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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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gewisse Etwas nicht, und sie dennoch begrapschen oder zu einem »Drink« zu überreden versuchen? Sie verstand es einfach nicht.
    Bei Derek wusste sie immerhin, woran sie war. Sie wusste, dass er sie begehrte. Daran ließ er keinen Zweifel.
    »Na, dann gehen wir doch noch woanders einen trinken«, sagte er und strich ihr mit der Hand leicht über die rechte Brust. Sie schauderte und schob seine Hand weg.
    »Nein«, sagte sie und warf ihr Haar zurück. »Ich muss nach Hause. Wenn ich jetzt nicht gehe, verpasse ich meine Bahn.«
    »Komm mit mir«, sagte Derek. »Ich habe hier gleich um die Ecke ›ne hübsche kleine Bude.«
    »Über dem Puff?«, sagte Maggie. »Wofür hältst du mich!«
    Derek sah sie gekränkt an. »Über einem Herrenkino. Und es ist wirklich schön dort.«
    »Aha. Also tatsächlich über dem Puff«, sagte Maggie. »Nein, danke, Derek.« Sie sah auf die Uhr. »Du solltest jetzt gehen.«
    Derek schob die Hände in seine Taschen. »Liebes, du bringst mich um.«
    »Du Armer«, sagte sie. »Gute Nacht.«
    In den vergangenen Wochen hatte Maggie festgestellt, dass Nigel zum Teil recht hatte. Derek war eine zwielichtige Gestalt. Als er gegangen war und Maggie den Pub abgeschlossen hatte, beschloss sie, zur U-Bahn einen Umweg zu machen. Derek hatte ihr oft genug von seinem Amours du Derek vorgeschwärmt, und sie wanderte über die Brewer Street, blickte in verschiedene Gassen und Nebenstraßen und entdeckte schließlich, was sie gesucht hatte.
    Das Neonschild summte laut. Es stellte eine Palme und ein Mädchen im hawaiianischen Baströckchen dar – warum ausgerechnet dieses Bild, war ihr ein Rätsel –, darüber prangte der Name Amours du Derek. Die Doppeltür war verschlossen, sie konnte also nicht hinein, aber sie war dennoch beeindruckt. Also hatte er nicht gelogen. Er besaß tatsächlich ein Theater.

    Derek wusste, wie er sie zu nehmen hatte. Als Maggie am nächsten Abend hinter der Theke stand und sich alle Mühe gab, nicht darauf zu hoffen, dass er endlich hereinschneite, wurde die Tür aufgestoßen. Derek trug einen karierten Mantel mit Samtkragen, und seine Goldkette schimmerte im dämmrigen Licht des Pubs. Im Arm hatte er eine Blondine mit Lockenmähne, und während beide auf die Theke zuschlenderten, wanderte seine Hand wie beiläufig zu ihren Rippen, um ihr die Seite der Brust zu liebkosen.
    »Daisy, Daisy«, sagte er und knabberte an ihrem Hals. Dann wandte er sich an Maggie, als seien sie alte Kumpels aus Kindertagen: »Hallöchen, meine Liebe. Reich uns mal eine Flasche eures besten Champagners.«
    »Sofort«, sagte sie automatisch. Sie würde ihm nicht zeigen, dass sie eifersüchtig war.
    »Danke, Püppchen.« Er drückte Daisy herzhaft den Hintern und sagte: »Daisy und ich schauen mal im Hippodrom vorbei, dann geht’s weiter zu Sheekey’s, um ein Häppchen zu essen. Wir bleiben also gar nicht lange.« Er blies nonchalant auf seine Fingernägel.
    »Okay«, sagte Maggie und warf das Haar zurück, als sie sich umdrehte und die Gläser holte. »Klingt toll. Dann wünsche ich euch einen schönen Abend.«
    »Oh, den werden wir haben«, antwortete Derek fröhlich.
    Nigel stand etwas abseits und beobachtete die Szene. Er sagte nichts, aber er sah den hellen Schimmer in Maggies Augen, die Wangen, die sich röteten, und schüttelte resigniert den Kopf. Arme, dumme Maggie. Warum Derek? Warum musste sie sich ausgerechnet in ihn verlieben?

    Zwei Wochen lang ließ er sich nicht mehr blicken.
    Und als er dann schließlich das Black Horse betrat und sie fragte, ob sie nicht nach Feierabend noch mit ihm etwas essen gehen wollte, zögerte sie allerhöchstens eine Sekunde, bevor sie ja sagte.

5
    E s dauerte nur zwei Abendessen und drei Gläser Wein, bis Derek Maggie endlich zu sich nach Hause locken konnte. Es war ein warmer Frühlingsabend, als sie von Andrew Edmunds, Restaurant und Künstlercafé, kamen und Dereks Einzimmerwohnung hoch oben in der Beak Street betraten. Sie war weiß gestrichen und fast leer bis auf einen Kassettenrekorder, einen Stapel LPs, ein Bett, das man aus der Wand klappte, einen Tresor und vier Kartons, die vor Papieren und Geldscheinen überquollen. In einer Ecke standen drei Fernsehapparate.
    »Die sind in Farbe«, sagte Derek und warf seine Schlüssel auf den Boden. »Kennst du zufällig jemanden, der einen Farbfernseher will? Ich kann ihm einen guten Preis machen, sag ihm das.«
    »Äh – nein«, sagte Maggie, die im Türrahmen stehen geblieben war und den Riemen ihrer

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