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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sie so weit gegangen sind. Vielleicht sind sie ja schon auf dem Robertson in irgendein Auto gestiegen. Oder in einem Haus oder einer Seitenstraße verschwunden. Im Grunde genommen könnten sie jetzt überall sein.«
    »Ich weiß«, sagte Toby. »Aber es könnte auch sein, dass sie zum Venice Boulevard wollten, und dann werden wir sie bestimmt bald einholen.«
    Als sie sich der Kreuzung mit dem Venice Boulevard näherten, wechselte er auf die rechte Spur.
    »Ja, es könnte nicht schaden, sich hier mal umzusehen«, räumte Sherry ein.
    »Ich weiß, dass es nur eine Vermutung ist«, sagte Toby und bog ab. Der Boulevard war hell erleuchtet. »Wenn wir sie bis zur nächsten großen Kreuzung nicht gefunden haben, drehen wir um.«
    »Ja. Ich glaube sowieso nicht, dass sie hier sind.«
    »Aber in dieser Gegend haben noch viele Läden geöffnet«, sagte Toby.
    Sherry nickte.
    »Vielleicht sind sie irgendwo hineingegangen, um sich ein Video auszuleihen oder was zu essen zu holen.«
    »Das halte ich für eher unwahrscheinlich«, sagte Sherry.
    »Ich ja auch. Aber man kann nie wissen. Hey, wissen Sie was? Könnten wir nicht irgendwo anhalten und eine Kleinigkeit essen oder so? Ich komme um vor Hunger.«
    »Lieber nicht.«
    Toby lächelte sie an. »Ich lade Sie ein.«
    »Ich möchte lieber wieder zurück zum Speed-D-Mart.«
    »Hätten Sie denn was dagegen, wenn ich eine Kleinigkeit esse?«
    Das hatte sie durchaus, scheute sich aber, es ihm zu sagen. Schließlich hatte Toby sich große Mühe gegeben, um ihr bei der Suche nach Duane zu helfen. Darüber hinaus saßen sie in seinem Auto.
    »Nein. Wir können gern irgendwo kurz anhalten«, sagte sie.
    »Prima. Geht ganz schnell. Wohin soll ich fahren?«
    »Du kannst es dir aussuchen.«
    »Mögen Sie Tacos?«
    »Klar.«
    »Ich auch. Ich liebe Tacos. Wie wär’s mit dem Nacho Casa? Die haben Tacos zum Mitnehmen. So verschwenden wir keine Zeit.«
    »Klingt gut«, sagte sie.
    »Ich hoffe nur, die haben noch auf.«
    Toby fuhr in westlicher Richtung den Venice Boulevard entlang, und Sherry hielt weiterhin Ausschau nach Duane, auch wenn sie nicht damit rechnete, ihn so weit vom Speed-D-Mart entfernt zu finden.
    Während sie hier in der Gegend herumfuhren, war er womöglich längst zu seinem Lieferwagen zurückgekehrt und nach Hause gefahren. Vielleicht stand er in diesem Augenblick mit einer Packung Kondome in der Hand in seinem Schlafzimmer und fragte sich: Wo ist Sherry?
    Und dann werde ich vermisst, dachte sie.
    Geschieht ihm recht.
    Irgendwie bezweifelte sie jedoch, dass Duane tatsächlich in seine Wohnung zurückgekehrt war.
    Schön wäre es schon, dachte sie. Aber nicht sehr wahrscheinlich.
    Je länger ich wegbleibe, desto besser stehen die Chancen, dass er bei meiner Rückkehr wieder da ist.
    »Machen Sie bald wieder Vertretung bei uns?«, fragte Toby.
    »Bisher ist nichts geplant.«
    »Wie funktioniert denn das überhaupt?«
    »Ich bin bei der Schulbehörde als Aushilfslehrerin registriert, und wenn man mich braucht, ruft man mich am Morgen vor dem Unterricht an. Ich kann mich dann entscheiden, ob ich den Auftrag annehme oder nicht.«
    »Mögen Sie Ihre Arbeit?«
    »Ach, sie ist nicht schlecht.«
    »Aber die meisten Schüler haben keinen Respekt vor Aushilfslehrern.«
    »Stimmt, es gibt manchmal haarige Situationen. Aber normalerweise komme ich ganz gut zurecht.«
    »Wahrscheinlich sind die Schüler alle nett zu Ihnen, weil Sie so schön sind.«
    Sie lachte leise. »Glaubst du?«
    »Ja. Die Jungs ganz bestimmt. Da wette ich drauf. Die sind bestimmt alle ganz wild darauf, bei Ihnen anzukommen.«
    »Das kommt schon mal vor.«
    »Werden Sie auch mal … na, Sie wissen schon - angebaggert?«
    »Hin und wieder.«
    »Das glaube ich gern. So, da wären wir auch schon am Nacho Casa. Sieht aus, als hätte es noch geöffnet.«
    »Ich glaube, die haben rund um die Uhr auf.«
    »Ja, kann sein. Und Sie haben auch bestimmt nichts dagegen, dass wir hier kurz anhalten?«
    »Nein, das ist schon in Ordnung.«
    Toby setzte den Blinker, wechselte auf die rechte Spur und bog in den Parkplatz des Nacho Casa ein. »Könnten wir vielleicht doch auf einen Sprung hineingehen?«, fragte er. »Ich müsste mal, äh, einen kleinen Boxenstopp einlegen.«
    »Nichts dagegen.«
    »’tschuldigung«, sagte er.
    »Kein Problem. Auf fünf oder zehn Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an. Wer kann schon sagen, wie lange Duane noch verschollen bleibt. Vielleicht für Stunden.«
    Vielleicht auch für

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