Rache zum Dessert (German Edition)
genauso wie ihre Wünsche.“
„Sorry, aber ich kapier nicht, was du mir sagen willst.“
„Egal“, verwarf Luisa die Gedanken. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um Theresa auf einstige Fehler hinzuweisen.
„Und, was machen wir jetzt mit Karl?“, ließ es auch Theresa dabei bewenden.
„Das, was wir bei dir auch getan haben, ihn aufheitern. Ich hoffe nur, dass er nicht auf die Idee kommt, in dein Geschäft einzusteigen.“
Theresa musste lachen. „Das wär ein Knaller. Aber mal im Ernst, glaubst du mir jetzt endlich, das man sich der Illusion einen treuen Mann zu bekommen, nicht mehr hingeben darf?“
„Vielleicht hast du Recht“, sinnierte Luisa bitter. „Aber was hat man denn dann noch?“
„Weiß nicht - n´ Haufen Geld vielleicht? Und was man erst beim Friseurbesuch einsparen kann.“ Leicht knuffte Theresa ihre Freundin in die Seite, um sie aufzuheitern.
„Hä … wieso denn beim Friseur?“
„Es ist teuer, wenn man die grauen Haare, die man von der Scheidung bekommt, ständig nachfärben muss.“
Luisa runzelte die Stirn. „Du wirst immer zynischer. Mit dieser Einstellung wirst du nie einen Mann bekommen.“
„Will ich doch gar nicht“, erklärte Theresa. „Und jetzt lass uns gehen.“
Als sie sich erhoben, hatten sie tatsächlich mehr als einen Leichten sitzen. Mit verschwommenem Blick sah sich Theresa noch einmal verstohlen um und ertappte Michael dabei, wie er ihnen hinterher sah. Abfällig verdrehte er seine Augen, als er ihren Blick bemerkte. Dann widmete er sich wieder seinen Unterlagen.
Idiot, dachte sie und versuchte so würdevoll, wie es unter diesen Umständen überhaupt machbar war, zu gehen.
25
Überrascht starrte Theresa die Frau, die in ihrem Büro stand, an. „Margret? Margret Kopnick?“
Lächelnd blickte Margret ihr entgegen. „Hallo Theresa.“
Theresa erhob sich und ging um ihren Schreibtisch herum. „Was machst du … äh … sie hier?“
„Belassen wir es beim Du“, reichte Margret ihr die Hand.
Konsterniert erwiderte Theresa den Händedruck. Sie war immer noch viel zu überrascht, ihrer verhassten Kollegin von einst gegenüberzustehen.
„Du siehst gut aus“, musterte Margret sie anerkennend. „Wer hätte gedacht, dass die notorische Zu-spät-Kommerin es doch noch einmal zu etwas bringt.“ Interessiert blickte Margret sich in Theresas Räumen um. „Nett hast du es hier.“
Theresa beobachtete, wie Margret in dem kleinen Büro herumspazierte und Bilder von dumm aus der Wäsche blickenden Männern und Dankesschreiben an der Wand studierte. Sicherlich, das war nicht jedermanns Geschmack, aber schließlich war das hier eine Racheagentur.
Vor einem gerahmten Dankesbrief blieb Margret länger stehen. Leer blickte sie darauf. Larissa Bartsch schrieb, wie gut der kleine Denkzettel ihrer Ehe getan hatte, und dass sie nun mit ihrem Mann in den zweiten Frühling startete. Es war rührend. Mittlerweile war dies sogar zu einer ihrer Lieblingsgeschichten geworden, da diese eine der wenigen war, die mit einem Happy End geendet hatte.
Herr Bartsch, ein TÜV-Angestellter, war gerne für etwas Zuwendung hübscher Damen bereit, über kleinere Mängel hinwegzusehen. Nichts, was die Sicherheit wirklich beeinträchtigte, aber seine Frau war weder von seiner Arbeitsmoral noch von seinem triebhaften Benehmen angetan.
So war sie bei Theresa erschienen und hatte um einen kleinen Denkzettel gebeten. Seine Schwäche kennend, arbeitete Theresa einen Plan aus.
Kurz vor Feierabend fuhr sie bei Herrn Bartsch vor, um ihrem Wagen eine neue Plakette verleihen zu lassen. Natürlich ging die Überprüfung glatt und reibungslos über die Bühne. Dafür hatte Theresa lediglich ein naiv, dämliches Dauergrinsen aufsetzen müssen, eine fast platzende Jeans übergestreift und ihr Dekolletee unters Kinn geschnallt. Immer wieder hatte sie wie zufällig seine Hand berührt, und ihn aus großen Augen angesehen. Einige Lobhudeleien taten ihr Übriges. Sie hatte ihm vorgeschwärmt, was er doch für schöne Hände hatte, die sie ganz klar unter der Dreck- und Ölschicht erkennen konnte. Seine Frau konnte sich glücklich schätzen, damit berührt zu werden, was er sicherlich genauso sinnlich tat, wie bei den vielen Karosserien. Freudig erregt hatte er ihre Schmeicheleien entgegen genommen, und die
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