut polternd krachte sein Stuhl rückwärts, als er aufsprang.
        Der Kellner, der mit den Doppelten an den Tisch trat, wich erschrocken zurück, was Karl jedoch nicht davon abhielt, sich ein Glas zu greifen und mit einem Zug herunterstürzte.
        „Noch einen“, fuhr Karl den armen Kerl an. Eilig stellte er die Gläser vor Luisa und Theresa ab und eilte mit eingezogenem Kopf davon.
        „War es denn überhaupt eindeutig?“ Langsam strömte wieder Farbe in Karls Gesicht.
        „Der Kuss auf jeden Fall“, sagte Theresa geknickt.
        Hörbar schnappte Karl nach Luft. „Dieser Schweinehund“, murmelte er.
        Tröstend umfasste Theresa seine Hand. „Ach Karli-Schatz, es tut mich so leid. Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst.“
        Ruckartig entzog er seine Hand. „Sorry, aber ich muss gehen. Ich brauch Zeit um das, zu verdauen.“ Er zählte ein paar Geldscheine auf den Tisch. „Ich melde mich“, wandte er sich noch einmal um und eilte davon.
        Unsicher starrte der Kellner auf den leeren Platz von Karl.
        „Ist schon in Ordnung.“ Luisa nahm ihm den Drink aus der Hand und trank Karls Glas aus. „Wow“, schüttelte sie sich. „Das sind ja Neuigkeiten.“
        Bedrückt sah Theresa auf den Tisch. „Ich musste es ihm sagen, oder?“
        „Natürlich musstest du das.“ Aufmunternd legte Luisa den Arm um ihre Freundin. „Ich war ja sowieso gegen die Hochzeit. Und du hattest doch ein kein gutes Gefühl dabei.“
        „Ich weiß, aber so etwas hab ich Karl nicht gewünscht.“
        „Das haben wir beide nicht.“
        Stumm saßen sie zusammen. In Gedanken zupfte Theresa eine Serviette in ihre Einzelteile auseinander.
        „Eigentlich wäre ich aber schon gerne seine Brautjungfer geworden“, seufzte sie auf. „Seine Hochzeit wäre bestimmt das Ereignis des Jahres geworden.“
        Sie fühlte sich unglaublich schuldig. Karl war so sehr in seiner Rolle als Braut oder auch Bräutigam aufgegangen. Sie hatte ihn nie gefragt, als was er sich eigentlich selbst sah. Und jetzt war es zu spät.
        „Wie ist eigentlich deine Besprechung in der Redaktion verlaufen?“, wollte Theresa wissen, um sich etwas abzulenken. Die Aufregung um Karl hatte Luisas schlagzeilenträchtiges Bild fast in den Hintergrund gedrängt.
        „So, lala“, erwiderte Luisa. „Heiner denkt noch über meinen Artikel nach, aber für die morgige Ausgabe wird er ihn aber auf keinen Fall mehr reinnehmen.“ Luisa seufzte auf. Das hätte sicherlich was ganz Großes werden können. Doch irgendwie spürte sie, dass Heiner sich nicht mit dem Kiensle anlegen wollte. Darüber wollte sie aber nicht gerade jetzt nachdenken. Wirkliche Sorgen machte sie sich jetzt um Karl. „Warum hat Lee das nur getan?“, überlegte sie laut. „Ich meine, er hat doch in Karl einen attraktiven, erfolgreichen Mann. Warum geht er dann fremd?“
        „Keine Ahnung. Sven brauchte doch damals auch keinen Grund.“
        „Ich glaube“, zog Luisa ihre Lippen kraus, „bei dir war das damals schon etwas anderes.“
        „Versteh ich nicht. Was war daran denn anders?“
        Luisa wusste, dass sie jetzt äußerst vorsichtig sein musste. Am liebsten hätte sie gar nicht darauf geantwortet, aber Theresa hielt ihren Blick fest. „Bitte sei aber nicht böse“, versuchte Luisa schon im Vorfeld die Wogen zu glätten. „Du hast ja nicht besonders viel Wert auf dein Äußeres gelegt, und sind wir doch mal ehrlich, das burschikose Girlie ist auf Dauer nicht wirklich einfach zu ertragen.“
        „Du spinnst doch“, fuhr Theresa sie beleidigt an. „Sven hat mich doch so kennen gelernt.“
        „Ich weiß, aber Menschen verändern sich,

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