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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Schließlich wohnen sie ja hier. Früher oder später müssen sie zurückkommen.
    Und ich werde sie erwarten.
    Er ging noch einmal in Brendas Zimmer, das ebenso wie das gegenüberliegende Elternschlafzimmer zwei gro ße Fenster mit Blick auf die Straße hatte. Er trat an eines von ihnen und schaute hinaus.
    Super, dachte er. Von hier aus kann ich sie kommen sehen. Allerdings konnte er auch in die Fenster des Hauses jenseits der Straße blicken.
    Dort war zwar niemand, aber Toby wurde mit einem Mal klar, dass er voll im Blickfeld der Nachbarn war.
    Rasch trat er vom Fenster zurück.
    Ich schaue nur raus, wenn ich draußen was höre.
    »Und inzwischen …«, flüsterte er.
    Toby drehte sich einmal um die eigene Achse und unterzog das Zimmer einer raschen Inspektion: Tisch, Bett, Bücherregale, Schrank, Kommode …
    Er lächelte.
    »Ah ja«, sagte er.
    Er klappte das Messer zusammen, steckte es in die Hosentasche und ging hinüber zur Kommode. Dort zog er so lange Schubladen auf, bis er diejenige fand, in der Brenda Büstenhalter und Höschen aufbewahrte.
    »Sag ich’s doch.«
    Eines nach dem anderen zog er die Wäschestücke heraus, faltete sie auf und versuchte sich vorzustellen, wie Brenda sie am Körper trug. Den weißen, dünnen BH und sonst nichts. Oder nur das knappe, rosafarbene Baumwollhöschen. Er strich sich mit der Wäsche zärtlich über sein Gesicht und sog ihren Duft ein. Sie roch nach Waschmittel.
    Toby trat von der Kommode zurück, ging zum Wäschekorb und öffnete ihn.
    Na also!
    Er beugte sich nach unten und zog aus dem Haufen schmutziger Wäsche ein Höschen hervor.

47
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    Die gebutterten Brotscheiben zischten in der heißen Pfanne, als Pete sie umdrehte.
    »Mann, riecht das gut«, sagte Jeff.
    »Stimmt.«
    »Lass sie bloß nicht anbrennen.«
    »Das habe ich nicht vor.« Pete drückte die Scheiben nacheinander mit dem Bratenwender in die Pfanne. »Es dauert ein bisschen, bis der Käse schmilzt.«
    »Lass sie trotzdem nicht anbrennen.«
    »Ich pass schon auf, verdammt noch mal.«
    »Und was ist jetzt mit meinem Plan?«, fragte Jeff. »Bist du dabei oder nicht?«
    »Ich weiß nicht. Ist ein ziemlich blöder Plan.«
    »Er ist nur blöd, wenn er nicht funktioniert. Du willst den Dreckskerl doch auch fertigmachen, oder?«
    »Ich denke schon.«
    »Was soll das schon wieder heißen: Du denkst schon?«
    »Ich will ihn fertigmachen.«
    »So ist’s schon besser.«
    Aus einem der Sandwiches quoll jetzt dickflüssiger, gelber Käse, floss über die untere Brotscheibe in die Pfanne und bildete dort einen kleinen, blubbernden Fleck, der an den Rändern rasch braun wurde.
    »Teller!«, sagte Pete.
    Jeff hielt einen der großen Teller hin, und Pete schob den Bratenwender unter das Sandwich und hob es aus der Pfanne. Sekunden später waren auch die anderen beiden Sandwiches auf dem Teller, und Pete schaltete das Gas ab.
    Dann nahm er die Pfanne, trug sie zur Spüle und ließ kaltes Wasser darüberlaufen, das auf dem heißen Metall zischend verdampfte. Pete drehte den Wasserhahn wieder zu. »Gehen wir«, sagte er.
    »Aber du spielst mit, okay?«, fragte Jeff.
    »Klar. Natürlich.«
    Jeff ging mit dem Teller voran auf die Terrasse.
    Sherry saß am Tisch und nickte ihnen zu.
    Das Radio stand dort, wo sie es gelassen hatten.
    »Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte Pete. Er sah, dass Sherrys Glas leer war. »Möchtest du noch einen Drink?«
    »Nein, danke.«
    Jeff hielt ihr den Teller hin. »Bedien dich«, sagte er.
    Sherry nahm eines der Sandwiches. »Sieht gut aus«, sagte sie.
    Jeff stellte den Teller auf den Tisch.
    »Soll ich dir was anderes zu trinken bringen?«, fragte Pete. »Eine Pepsi oder ein Bier oder sonst irgendwas?«
    »Nein, danke. Nehmt Platz, Jungs.«
    Jeff nahm ein Sandwich und setzte sich vor seine Bloody Mary.
    Während Pete nach dem letzten Sandwich griff, fiel ihm auf, dass das Radio noch immer spielte. Nicht laut, aber so, dass er es gerade noch hören konnte. Er hörte eine Stimme, konnte aber nicht verstehen, was sie sagte.
    Höchstwahrscheinlich konnte Sherry das auch nicht.
    Vielleicht klappt es.
    Er setzte sich und nahm einen Schluck von seiner Bloody Mary.
    »Du weißt es schon«, sagte Jeff zu Sherry in einem Ton, als müsse sie es wissen.
    Kauend schüttelte Sherry den Kopf.
    »Nicht?«, fragte Jeff erstaunt. »Es kam in den Nachrichten. Wir haben es in der Küche gehört.«
    Sherry schüttelte abermals den Kopf.
    »Sie haben ihn gefasst«, erklärte Jeff. »Diesen

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