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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Rücklauf, und das Gerät begann zu surren. Chelsea nahm ihr Glas und kippte den Rest Wein herunter. Amber kaute an ihrem Nagel. Als Chelsea das Glas abstellte, wollte sie nach der Fernbedienung greifen. »Nicht, Chelsea«, sagte Sally. »Lass es noch weiter – Oh!«
    Sally hatte auf Play gedrückt.
    Das schwarzweiße Bild zeigte Leos Büro zu Hause, den großen geschnitzten Schreibtisch, der angeblich der gleiche war wie im Oval Office, und Leo, der sich über etwas beugte … über jemanden beugte …
    Sie konnten seinen Rücken sehen, das durchgeschwitzte Hemd, und er bewegte sich rhythmisch gegen den Tisch, stieß vor und zurück wie ein Kolben, und Amber musste die Augen zusammenkneifen, um zu erkennen, was sich da genau tat …
    »Oh, Shit«, stieß sie aus, und ihre Hand flog zu ihrem Mund. Sally ließ die Fernbedienung fallen.
    Maria lag wie ein Sack auf dem Tisch, so jung und so dünn und zart, dass sie unter Leo fast verschwand. Ihre Augen waren zugekniffen, aber der Mund aufgerissen; sie schrie offenbar, und sie schlug und kratzte ihn, aber Leo hatte beide Hände auf ihre Brust gestemmt und hielt sie auf der Tischplatte fest.
    Ihre dünnen Beine traten links und rechts von seiner Hüfte ins Leere. Man sah, mit welcher Kraft er gegen ihre Brust drückte, und ganz plötzlich erschlaffte ihr Körper, und sie hörte auf, sich gegen ihn zu wehren. Leo jedoch hörte nicht auf.
    Die drei Frauen vor dem Bildschirm waren totenstill geworden.
    Sally biss sich auf die Unterlippe. »Lasst uns ein Stück zurückspulen«, sagte sie leise. »Und nachsehen, wie viel wir haben.«
    Sie ließ das Video zurücklaufen bis zu einer Stelle etwa zehn Minuten vorher, an der Leo Maria in sein Büro schubste. Maria schwankte, als sei sie betrunken.
    »Der hat ihr irgendwas gegeben«, sagte Chelsea heiser. »Mistkerl.«
    Sie sahen, wie Leo sie auf den Tisch setzte. Er streichelte ihre Wange, dann drückte er sie zurück. Sie lachte, aber plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck.
    Sally drückte die Stopptaste. »Ich will das nicht mehr sehen«, sagte sie und legte die Fernbedienung behutsam auf den Tisch. »Wir haben genug.« Mit einer Hand fuhr sie sich durchs Haar.
    »Wartet. Ich will mich vergewissern.« Chelsea drückte Play und sah es sich erneut an. Dann lachte sie. »Das wird ihn ein für alle Mal vernichten. Ich hab’s geschafft!« Sie ballte die Fäuste. »Ich meine , wir haben es geschafft. Jetzt bringen wir ihn zur Strecke.«
    Sie schenkte sich Wein nach und lachte wieder. Ihre Augen funkelten so lebendig, dass sie Funken zu sprühen schienen. Amber konnte ihre Schwester nur wortlos ansehen. Und als Sally das Band anhielt, aufstand und es aus dem Gerät holte, hatte Amber ihren Blick noch immer nicht abgewandt.
    Sie erkannte, dass die Chelsea von früher nicht mehr existierte.
    Denn diese Chelsea heute war ein Ungeheuer. Eine Frau, die das Video einer Vergewaltigung sah und nur daran dachte, wie sie es für ihre Rache nutzen konnte.
    Amber räusperte sich; am liebsten hätte sie sich in eine Ecke gekauert und um Maria und Tina geweint. Sie hatte nicht wirklich geglaubt, was Sally und Chelsea ihr erzählt hatten, bis sie es selbst gesehen hatte. Wie hatte sie nur so naiv sein können?
    »Ich bringe das morgen der Polizei«, sagte Sally. Sie wirkte weder zufrieden noch triumphierend, nur grimmig wie jemand, der eine ungeliebte Pflicht erledigt hatte. Sally hatte getan, was sie tun musste. Und sie sah plötzlich sehr viel älter aus. »Ich weiß, an wen ich mich wenden kann. Aber es wird wohl eine Weile dauern. Die Polizei wird weitere Beweise brauchen und Fakten überprüfen müssen.«
    »Hauptsache, es passiert noch vor der Oscars«, sagte Chelsea und hüpfte aufgeregt auf dem Sofa auf und ab. »Er soll einen Award anmoderieren, habe ich gehört. Der kranke Bastard. Es muss alles vorher geschehen. Mit dem richtigen Timing können wir seine Niederlage perfekt machen.«
    »Ja, du hast recht.« Sally steckte das Video in eine Luftpolstertasche. »Wo sollen wir das Ding verstecken? Das ist das Wertvollste, das du je gehabt hast, Chelsea. Ich bleibe heute Nacht hier, um mit dir aufzupassen.«
    »Klar, mach das, gute Idee. Ich könnte noch etwas Wein gebrauchen. Amber – du auch?«
    Sie blickte sich um.
    »Amber?« Sie wandte sich an Sally. »Wo ist sie denn hin?«
    Sally blickte auf. »Keine Ahnung. Sie war doch gerade noch hier. Also … wo verstecken wir das Band?«
    Sie waren so beschäftigt, dass sie nicht

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