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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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seine Hände. »Amber, meine Liebe, ich fürchte, das geht einfach nicht mehr.«
    »Macht nichts«, sagte sie hastig. Sie wollte das Thema beenden, bevor er sie demütigte, obwohl es sie eigentlich nicht mehr besonders kümmerte. »Hör zu, Leo, ich bin gekommen, um ein paar Dinge für Mum zu regeln, die ja wieder nach England zurückgekehrt ist.« Sein Blick wurde glasig. Er hörte nicht mehr zu, sobald er das Kommando abgab. »Ich will nicht vorsprechen oder eine Filmrolle ergattern. Ich werde nach New York ziehen.«
    »Okay, schön … Und was machst du dort?« Er sah sie kaum an, sondern strich über den Briefbeschwerer aus Onyx, der auf seinem Tisch stand. Sie ahnte, dass er sich wünschte, sie würde wieder gehen, damit er sich die nächste Line reinziehen konnte.
    »Ich steige aus dem Filmgeschäft aus«, sagte sie. »Und ich singe wieder.« Sie lachte und hoffte, dass sie sich überzeugend anhörte. »Entstaube die Gitarre. Ich arbeite mit einem Produzenten. Wir nehmen ein Album auf.«
    Sie glaubte schon, dass er sich ganz verabschiedet hatte, da eine lange Weile Schweigen herrschte, nachdem sie geendet hatte, aber plötzlich blickte er auf.
    Und lächelte. Und dann lachte er. Laut.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ähm – ja.« Amber nickte.
    »Du? Du singst wieder? Du? « Leos Stimme triefte vor Sarkasmus. »Amber, Liebes, was redest du denn da?«
    »Wie ich schon sagte, Leo. Ich …«
    »Ja, ja, ich hab’s durchaus gehört.« Er lachte wieder. »Das ist doch wohl ein Witz! Du? Oh, Amber, das ist absolut lächerlich. Bitte, sei nicht beleidigt, aber vielleicht solltest du ein paar Dingen ins Auge sehen. Wie kommst du auf die Idee, singen zu wollen? Du hast keine Stimme – überhaupt keine. Spinnst du?«
    »Ich habe keine Stimme, weil du sie mir genommen hast«, antwortete sie tapfer, aber er hörte nicht zu.
    Stattdessen lachte er weiter. »Amber, hör zu. Niemand will Platten von Amber Stone kaufen. Das ist doch Schwachsinn. Verzeih mir bitte.«
    Amber stand auf. Es kam ihr vor, als würde sie sich selbst von einer Zimmerecke aus beobachten, als sei sie eine der Sicherheitskameras, die hier überall angebracht waren. Sie war erstaunt, wie ruhig sie sich fühlte, wie klar sie plötzlich sah. Und sie dachte daran, dass es eine Zeit gegeben hatte, da eine solche Reaktion sie vernichtet hätte, weil sie ihm ausgeliefert gewesen war.
    Aber nun war sie stärker. Matt glaubte an sie. Er vertraute ihr, und sie vertraute ihm – seinem Geschmack, seiner Weltsicht –, und sie vertraute ihm weit mehr, als sie Leo je vertraut hatte.
    »Schade, dass du so denkst«, sagte sie und musterte ihn. Seine Pupillen waren geweitet, und er schwitzte. »Du tust mir leid, Leo.«
    »Oh, verschwinde, du dumme kleine Schlampe«, sagte er, als könne er es plötzlich keine Sekunde mehr ertragen. »Fick dich, Amber. Ich will dich jedenfalls nicht mehr ficken. Du warst es echt nicht wert. Deine Schwester auch nicht, aber sie wollte es wenigstens, die fette Kuh. Ich weiß gar nicht, wieso …«
    Ohne ein weiteres Wort wandte Amber sich um und ging den Flur entlang auf Sallys ehemaliges Büro zu. Sie steckte den Kopf durch die Tür. »Lotte, ich muss jetzt wieder gehen. Ich habe Leo versprochen, Ihnen Bescheid zu sagen – er braucht Sie in seinem Büro.«
    Lotte starrte sie an. »Er sagte, sofort«, fügte Amber scharf hinzu.
    »Oh. Okay.« Mit ängstlicher Miene packte Lotte einen Notizblock und ihr iPhone und hastete hinaus.
    Ruhig, ganz ruhig. Vielleicht sind sie gar nicht mehr da. Amber zog einen Zettel aus der Tasche und stellte die Kombination im Safe ein, zurück, vor, noch einmal vor, zurück … klick, klick, klick …
    Sie hatte Glück. Niemand hatte seit Sallys Kündigung den Safe angerührt, entweder weil niemand die Kombination kannte oder weil man sich einfach an das Ding in der Ecke, auf dem Ablagekorb und Gummibaum standen, gewöhnt hatte.
    Drei Videobänder, säuberlich gestapelt ganz hinten an der Wand des metallenen Innenraums.
    Amber nahm sie, steckte sie in ihre Tasche und verließ rasch, aber ruhig das Gebäude.
    »Schön, dass Sie mal wieder da waren«, rief Alice am Empfang, als sie ging.
    »Danke, Alice«, erwiderte Amber, »bis bald vielleicht.«
    Draußen im hellen Sonnenschein schob sie die Sonnenbrille über ihre müden Augen. Ja, sie stieg aus dem Filmbusiness aus, aber das hieß ja nicht, dass sie keine gute Schauspielerin mehr war …

58
    S ie rief Chelsea an, um ihr zu sagen, dass sie unterwegs

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