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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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darauf, wo Brenda zu finden war.
    Es schadete jedenfalls nichts, sie sich anzuhören. Toby ging hinüber zu dem Apparat und drückte auf den Knopf unter dem Lämpchen. Das Band spulte leise summend zurück. Nachdem der Mechanismus ein paarmal geklickt hatte, war eine weibliche Stimme zu hören.
    »Hallo, ich bin’s. Ist denn wirklich niemand zu Hause? Wenn ihr da seid, hebt bitte ab. Es ist sehr wichtig. Mom? Dad? Brenda?«
    Ach du Scheiße! Ist das Sherry?
    Natürlich ist sie das!
    Nach einem kurzen Augenblick des Entsetzens sagte er sich, dass sie den Anruf gemacht haben musste, bevor er sie in seine Gewalt gebracht hatte.
    Na klar.
    Könnte trotzdem interessant sein.
    »Ich möchte euch keinen Schrecken einjagen, aber … da ist ein Typ, der … äh … sauer auf mich ist. Er hat gesagt, dass er sich an meiner Familie rächen will.«
    Die meint ja mich! Shit! Wann hat sie denn angerufen?
    »… und weiß, wo ihr wohnt. Wahrscheinlich hat er mich beobachtet, als ich letzten Sonntag bei euch war. Ich kann nicht sagen, ob er euch wirklich was tun wird, aber … er ist sehr gefährlich …«
    Toby verlor auf einmal jegliches Gefühl in den Beinen. Er musste sich in einen Sessel setzen, um den Rest der Nachricht anzuhören. Als sie zu Ende war, piepte der Anrufbeantworter dreimal und verstummte.
    Sie lebt.
    Wie kann das sein? Ich habe sie doch umgebracht.
    Offensichtlich nicht.
    Toby fühlte sich, als hätte ihm jemand mit einem Knüppel auf den Kopf geschlagen.
    Ich muss hier raus!
    Er stemmte sich aus dem Sessel und ging mit schwankenden Schritten zur Küche.
    Moment mal, dachte er. Wenn sie wirklich noch am Leben ist, wieso wimmelt es hier nicht von Polizei? Sie hat doch Angst, dass ich ihrer Familie etwas antue. Da wäre es doch logisch, dass die Bullen hier auf mich warten.
    Oder nicht?
    Und wo ist Sherry?, fragte er sich. Von wo aus hat sie angerufen? Von einem Polizeirevier? Aus dem Krankenhaus?
    Eigentlich müsste sie im Leichenschauhaus sein.
    Ein paar Sekunden lang starrte Toby auf den Anrufbeantworter, dann hob er den Telefonhörer ab. Er hörte das Besetztzeichen.
    Was soll jetzt das schon wieder? Ach so!
    Toby lachte laut auf, lief in die Küche und legte den Hörer des Wandtelefons auf. Dann eilte er wieder zurück zu dem Apparat im Wohnzimmer. Er drückte auf die Sterntaste und wählte sechs neun.
    Diese Tastenkombination veranlasste die meisten Telefone, den letzten Anrufer zurückzurufen.
    Vielleicht funktioniert es hier nicht, aber wenn, dann …
    Toby hörte die Tonsignale, mit denen eine Nummer gewählt wurde.
    Es klappt!
    Am anderen Ende der Leitung klingelte es.

49
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    Pete zuckte zusammen, als er das Klingeln eines Telefons hörte. Einen Augenblick lang wusste er nicht, wo es herkam, aber dann sah er, dass das schnurlose Telefon neben dem Radio auf dem Tisch lag.
    »Soll ich rangehen?«, fragte Jeff.
    »Lass nur, ich mach schon.«
    Während Jeff ihm den Apparat reichte, fragte sich Pete, wer wohl anrief. Was machen wir, wenn es meine Eltern sind und sagen, dass sie früher nach Hause kommen?
    Pete hielt das Telefon ans Ohr, aber er hörte nichts. Dann klingelte es noch einmal, und er erkannte, dass er den Ein/Aus-Knopf nicht gedrückt hatte. Peinlich berührt lächelte er Sherry an und sagte: »Hoppla.« Dann drückte er auf den Knopf und meldete sich. »Hallo?«
    » Ey, Mann, wie geht’s?«
    Pete kannte die Stimme nicht, aber sie klang wie die eines Jungen in seinem Alter.
    Und der Junge schien ihn zu kennen.
    »Ganz gut«, antwortete Pete. »Und dir?«
    »Kann nicht klagen.«
    Wer ist das denn?
    »Na, was hast du denn heute vor?«
    »Nicht viel.«
    » Ich auch nicht.«
    Sagst du mir vielleicht mal, wer du bist?
    Er schaute hinüber zu Sherry und schüttelte den Kopf.
    »Wer ist das?«, flüsterte Jeff.
    Pete sah ihn an und zuckte mit den Schultern. Dann sagte er ins Telefon: »Wer spricht da eigentlich?«
    Der Junge lachte. »Na ich , Mann.«
    »Und wer ist ›ich‹?«
    »John.«
    John? Geht’s nicht noch ausgefallener?
    »Welcher John?«
    »Jetzt hör aber auf! Erinnerst du dich denn nicht an mich?«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich an dich erinnere. Jedenfalls erkenne ich deine Stimme nicht.«
    Sherry runzelte die Stirn und legte die Hand mit ihrem Glas auf die Stuhllehne.
    »John aus der achten.«
    »Aus der achten?«
    »Ja. Ich hab deine Nummer aus dem Telefonbuch, Mann, weil ich übers Wochenende in der Stadt bin und mir dachte, wir könnten uns vielleicht mal treffen und über

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