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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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die alten Zeiten plaudern.«
    »Ich weiß immer noch nicht …«
    »Wohnst du denn noch in deinem alten Haus?«
    »Nein, wir sind umgezogen, als ich in die Highschool kam.«
    »Tatsächlich? Und wo wohnst du jetzt?«
    Petes Magen zog sich zusammen.
    Sherry und Jeff machten auf einmal besorgte Gesichter.
    »Ich bin heute nicht zu Hause«, sagte Pete ins Telefon. »In einer Minute muss ich los.«
    »Dann kann ich vielleicht morgen bei dir vorbeischauen. Wäre doch echt cool, wenn wir uns kurz sehen könnten. Dann könnte ich dir auch endlich meine Schulden bezahlen.«
    »Schuldest du mir was?«
    »Na klar. Fünfzig Mäuse.«
    »Wieso das?«
    »Wegen der Wette, Mann. Erinnerst du dich denn nicht mehr?«
    »Ich weiß von keiner Wette.«
    »Dann leidest du unter Gedächtnisschwund«, lachte der Junge. »Aber das Geld willst du doch sicher haben, oder?«
    »Ich bin heute den ganzen Tag weg und morgen auch …«
    »Kein Problem, dann schicke ich es dir per Post.«
    »Das wäre vielleicht besser.«
    »Trotzdem würde ich lieber vorbeikommen und dich sehen.«
    »Aber ich muss gleich aus dem Haus. Schick es mir lieber.«
    »Okay. Sagst du mir deine Adresse?«
    »Wieso meine Adresse?«
    »Gib sie ihm nicht«, flüsterte Sherry.
    »Leg besser auf«, schlug Jeff mit leiser Stimme vor.
    »Wart mal kurz«, sagte Pete ins Telefon. »Da ist jemand an der Tür. Bleib dran, ich bin gleich wieder da.«
    Pete stand auf und gab das Telefon an Sherry weiter, die es ans Ohr hielt und wie erstarrt in den Hörer lauschte.
    Sherry atmete schwer. Schultern und Brust waren feucht vom Schweiß und glänzten in der Sonne. Als Petes Blick sich auf ihren zerkratzten Busen senkte, schaute sie auf und schüttelte den Kopf.
    Pete beugte sich zu ihr herab, wobei er ihrem Gesicht so nahe kam, dass er ihre Wärme spüren konnte. »Da bin ich wieder«, sagte er ins Telefon. »Tut mir Leid.«
    Dann trat er einen Schritt zurück.
    Eine Sekunde später wurde Sherrys Gesicht aschfahl. Sie hielt Pete das Telefon hin.
    »Das ist Toby«, flüsterte sie ihm zu, während er es nahm.
    »Ach du Scheiße!«, murmelte Jeff.
    Pete legte eine Hand über die Sprechmuschel. »Was soll ich tun?«
    Sherry sah ihn an. »Ich … ich weiß nicht … ihr habt doch gesagt, sie hätten ihn verhaftet !«
    Pete verzog das Gesicht.
    »Das war eine Notlüge«, erklärte Jeff. »Entschuldige bitte.«
    »Na großartig.«
    »Es tut mir Leid«, sagte Pete. »Wir wollten seinen Namen herauskriegen, sonst nichts. War ein fieser Trick, aber …«
    »Sag ihm, er soll herkommen«, sagte Jeff. »Dann machen wir ihn fertig.«
    »Nein!«, keuchte Sherry.
    Pete nahm die Hand von der Sprechmuschel. »Tut mir Leid«, sagte er. »Der Typ, der mich abholt, ist gerade gekommen. Ich muss also gleich los.«
    »Hey, warte, Mann. Was ist mit deinen fünfzig Mäusen. Die willst du doch haben, oder?«
    Mit wild klopfendem Herzen sagte Pete: »Klar will ich die. Aber du musst sie mir schicken. Hast du was zum Schreiben?«
    »Augenblick.«
    »Tu’s nicht!«, zischte Sherry und beugte sich hinüber zu ihm.
    »Okay«, sagte Pete ins Telefon. »Die Adresse ist Chandler Court Nummer 835.«
    »O Gott!«, murmelte Sherry.
    »Ja, in L. A.«, sagte Pete und nannte eine Postleitzahl. Dann drehte er den Kopf in Richtung Jeff und sah, dass dieser grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    »Alles klar, Mann«, sagte Toby. »Ich stecke den Scheck morgen in den Briefkasten. Müsste eigentlich in ein paar Tagen bei dir sein.«
    »Das eilt nicht«, sagte Pete.
    »Hey, war echt toll, deine Stimme zu hören. Schade, dass wir uns nicht sehen können.«
    »Vielleicht klappt es ja ein andermal.«
    »Genau. Wenn ich das nächste Mal in der Stadt bin, melde ich mich wieder.«
    »Mach das. War schön, mal wieder von dir zu hören.«
    »Gleichfalls.«
    »Bis dann.« Pete drückte auf den Ein/Aus-Knopf, und das Telefon war tot.
    Jeff schüttelte kichernd den Kopf.
    Sherry, die immer noch ein erschrockenes und enttäuschtes Gesicht machte, murmelte: »Ich kann es kaum glauben. Erst lügt ihr mir ins Gesicht und behauptet, die Polizei hätte ihn geschnappt, und dann …«
    »Das haben wir doch nur gemacht, weil wir ihn uns schnappen wollten«, sagte Jeff.
    »Und jetzt sagt ihr ihm auch noch, wo wir sind . Irgendwie muss er herausgekriegt haben, dass ich bei euch bin, und jetzt sucht er nach mir.«
    »Da kann er lange suchen«, erwiderte Jeff grinsend.
    »Ich habe Toby eine falsche Adresse gegeben«, erklärte Pete.
    »Soll das ein Witz

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