Rache
eher an …«
»Paracetamol?«
»An was zu trinken. Haben deine Eltern was im Haus?«
»Sicher. Ich darf es eigentlich nicht anrühren, aber jetzt …«
»Ich möchte nicht, dass du wegen mir in Schwierigkeiten kommst.«
»Das geht schon in Ordnung. Schließlich ist das ein Notfall.«
»Für mich ganz bestimmt.«
»Was darf’s denn sein? Mein Vater legt großen Wert auf eine gut gefüllte Bar. Wir haben alles, was das Herz begehrt.«
»Weißt du, wie man eine Bloody Mary macht?«
»Klar. Ich habe meinem Dad oft dabei zugesehen.«
»So eine könnte ich jetzt gebrauchen.«
»Gut. Möchtest du mit ins Haus kommen oder bleibst du lieber draußen?«
»Ich warte hier.«
»Okay. Bin gleich wieder da.«
Pete lächelte und wandte sich zum Gehen. Aber dann fiel ihm ein, dass sie das nächste Mal, wenn er sie sah, wohl schon den Bikini anhaben würde.
Vielleicht sehe ich sie nie wieder so.
Weil er aber nicht bis in alle Ewigkeit so dastehen und sie anglotzen konnte, drehte er sich schließlich doch um.
»Einen Augenblick noch, Pete«, sagte sie.
Er sah über die Schulter zu ihr zurück.
»Könnte ich mal telefonieren?«
»Klar. Ich bringe dir gleich das Telefon.«
»Danke.«
Wieder nickte und lächelte Pete, und dann ging er durch die offene Terrassentür ins Haus. Als er im Wohnzimmer das schnurlose Telefon aus seiner Ladeschale nahm, kam Jeff, den Bikini in der Luft herumwirbelnd, gerade aus dem Bad. »Was machst du denn du hier drinnen?«, fragte er fröhlich.
»Ich hole ihr das Telefon.«
Jeff blieb stehen. »Wirklich?«, fragte er und beugte sich ein wenig vor, um durch die Tür nach draußen spähen zu können. »Wir müssen was besprechen«, flüsterte er und winkte Pete mit einer Handbewegung in den Flur.
»Was ist denn los?«, flüsterte Pete.
»Wen will sie denn anrufen?«
»Woher soll ich das wissen?«
»Und du hast wirklich vor, ihr das Telefon zu geben?«
»Wieso nicht? Sie will doch nur kurz telefonieren.«
»Darum geht es ja gerade, Mann. Wahrscheinlich ruft sie jemanden an, damit er sie abholt.«
»Schon möglich.«
»Und dann verlieren wir sie.«
»Na und?«
»Wart erst mal ab, bis es so weit ist.«
»Aber sie hat das Recht zu gehen, wann immer sie will.«
»Ich weiß. Ich weiß.«
»Was hast du denn mit ihr vor? Möchtest du sie hier einsperren oder was?«
»Und ob ich das will.« Jeff grinste lüstern. »Oooooh ja.«
»Vergiss es.«
»Wofür hältst du mich?«
»Für einen geilen Perversling.«
»Und damit hast du hundert Prozent Recht. Mann! Würdest du sie nicht auch am liebsten...«
»Lass das, Jeff. Denk nicht mal dran.«
»Leichter gesagt als getan. Ich denke an nichts anderes mehr. Und du bestimmt auch nicht.«
»Also ich …«
»O Mann, ich komme fast um. «
»Ja, ich auch.«
»Wir können sie nicht einfach gehen lassen.«
»Aber wir wissen doch noch nicht einmal, ob sie das überhaupt vorhat . Oder wen sie anrufen will. Ich weiß nur, dass sie telefonieren will, und deshalb bringe ich ihr jetzt das Telefon.«
»Damit machst du alles kaputt, Mann.«
»Ich tue das, was Sherry von mir verlangt. Soweit es mich betrifft, hat sie das Sagen.«
»Ist ja schon gut. Aber denk auch mal dran, dass wir sie völlig in der Hand haben. Niemand weiß, dass sie hier ist, und deine Eltern kommen vor morgen Abend nicht heim. Wir haben Sherry für uns allein.«
»Das stimmt. Aber …«
»Wir könnten sie zumindest bis morgen behalten.«
»Nicht, wenn sie weg will.«
»Ich sage ja nicht, dass wir Gewalt anwenden sollen oder so was. Aber wenn wir sie irgendwie dazu bringen könnten, dass sie bleibt, dann wäre das doch toll, oder? Stell dir bloß vor: Dann hättest du etwas, worüber du wirklich schreiben könntest.«
»Lass uns sehen, wie es läuft«, sagte Pete. »Wenn sie hier bleiben will: wunderbar. Aber wenn nicht, dann …« Er zuckte mit den Achseln. »Es ist ihre Entscheidung.«
»Gut. Aber eines musst du dir immer vor Augen halten: Wenn sie wirklich geht, dann sehen wir sie niemals wieder. Dann heißt es Adios, Muchachos. Danke für eure Hilfe.«
»Kann sein.«
»Das war’s dann. Hundertprozentig.«
»Und wenn schon?«
»Wenn sie wirklich geht, bist du nicht mehr so cool.«
»Kann sein«, entgegnete Pete. »Aber wir müssen tun, was sie will. Ohne Wenn und Aber. Wir tun für sie, was wir können. Und wenn sie gehen will, dann helfen wir ihr dabei. Selbst wenn wir sie niemals wiedersehen.«
Ein Lächeln spielte um Jeffs Lippen.
»Was ist
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