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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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denn?«, fragte Pete.
    »Au Mann, da ist ja einer verliebt.«
    »Hör auf.« Pete wurde ganz rot im Gesicht.
    »Tatsächlich! Du bist verliebt.«
    »Weil ich sie nicht hier einsperren und an ihr rumfummeln will?«
    »Ha! Du würdest sie am liebsten einsperren und an ihr rumfummeln, aber du machst es nicht, weil du dich Hals über Kopf in sie verliebt hast.«
    »Und wenn ich es deshalb nicht mache, weil es einfach beschissen ist, einen Menschen so zu behandeln?«
    »Glaube ich dir nicht.«
    »Außerdem ist es ein Verbrechen.«
    »Schon möglich. Aber das hat nichts damit zu tun, dass du in sie verliebt bist. Na los, gib’s schon zu.«
    »Fick dich ins Knie.«
    Jeff lachte.
    »Wir sollten besser wieder zu ihr rausgehen. Sie fragt sich bestimmt schon, was wir hier drinnen machen.« Ohne Jeffs Antwort abzuwarten, ging Pete den Flur entlang ins Wohnzimmer. »Und erzähl bloß Sherry nichts von alledem«, sagte er über die Schulter.
    »Meine Lippen sind versiegelt.«
    »Das will ich hoffen.«
    Pete eilte nach draußen, wo Sherry noch immer auf dem Gartenstuhl saß.
    »Hier ist das Telefon«, sagte er und schwenkte den Apparat.
    »Und ich habe deinen Bikini!«, verkündete Jeff.
    »Könnte ich erst mal telefonieren?«, fragte Sherry.
    »Kein Problem«, erwiderte Jeff. »Nur zu.«
    Sherry sah ihn mit einem leisen Lächeln an. »Du bist ein kleiner Unruhestifter, nicht wahr?«
    »Moi?«
    »Er ist eine Nervensäge«, sagte Pete und reichte ihr das Telefon. »Soll ich für dich wählen?«
    »Lass nur, ich kann … ach was, mach du das lieber.«
    Sherry nannte ihm die Nummer. Er drückte den Einschaltknopf. Als er das Freizeichen hörte, überlegte er einen Augenblick, ob er nicht eine falsche Nummer eintippen sollte.
    Das kann ich ihr nicht antun.
    Außerdem wäre damit sowieso nichts gewonnen, au ßer, wenn am anderen Ende der Leitung zufällig niemand zu Hause war.
    Wenn du deine eigene Nummer anrufst, kriegst du garantiert ein Besetztzeichen.
    Das kann ich nicht machen!
    Aber er machte es.
    Nachdem er die Nummer eingetippt hatte, reichte er Sherry sofort das Telefon.
    »Danke«, sagte sie. Es musste ihr wehtun, den Hörer ans Ohr zu heben, denn sie verzog vor Schmerz das Gesicht. Dann stöhnte sie leise auf. »Verdammt«, sagte sie. »Besetzt.«
    Es hat funktioniert!
    Obwohl Pete zufrieden war, fühlte er sich ganz elend.
    Wie konnte ich ihr das antun?
    »Wen wolltest du denn anrufen?«, fragte Jeff.
    »Meine Familie.« Sie blickte stirnrunzelnd auf das Telefon und drückte den Ausschaltknopf.
    »Wir können es ja in ein paar Minuten noch einmal versuchen«, sagte Pete.
    Sie ließ die Hand mit dem Telefon auf ihren Oberschenkel sinken. »Wahrscheinlich ist alles in Ordnung mit ihnen«, sagte sie. »Der Typ, der mich so zugerichtet hat, wollte … ihnen was antun. Um sich an mir zu … rächen.«
    »Wofür will er sich denn an dir rächen?«, fragte Pete.
    »Weil ich nicht getan habe, was er wollte.« Ein Lächeln hob die geschwollenen, blau verfärbten Mundwinkel. »Und weil ich ihn mit Aids infiziert habe.«
    Petes Magen gefror zu einem Eisklotz.
    »Jedenfalls glaubt er das. Er glaubt, dass er sterben muss, der Dreckskerl. Deshalb … wollte er mich umbringen.«
    »Dann hast du also kein Aids?«
    »Natürlich nicht. Das habe ich nur gesagt, um ihm einen Schrecken einzujagen.«
    Die unerwartete Erleichterung nach dem plötzlichen Entsetzen schnürte Pete die Kehle zu und trieb ihm die Tränen in die Augen. Er musste den Kopf wegdrehen, damit Sherry es nicht sah.
    »Wie dem auch sei«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was er vorhat. Vielleicht versucht er wirklich, meiner Familie etwas anzutun. Er hat damit gedroht, aber andererseits muss er von gestern Nacht noch ziemlich fertig sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er heute etwas unternimmt. Oder zumindest nicht jetzt, am Vormittag. Vielleicht erst heute Nacht.« Sie sah hinüber zu Jeff. »Könntest du mich jetzt bitte anziehen?«
    »Ungern.«
    »Du kannst dich gar nicht satt sehen an mir, stimmt’s?«
    »Das hast du jetzt gesagt.«
    »Du solltest mich erst mal sehen, wenn ich nicht völlig zerschunden bin.«
    »Gerne. Aber dazu wird’s wohl nicht kommen.«
    »Man kann nie wissen«, sagte Sherry und gab Pete das Telefon zurück, bevor sie sich mit beiden Armen aus dem Stuhl stemmte.
    »Und du bist sicher , dass ich dich anziehen soll?«, fragte Jeff. Aber anstatt auf eine Antwort zu warten, kniete er sich vor Sherry auf den Beton und zog die Öffnungen des

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