Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
sein?«, fragte Sherry und machte ein entsetztes Gesicht. »Das ist ja noch viel schlimmer ! Wenn er dorthin geht und mich nicht findet, tut er den Leuten, die dort wohnen, weiß Gott was an.«
    »Da wohnt aber niemand«, sagte Pete.
    »Er hat ihm die Adresse von dem Haus nebenan gegeben«, erklärte Jeff. »Das steht schon seit Monaten zum Verkauf.«
    Er strahlte Pete an und sagte: »Genialer Schachzug, Alter. Jetzt können wir dem Drecksack eine Falle stellen.«
    Sherry ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken. Mit erschöpftem Gesicht sagte sie: »Am besten rufen wir sofort die Polizei an.«
    »Keine Polizei«, sagte Jeff. »Kommt nicht infrage. Wir schnappen uns den Kerl. Pete und ich. Und dann machen wir ihn fertig.«
    »Ihr könnt froh sein, wenn er nicht euch fertig macht«, sagte Sherry. »Er bringt euch um, und dann bin ich dran.«
    »Niemals«, sagte Pete.
    »Das glaubst du vielleicht.«
    »Dir geschieht ganz bestimmt nichts, denn ich will nicht, dass du hier bist, wenn wir ihn uns schnappen. Ich gebe dir die Autoschlüssel und …«
    Sherry stieß ein resigniertes Lachen aus.
    »Kannst du nicht fahren?«
    »Ich werde nicht fahren. Mein Gott! Wie konntest du ihm nur diese Adresse geben?«
    »Aber es ist doch die vom Nebenhaus«, erinnerte sie Jeff.
    »Das weiß ich doch, aber Toby ist nicht blöd. Ihr braucht nicht glauben, dass er euch in irgendeine Falle geht …«
    »Aber irgendwas musste ich ihm doch sagen.«
    »Nein, das musstest du nicht.«
    »Der hat doch garantiert nicht aus Zufall hier angerufen.«
    Sherry starrte ihn an. »Das ist mir klar.«
    »Wie hat er wohl herausgefunden, dass du noch am Leben bist? Und woher wusste er, wo er anrufen musste?«
    »Großer Gott!«, murmelte Sherry. »Er muss im Haus meiner Eltern sein. Er hat den Anrufbeantworter abgehört … und dann hat er so eine Nummer gedrückt, die einen mit dem letzten Anrufer verbindet. Meine Eltern haben so was.«
    »Sterntaste und dann die Neunundsechzig«, sagte Jeff.
    »Genau. So hat er hier angerufen.«
    »Oh Mann!«
    »Wir müssen sofort zu meinen Eltern«, sagte Sherry.
    »Aber er kommt doch hierher«, erwiderte Jeff.
    »Aber Mom und Dad … und Brenda …«
    »Die sind wahrscheinlich in Sicherheit«, sagte Pete. »Bestimmt waren sie nicht zu Hause.«
    »Das muss ich herausfinden.«
    »Einer von uns könnte ja hinfahren und nach dem Rechten sehen«, schlug Pete vor.
    »Ich nicht«, sagte Jeff. »Ich habe schon zu viel geschluckt. Keine Lust von den Bullen angehalten zu werden. Und außerdem lasse ich euch nicht alleine, falls dieser Toby doch hier aufkreuzt.«
    »Dann fahren wir eben alle drei«, sagte Pete.
    »Und wer fährt ? Wir haben schließlich alle was getrunken.«
    »Ich kann fahren«, sagte Sherry.
    »Du kannst ja nicht mal richtig stehen «, erwiderte Pete.
    »Aber mein Kopf ist ziemlich klar. Ich schaffe das schon.«
    »Dann verpassen wir aber die Chance, mit Toby abzurechnen«, gab Jeff zu bedenken.
    »Wie lange brauchen wir zu deinen Eltern?«, fragte Pete.
    Sherry drehte den Kopf und deutete auf den Abhang hinter dem Swimmingpool. »Dort oben ist der Mulholland Drive, stimmt’s?«
    »Ja«, antwortete Pete. »Bis Coldwater ist es noch eine gute Meile.«
    »Dann brauchen wir zwanzig Minuten bis eine halbe Stunde. Eine Strecke.«
    »Hin und zurück wäre das dann eine gute Stunde«, sagte Jeff. »Dann verpassen wir ihn bestimmt.«
    »Trotzdem sollten wir lieber hinfahren«, sagte Pete und sah Sherry in die Augen. »Nur so können wir sicher sein, dass ihrer Familie nichts passiert ist. Um Toby kümmern wir uns später.«
    »Danke«, sagte Sherry und gab Jeff das Glas mit der halb ausgetrunkenen Bloody Mary.
    »Fertig?«, fragte Jeff.
    Sherry nickte.
    Er stellte das Glas auf den Tisch.
    Sherry umklammerte die Armlehnen ihres Stuhls, beugte den Oberkörper nach vorn und versuchte, sich hochzudrücken.
    Pete sprang aus seinem Stuhl auf und eilte ihr zur Hilfe. Vorsichtig nahm er ihren linken Oberarm.
    »Danke«, sagte Sherry. Als sie aufgestanden war, fügte sie hinzu: »Aber jetzt möchte ich versuchen, ob ich es alleine schaffe. Okay?«
    »Okay.« Pete ließ sie los und sah ihr zu, wie sie ein paar Schritte machte. Sie schwankte zwar, aber sie hielt sich auf den Beinen.
    »Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ihr das Zeug ins Haus tragen würdet«, meinte sie. »Kann gut sein, dass Toby in unserer Abwesenheit hier herumschnüffelt.«
    »Wenn der schnüffelt, dann im Nachbarhaus«, erinnerte sie

Weitere Kostenlose Bücher